Menden. „Kulturschock58“ plant eintägiges Festival „Sound Galerie“ am neuen Treff Bösperde. Stadt könnte Unterstützung zusichern.
Knapp drei Monate haben Lorenz Kaup und seine Mitstreiter gebraucht, um den Verein „Kulturschock58“ aus dem Boden zu stampfen: Von der ersten Idee bis hin zur Vereinsgründung. Mit einem eintägigen Musikfestival will die Gruppe der Jugendkultur in Menden wieder neues Leben einhauchen. Was im Sommer rund um den Treff in Bösperde geplant ist.
Städtische Förderung fürs Festival?
Spätestens seit dem beschlossenen Abriss der Event-Factory Schmelzwerk ist klar: Menden fehlt es an Veranstaltungsflächen und -möglichkeiten gerade für Jüngere. Auch um das Franz von Hahn ist es zuletzt ruhig geworden; zwar gibt es noch immer Pläne, die Location wieder auf Vordermann zu bringen, doch eine Eröffnung zieht sich bereits seit Sommer 2023. Nun will eine Gruppe junger Mendenerinnen und Mendener jedoch selbst aktiv werden, damit‘s wieder vorwärts geht.
Vor gut einer Woche gründete sich der Verein „Kulturschock58“ um Lorenz Kaup. „Wir sind allesamt aus Menden oder wohnen hier und wollen das kulturelle Angebot erweitern“, erklärt der 26-Jährige im Gespräch mit der Westfalenpost. Konkret geht es um ein eintägiges Musikfestival rund um den Treff Bösperde am 15. Juni. „Wir möchten unsere Stadt wieder attraktiver für junge Erwachsene machen. Uns vereint die Leidenschaft zur Kultur, zum Hip-Hop und die gemeinsame Motivation etwas zu Verändern.“ Damit das klappt, braucht es jedoch Unterstützung. Darin ist sich das Kollektiv klar. Und genau deshalb werben sie auch gut ein Vierteljahr vor der Veranstaltung – auch im politischen Raum. Um finanzielle Unterstützung von der Stadt zu erhalten, hat die Gruppe um Kaup bereits einen Antrag für den Kulturausschuss verfasst. Die ersten Zeichen vonseiten der Verwaltung sind zumindest positiv, eine Förderung von bis zu 2000 Euro scheint möglich – vorbehaltlich des Votums im Ausschuss.
Treff Bösperde als Epizentrum
Wie wichtig die Arbeit des Vereins sein könnte, macht Kaup gleich deutlich: „Viele zieht es weg aus Menden, weil es hier nichts mehr gibt.“ Und genau an diesem Punkt soll die „Sound Galerie“ ins Spiel kommen. Das Konzept verspricht eine Mischung aus Hip-Hop-Musik, Skateboard- sowie Graffiti-Contest. Mit dabei sind Künstler aus der Region, aber auch darüber hinaus. „Wir wollen das Ansehen der Stadt verbessern und gleichzeitig ein langfristiges Angebot für junge Erwachsene schaffen“, sagt Kaup. Denn letztere würden unter einem Mangel an kulturellen Angeboten leiden.
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Der Veranstaltungsort für den Beginn der „Sound Galerie“ war dabei schnell gefunden. Kaup und seine Mitstreiter haben sich unter anderem vor Jahren im Bösperder Treff kennengelernt, seither sind etliche Freundschaften entstanden. Die Verbindung zum Jugendtreff selbst besteht noch heute. So haben Lorenz Kaup und andere Graffiti-Künstler die ersten großformatigen Werke am Treff kurz vor der Eröffnung bereits gestaltet, wie Treff-Leiterin Nina Schreiber berichtet. Dass sich frühere Besucher nun selbst rund um die Jugend und die Einrichtung engagieren, ist auch ein Zeichen der Arbeit vor Ort.