Menden. 29-jährige Mendenerin eröffnet in der Innenstadt ein neues Geschäft. Handgemachte und regionale Produkte stehen dort im Fokus.
Die kleine Nase wackelt aufgeregt auf und ab, leckere Gerüche aus jeder Ecke. Kaum hingehalten, ist der Snack auch schon wieder weg. Genüssliches Kauen. Hund glücklich, Halterin glücklich - und Beatrice Isenburg auch. Die 29-Jährige hat sich vor vier Wochen den Traum von einem eigenen Tiermarkt erfüllt. In der Mendener Innenstadt gibt es nun in „Isenburg - Mendens grünem Tiermarkt“ nachhaltige, regionale und handgemachte Produkte für Hunde, Katzen, Reptilien, Nager und Pferde.
Erster eigener Laden mit 29 Jahren: Fokus auf Ernährung
Stolz geht Beatrice Isenburg durch ihren neuen Laden in der Hochstraße. Noch ist nicht alles perfekt, sie hat noch viele weitere Ideen. Aber sie strahlt und präsentiert ihre Produkte. Es gibt alles, was das Herz von Tierfreunden höher schlagen lässt. Statt Masse setzt die Mendenerin allerdings auf ausgewählte Hersteller. „Ich will hinter den Produkten stehen und wissen, was ich füttere“, sagt sie.
Das, was draufstehe, sei auch drin. Gesund und lecker soll es sein. „Die Ernährung ist sehr wichtig und beeinflusst auch das Training. Immer mehr Tiere leiden auch an Unverträglichkeiten“, sagt die ausgebildete Hundewissenschaftlerin. Oft sei ihrer Meinung nach nicht ersichtlich, was genau in Fertigprodukten stecke und woher es komme. Vor allem für Tiere mit Unverträglichkeiten oder Allergien sei das ein Problem.
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Grundsätzlich, so Beatrice Isenburg, sei das Geschäft, das seit vier Wochen geöffnet ist, gut angelaufen. Ihren Onlineshop betreibt sie bereits seit mehreren Jahren. Den Schritt zum eigenen, richtigen Ladenlokal hat sie gewagt, als sie von der Mietförderung der Wirtschaftsförderung Menden (WSG) erfahren hat. Der Weg bis zur Eröffnung sei dennoch nicht leicht gewesen. „Aber wenn ich etwas will, dann mache ich es auch“, sagt die Unternehmerin.
Doch das ist nicht alles. Auch die Hundeschule Pfotencampus betreibt sie. Denn Isenburg ist studierte Hundetrainerin und -wissenschaftlerin. Ursprünglich hat die 29-Jährige, die der Liebe wegen nach Menden gezogen ist, eine kaufmännische Ausbildung gemacht. „Das war aber nichts für mich“, sagt sie und lacht. Handfest ja, spaßig nein. Sie hatte selbst einen schwierigen Hund und kam irgendwann mit gängigen Methoden nicht weiter. Da fiel der Entschluss, eine neue Richtung einzuschlagen und sich selbst fortzubilden.
Betriebe in der Nähe unterstützen und nachhaltig handeln
Und nun der nächste Schritt: der eigene Laden. Denn schnell habe Beatrice Isenburg gemerkt, dass Training allein nicht reiche. Auch die Ernährung sei entscheidend und so kam die Idee des eigenen Tiermarktes langsam ins Rollen. Alle Produkte, egal ob Nahrung, Snacks, Accessoires, Zubehör, wählt Beatrice Isenburg selbst aus. Sie kennt die jeweiligen Hersteller, die oftmals ihre Produkte in Handarbeit herstellen. „Ich arbeite zum Beispiel mit Hof Link aus Kierspe zusammen“, erzählt sie. Dass dort Mutter und Kalb gemeinsam auf der Weide gehalten werden, sei in ihren Augen unterstützenswert.
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Die Hundekekse in ihrem Laden stellt eine ihrer Mitarbeiterinnen in Handarbeit her. Besonders beliebt: die Sorte „Atem fein“. Hundebesitzer wissen wieso. Auch hundefreundliche Schokoladen-Pralinen, Kissen, Beschäftigungsspiele, individualisierte Leinen und Halsbänder gibt es. Die 29-Jährige arbeitet dafür auch mit mehreren Näherinnen zusammen. Dass Regionalität und Handarbeit teuer als Massenproduktion großer Marken sind, stimme nicht immer. „Man kann trotzdem aufs Geld achten. Zwischen schwarz und weiß gibt es auch noch etwas“, sagt sie.
Aufgeteilt ist der Laden in unterschiedliche Bereiche. So gibt es im großen Verkaufsraum beispielsweise Spielzeuge für verschiedene Tierarten wie Hunde oder Pferde, Kuscheltiere, Kleidung oder auch Zubehör wie Snacks oder Futterschalen. Besonders beliebt seien die „Dauerkauer“ für Hunde. Dabei handelt es sich um vegetarische Käsekauknochen, die langen Knusperspaß versprechen und kaum Eigengeruch haben. In der „Candybar“ gibt es getrocknete Tierstücke zum Knabbern. Hoch im Kurs stehe die Hirschrippe. Aber auch Wurst wie „Pansen spezial“ oder Fleisch aus der Frischetheke komme gut an. Im Reptilienraum gibt es außer gekühlten Ratten und Mäusen (für Schlangen) auch Lebendfutter. Im Obergeschoss dreht sich alles um die Katze.
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Ganzheitliches Konzept anbieten: vom Futter übers Training bis zur Fellpflege
Die Förderung läuft nun zwei Jahre lang. Beatrice Isenburg und ihr Team hoffen, dass das Geschäft gut angenommen wird und sie sich in Menden etablieren kann. „Beratung steht für uns an erster Stelle“, sagt sie. Sie will ein ganzheitliches Konzept anbieten. Denn einige ihrer Kolleginnen sind zusätzlich selbstständig tätig und auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert wie Ernährung, Hundeschule, Fellpflege oder Hunde-Betreuung. Gemeinsam mit ihrem Team möchte Beatrice Isenburg Ansprechpartner für all diese Bereiche sein und eine Lösung anbieten. Wohl fühlt sie sich allemal in Menden. „Die Mendener sind cool. Ich habe sogar schon tolle Stammkunden.“