Menden. Seit Wochen werden vor Mendener Schulen neue Verkehrsregelungen getestet. Wie es läuft - und wo es Nachbesserungsbedarf gibt.
Gut drei Monate nachdem die Stadt Elterntaxi-Haltezonen an mehreren Schulen eingerichtet hat, gibt es ein erstes Fazit. Die Ergebnisse stimmen positiv - auch aus der Schülerschaft. Doch es gibt auch Nachbesserungsbedarf.
Ordnungsamt hat Lage im Blick
Mitte November hatte die Stadt unweit der Nikolaus-Groß-Schule an der Schützenhalle in Bösperde und an der Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide am Standort Malvenweg auf einem Parkstreifen am Margueritenweg eine entsprechende Zone geschaffen. Blau-weiße Schilder mit der Aufschrift „Haltezone für Eltern - Ab hier schaffen wir es alleine!“ zeigen dort an, wo Eltern ihre Kinder zur Schule bringen und später wieder abholen können. Auch rund um Real- und Gesamtschule gibt es inzwischen Regelungen. Im Schulausschuss haben die Fraktionen sich ein erstes Stimmungsbild geholt. Ganz ohne Aufruf gibt‘s direkt einmal Lob vom Schülersprecher der Gesamtschule: „Danke für die schnelle Reaktion.“ Die Situation habe sich bereits wenige Tage nach der Einführung spürbar entspannt.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Mirko Kruschinski hakt trotzdem nach. Denn die Sozialdemokraten waren es, die die Haltezonen mit einem Antrag auf den Weg gebracht hatten. „Wie sind die Erfahrungswerte mit den Pylonen?“, will Kruschinski wissen. Diese sollten vor allem an der Nikolaus-Groß-Grundchule für Orientierung sorgen. Nach einer Woche im Einsatz „ist das passiert, was wir erwartet haben: Sie wurden weggerückt“, erklärt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt. Davon abgesehen werde die Elterntaxi-Haltezone in Bösperde gut angenommen. Gleiches gelte für die Gemeinschaftsgrundschule Platte-Heide am Standort Malvenweg - wenn auch mit Nachbesserungsbedarf, wie Julius Lachmann (SPD) feststellt: Es werde weiterhin auch direkt vor der Schule gehalten, um die Kinder abzusetzen. Ein Problem, das man beim Ordnungsamt bisher nicht beobachtet habe. „Aber wir versuchen natürlich überall präsent zu sein“, sagt Manuela Schmidt. An der Gemeinschaftsgrundschule selbst hatte es zuletzt durchweg Zuspruch von Schulleiterin Christiane Lohmann gegeben: „Ich bin richtig stolz zu sehen, wie gut das hier klappt. Unser Kollegium hat mit den Kindern fleißig geübt.“
Eltern auf dem Laufenden halten
Gänzlich getan ist es mit den Maßnahmen allerdings nicht. In Bösperde ist auch eine Schranke im Gespräch. „Das ist eine grundsätzliche Idee. Aber es gibt Gründe, warum wir das noch nicht gemacht haben“, so Schmidt. Denn: Von einer Schranke könnten im Zweifel auch Vereine beeinträchtigt werden, die nachmittags die Sporthalle nutzen. Das wolle man vermeiden.
Die Lage rund um die Mendener Schulen will man auch weiterhin im Blick behalten, am besten mit der Unterstützung eines Arbeitskreises. „Es muss in die Elternschaft hineingetragen werden“, so Caroline Jooß (Grüne). Damit das klappt, sollten an den Sitzungen auch Elternvertreter und Schulleiter eingebunden werden. Ausschussvorsitzender Peter Maywald (CDU) warnt jedoch davor, einen solchen Arbeitskreis buchstäblich aus allen Nähten platzen zu lassen. Ein Szenario, das Stefan Weige (FDP) für unrealistisch hält: Bei Maßnahmen an der Nikolaus-Groß-Grundschule müssten natürlich nicht auch Vertreter des Hönnegymnasiums mitdiskutieren. Die Stadt verspricht in jedem Fall Transparenz: „Es werden alle mit einbezogen. Das Thema ist komplex und vielfältig“, betont Manuela Schmidt.