Lahrfeld. Neu und für mehr Sicherheit: Elterntaxi-Haltezone an der Albert-Schweitzer-Schule funktioniert gut. Besser als an anderen Standorten.

Am laufenden Band verteilen die Lehrerinnen Silke Gerstberger und Katja Bennik am Donnerstagmorgen an der Beethovenstraße Klebeschildchen mit Smileys an die Kinder. Schulleiterin Christiane Lohmann freut sich, zu sehen, wie perfekt die Schülerinnen und Schüler die geübten Verhaltensregeln an der neuen Elterntaxi-Haltezone anwenden. Der etwa fünfzig Meter lange Streifen gegenüber der Schule dient ab sofort den Eltern als Haltezone, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Für die Kinder gibt es darüber hinaus eine Querungshilfe einige Meter weiter, um sicher über die Straße zu kommen. „Ich bin richtig stolz zu sehen, wie gut das hier klappt. Unser Kollegium hat mit den Kindern fleißig geübt“, sagt die Schulleiterin und zeigt sich begeistert von der neuen Haltezone.

Ich bin richtig stolz zu sehen, wie gut das hier klappt. Unser Kollegium hat mit den Kindern fleißig geübt.
Schulleiterin Christiane Lohmann

Die Elterntaxi-Haltezone an der Grundschule im Lahrfeld ist die vierte, die in Zusammenarbeit mit den Schulen und der Verkehrsdirektion des Märkischen Kreises in Menden entstanden ist. Die Schüler Phil Förster, Levi Gransajer und Matilda Hohoff steigen auf der Bürgersteigseite aus den Fahrzeugen ihrer Eltern und wissen genau, was zu tun ist. Manuela Schmidt vom Ordnungsamt zeigt sich begeistert. „Das läuft an dieser Schule einfach vorbildlich und man kann erkennen, hier wurde alles richtig gemacht.“ Auch Jörg Kreutzmann als Bezirksbeamter der Polizei bleibt an diesem Morgen vor Ort nichts anderes, als zum tadellosen Ablauf zu applaudieren und den Kindern ein Lob auszusprechen.

Nicht alle Elterntaxi-Haltezonen funktionieren bereits gut

So perfekt wie an der Albert-Schweitzer-Schule laufe es längst nicht an allen bereits eingerichteten Elterntaxi-Haltezonen in Menden, weiß Manuela Schmidt. „Gerade am Schulzentrum an der Windthorststraße gilt es nachzuarbeiten. Die Situation ist dort längst nicht zufriedenstellend.“ Der Parkstreifen in Fahrtrichtung Schule zwischen dem Überwurf und der Gisbert-Kranz-Straße dient dort als Elterntaxi-Haltezone. Unzufrieden mit Lösung zeigen sich Anwohner der Windthorststraße, allen voran Silke Glaske. Seit 17 Jahren betreibt die Frisörmeisterin ihren Salon an der Windthorststraße 30 und erlebt das Verkehrschaos nach eigenen Angaben täglich. Sie spreche im Namen der Anlieger, wenn sie sagt: „Das bringt doch gar nichts. Zumal die Fahrzeuge, auch wenn die Kinder ausgestiegen sind, die Straße hochfahren oder versuchen zu wenden. Wenn die Elterntaxi-Haltezone auf den ehemaligen Kress-Parkplatz verlegt worden wäre, würde das meiner Meinung nach zu einer Entzerrung des Verkehrs führen.“

Die Option, die Parkfläche des ehemaligen Modehauses Kress als Elterntaxi-Haltezone zu nutzen, kann laut Schmidt jedoch nicht in Betracht gezogen werden, da es sich um eine private Fläche handelt, auf die die Stadt Menden nicht verweisen kann. Glaske sieht gerade ihre ältere Kundschaft, die nicht mehr gut zu Fuß ist, benachteiligt. Die ihrer Meinung nach sowieso schon knappen Parkmöglichkeiten könnten nun werktags zwischen 7 und 9 Uhr nicht genutzt werden. In diesem Punkt argumentiert das Ordnungsamt, dass nach Abwägung und Verhältnismäßigkeit in diesem Zeitraum der Schutz der Kinder Vorrang hat.

Maßnahme wird kontinuierlich beobachtet

Manuela Schmidt möchte beruhigen. „Die Maßnahme wird laufend beobachtet. Erfahrungsgemäß zeigen sich messbare Auswirkungen im Straßenverkehr erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase. Sofern hier nicht der gewünschte Erfolg verzeichnet wird, werden alternative Lösungen erarbeitet.“

Erfahrungsgemäß zeigen sich messbare Auswirkungen im Straßenverkehr erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase.
Manuela Schmidt, Leiterin Mendener Ordnungsamt

Auf dem Lahrfeld erweist sich die Elterntaxi-Haltezone bereits bei ihrer Einführung als perfekte Lösung. An anderen Stellen, wie am Schulzentrum in Menden, ist das letzte Wort anscheinend noch nicht gesprochen, wenn es darum geht, wie Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler und eine Verkehrsentzerrung zu erreichen ist.