Menden. Eine ältere Dame ist am Dienstagmorgen aus der Hönne gerettet worden. Einsatzkräfte sind rasch vor Ort und kämpfen um ihr Leben.

Dramatischer Rettungseinsatz an der Hönne im Bereich Balver Straße/Iserlohner Landstraße: Eine ältere Dame, die offenbar aus freien Stücken ins eisige Wasser gegangen ist, wird von der Battenfeld-Brücke aus von Wehrleuten am Abzweig zum Mühlengraben entdeckt. Sofort wird sie herausgezogen, im RTW reanimert und ins Krankenhaus gebracht. Diese Rettung war nur möglich, weil Einsatzkräfte unglaublich schnell gehandelt haben - und zugleich unglaubliches Glück hatten.

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Frau war offenbar 15 bis 20 Minuten im eisigen Wasser

Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Uedickhoven und seine Kameraden können derzeit nur hoffen, dass die Frau überlebt. Die Einsatzkräfte sind um 8.50 Uhr morgens zu einem Einsatz an der Balver Straße ausgerückt. Gemeldet wurde ihnen eine womöglich hilflose Person hinter der Wohnungstür. Drinnen finden sie jedoch keinen Menschen, an der Tür aber einen Abschiedsbrief mit den Schlussworten: „Ich bin in der Hönne.“

Nach Alarm heißt es wieder: „Alle Brücken besetzen!“

Sofort werden Einsatzkräfte aller Art alarmiert, auch per Sirene, und auch die Strömungsretter aus Balve und Nachrodt. Und wie schon bei den jüngsten Such-Einsätzen heißt es: „Alle Brücken besetzen!“ Im Mendener Norden und auch in Fröndenberg heulen die Sirenen.

An dieser Stelle wird die Frau entdeckt: Sie hängt im Wasser fest unter dem kleinen Wehr im Eingang von der Hönne zum Mühlengraben. Die Frau ist offenbar nicht mehr ansprechbar.
An dieser Stelle wird die Frau entdeckt: Sie hängt im Wasser fest unter dem kleinen Wehr im Eingang von der Hönne zum Mühlengraben. Die Frau ist offenbar nicht mehr ansprechbar. © WP | Hagemann

Körper der Frau hängt an Wehr zum Mühlengraben fest

Unterdessen haben Einsatzkräfte die Frau bereits erspäht. Als sie von der Hönnebrücke am Battenfeld aus entdeckt wird, ist es kurz nach 9 Uhr. Ihr Körper hängt an dem kleinen Metallwehr fest, das von der Hönne in den Mühlengraben führt. Sie wird herausgeholt, sie ist offenbar nicht mehr ansprechbar, und sofort setzen Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Etwa 15 bis 20 Minuten war sie im eiskalten Wasser.

Rettungsfahrzeuge und Pylonen schützen die Einsatzstelle

Um den Rettungswagen, in dem der Notarzt um das Leben der Frau kämpft, werden Pylone aufgestellt, andere Fahrzeuge der Feuerwehr bilden die Schutzsperre zur Kreuzung hin. Alle Wehrleute vor Ort, die Polizisten und auch Ordnungsamtschefin Manuela Schmidt sind erleichtert, die Frau gefunden zu haben. Alle hier hffen, dass sie es schafft. Obendrein ist ihnen mit der raschen Entdeckung die womöglich nächste tagelange Suche entlang der Hönne erspart geblieben.

Unglück mit kleinem Mädchen ist allen sofort wieder gegenwärtig

Wohl alle hier müssen in diesem Moment an das tragische Unglück vom 2. Februar 2020 denken, als ein zehnjähriges behindertes Mädchen in die Hönne gefallen war. Erst Tage später wurde das Kind leblos im Wasser gefunden. Die Frau im Rettungswagen ist offenbar an derselben Stelle in die Hönne gelangt wie damals die kleine Lia: neben dem Trafohäuschen an der Balver Straße.

Nach einer halben Stunde: Einsatzstelle wird wieder aufgehoben

Nach etwa einer halben Stunde bricht der Rettungswagen auf ins Krankenhaus. Die Einsatzstelle vor dem Überwurf kann wieder aufgehoben werden. Die Rettungstaucher und die anderen Einheiten sind da schon wieder abbestellt. Jetzt beginnt das Bangen.

Wichtiger Hinweis: Normalerweise berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.