Menden. Traurige Gewissheit: Lia ist tot. Die Leiche des zehnjährigen Mädchens aus Menden wurde am Sonntagmorgen in einem Wehr entdeckt und geborgen.
Lia ist tot. Das zehnjährige Mädchen wurde am Sonntagmorgen von einem Mitarbeiter von Gelsenwasser in einem Wehr an der Ruhr entdeckt.
Schreckliche Gewissheit: Das Mädchen, das seit gut einer Woche vermisst wurde, ist tot. Am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr entdeckte ein Mitarbeiter von Gelsenwasser die Leiche des Kindes in einem Wehr an der Ruhr in der Nähe der Ruhrbrücke an der Provinzialstraße kurz vor Fröndenberg.
Das berichtet Polizeisprecher Marcel Dilling im Gespräch mit der Westfalenpost: „Der Mitarbeiter hat dann die Polizei verständigt.“ Ohnehin sei das Wehr in den vergangenen Tagen immer wieder kontrolliert worden, „dafür sind alle sensibilisiert“, sagt Marcel Dilling.
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Notfallseelsorger kümmern sich
Die Eltern und die engsten Familienangehörigen des Kindes sind bereits informiert. Polizeibeamte und Notfallseelsorger kümmern sich um die Familie. Ohnehin habe die Polizei die ganze Woche über in engem Kontakt zur Familie gestanden, um sie kontinuierlich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, sagt Marcel Dilling. „Wir wollten zunächst die Bestätigung abwarten, ob es sich tatsächlich um das Mädchen handelt.“ Das Kind sei mittlerweile zweifelsfrei identifiziert worden.
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Seit mehr als einer Woche war nach Lia mit riesigem Aufwand gesucht worden. Nicht nur professionelle Einsatzgruppen von Polizei, Feuerwehr, Strömungsrettern und Suchhunden waren im Einsatz, sondern auch mehr als tausend Privatleute, die vor allem in der Nähe der Hönne und in der Umgebung suchten. Da von dem autistischen Mädchen bekannt war, dass es nicht spricht, gab es die Hoffnung, dass es sich irgendwo versteckt hatte.
Zwischendurch keimten sogar immer wieder Gerüchte auf, Lia sei entführt und Opfer eines Verbrechens geworden. Die Polizei hatte diese Spekulationen stets als haltlos zurückgewiesen und ging davon aus, dass Lia ins Wasser gefallen war.
Körper bleibt einige Tage unter Wasser
Akribisch hatten Suchmannschaften immer wieder in der Hönne in Menden nach dem Mädchen gesucht – und es dennoch nicht gefunden. Wie kann das sein? „Das mag für Außenstehende ungewöhnlich klingen, ist aber leider ganz normal“, erläutert Marcel Dilling. Falle ein Körper ins Wasser, „taucht der erst mal ab, der schwimmt nie an der Oberfläche“. Erst nach Tagen steige der Körper wieder auf und treibe dann weiter, erklärt Marcel Dilling. „Die Freiwilligen haben alles gegeben, aber das ist nun mal der normale Ablauf, wenn jemand ins Wasser fällt.“
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In unbeobachtetem Moment verschwunden
Lia war am vergangenen Samstag in einem unbeobachteten Moment aus ihrem Elternhaus an der Balver Straße, das unmittelbar an der Hönne liegt, verschwunden. Zeugen hatten wenig später etwas Verdächtiges in der Hönne treiben sehen und die Polizei alarmiert. Im Nachhinein muss davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um das Mädchen gehandelt hat. Fest stehe, so die Polizei, dass Lia bereits seit dem Samstag vergangener Woche, also seit dem Tag ihres Verschwindens, tot sei.
Eine ganze Region bangt um Lia
Eine ganze Region hatte in der vergangenen Woche um das kleine Mädchen aus Menden gebangt. Eigentlich war vielen bereits seit Tagen klar, dass es kaum noch realistische Chancen gab, das Kind noch lebend zu finden. Doch die Hoffnung auf ein Wunder blieb.
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Lias Schicksal hielt eine ganze Stadt in Atem. In allen Gottesdiensten in Menden wurde für Lia gebetet. Noch am Sonntagmorgen beispielsweise betete Pastor Uwe Knäpper im Gottesdienst in der St.-Marien-Kirche auf der Platte Heide für das Mädchen, Fürbitten für Lia und ihre Familie wurden vorgetragen. Kaum ein Gespräch in den vergangenen Tagen, in dem es nicht auch um das Verschwinden des Mädchens ging.
Leiche wird wohl obduziert
Lias Leiche wird nun voraussichtlich obduziert, erläutert Marcel Dilling. „Wir werden eine Obduktion bei der Staatsanwaltschaft anregen, damit man dann absolute Gewissheit darüber hat, dass der Tod durch Ertrinken eingetreten ist.“ Die Entscheidung darüber liege allerdings bei der Staatsanwaltschaft.
Die tagelange Suche, sagt der Polizeisprecher, sei auch für alle Kollegen belastend gewesen. Die Nachricht von Lias Tod am Sonntagmorgen bewegte somit auch die Einsatzkräfte bei Polizei und Feuerwehr immens: „Aber jetzt haben wir Gewissheit – so traurig das auch ist.“
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