Fröndenberg. Zur gesperrten Bahnstrecke Fröndenberg-Unna meldet sich jetzt der NABU. Er fordert von der Bahn schnelles Handeln. Der Dachs sei vorgeschoben.
Der NABU-Kreisverband hält die Sperrung der Strecke Unna-Fröndenberg wegen Schäden, die der Dachs verursacht haben soll, für „wenig stichhaltig und vorgeschoben“. „Das hört sich an wie ein Loriot-Sketch“, so Adrian Mork, Vorsitzender des NABU (Naturschutzbund) im Kreis Unna und erinnert daran, dass die Bahn vor geraumer Zeit Probleme mit der Pünktlichkeit ihrer Züge gehabt habe, wegen Laubfall im Herbst. Der NABU fordert die Bahn vielmehr auf, sich nicht länger hinter dem Dachs zu verstecken, sondern ihrer Streckenunterhaltung im gebührenden Umfang schnell nachzukommen und die Bahnstrecke Unna-Fröndenberg umgehend wieder zu öffnen.
NABU: Baukörperkontrolle offensichtlich nicht oder nur oberflächlich erfolgt
Adrian Mork: „Seit die Eisenbahn Schienen auf Bahndämmen verlegt, gibt es Pflanzen und Tiere, die diese Lebensräume zu besiedeln versuchen! Das ist nichts Neues!” Ein regelmäßiger Unterhalt der Bahndämme sei auch nichts Neues.“ Aber offensichtlich ist die Baukörperkontrolle seit einigen Jahren nicht oder nur oberflächlich erfolgt. Und jetzt soll der Dachs schuld sein?”, wundert sich der NABU-Kreisvorsitzende.
Die Naturschützer vom NABU gehen davon aus, dass die Dachsbauten über viele Jahrzehnte entstanden sind und weisen darauf hin, dass diese Baue meist seit Generationen genutzt werden. Viele der nunmehr festgestellten Eingänge könnten zudem von Bauen stammen, die gar nicht mehr bewohnt seien. „Über diese Dachsbaue sind über viele Jahre Züge hinweg gefahren, ohne dass es ein Problem gegeben hat. Sollte jetzt an einer Stelle ein Schaden aufgetreten sein, der eine Reparatur notwendig macht, sollte dies auch umgehend an genau dieser Stelle passieren, ohne gleich die gesamte Strecke zu sperren”, so Adrian Mork in einer Presseerklärung.
Dachse leben überall, sind in ganz Europa verbreitet. Wenn nur das Vorhandensein von Dachsbauten zur Sperrung einer wichtigen Bahnstrecke führe, müssten vermutlich etliche weitere Bahnstrecken in Deutschland gesperrt werden.
Viel Geld in Ausbau des Bahnhofs Frömern investiert
Es sei nicht hinnehmbar, dass der Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) viel Geld in den Ausbau des Bahnhof Frömern investiert habe, nun aber von Seiten der Bahn die Strecke über Jahre außer Betrieb genommen werden soll. Dies sei ein klarer Verstoß gegen die verkündete Verkehrswende und die Ankündigungen, die Bahn wieder flott zu machen.