Fröndenberg. Das Kettenschmiedemuseum Fröndenberg hat die Saison 2023 beendet. Innovationen für das kommende Jahr sind aber bereits jetzt in Planung.
Die Mitglieder der Familie Lahn aus Münster waren die letzten Gäste, die in diesem Jahr in den Genuss einer Führung durch die historische Anlage des KettenschmiedemuseumsFröndenberg kamen. Nach sieben Monaten, in denen das Schmiedefeuer mindestens jeden Sonntag glühte, und Gäste-Führungen mit Hintergrundinformationen zur Technik und zur Geschichte der Fröndenberger Kettenschmieden stattfanden, ist erst einmal Schluss. Die Schmiedestelle bleibt kalt. Saisonende. Aber Innovationen stehen bereits in den Startlöchern.
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Etwa 10.000 Gäste in dieser Saison in der Kettenschmiede empfangen
Das Ehepaar Lahn, das durch Besitz einer LWL-Museumskarte auf die Kettenschmiede in Fröndenberg aufmerksam wurde, machte sich mit seinen Kindern am Sonntag auf den Weg zur Besichtigung und zeigte sich begeistert von dem, was die Familie erlebte – am letzten Tag vor dem Saisonende. Es waren aber nicht nur Gäste wie Familie Lahn, die im Laufe der letzten Monate ins Museum kamen, auch die zahlreichen Besucher der Kulturschmiede und die Gäste der städtischen Veranstaltungen ließen es mitunter voll werden in dem Industriedenkmal. Jetzt endet für dieses Jahr die arbeitsreiche Zeit für alle aktiven Mitglieder des Museumsvereins.
„Allein ab August fanden in unserem Museum zehn Hochzeiten statt, im Laufe dieser Saison haben wir inklusive der Sonderführungen etwa 10.000 Gäste empfangen“, resümiert Jochen Hänel. Der Vorsitzende des Vereins weiß, wie groß der personelle Aufwand hinter den Angeboten ist. „Uns geht es wie den meisten Vereinen: Wir brauchen Nachwuchs und mehr ehrenamtliche Mitarbeitende, die sich in unserem Schmiedemuseum einsetzen“, erklärt Hänel. Rund zwanzig Ehrenamtler helfen aktuell mit. „Die Lichttechnik, wie LED-Lichter und Spots, die wir hier zum Beispiel für Trauungen einsetzen und die ein romantisches Ambiente schafft, muss bedient werden. Die Führungen und Präsentationen, das Schmiedefeuer, all das ist schon ein enormer Aufwand“, fährt er fort.
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Museum ohne Guide besuchen
Zur nächsten Saison soll Personal eingespart und ein neues, innovatives Erlebnis für die Gäste geschaffen werden. Die Planungen befinden sich bereits in der Endphase. Der Museumsverein lässt gerade eine App programmieren, die sowohl schriftliche Informationen, als auch bewegte Bilder liefert. Einfach zu bedienen, per QR-Code über das Handy. Damit wird Besuchern ermöglicht, das Museum selbstständig zu besuchen. „Die Maschinen werden zu den Gästen sprechen und ihnen all das erklären, was wir heute machen“, sagt Hänel. Der Besuch des Kettenschmiedemuseums soll nicht nur zum interaktiven Erlebnis werden, sondern auch zeitlich flexibler sein.
Dass gerade im Sommer unter anderem immer wieder Radfahrer, Spaziergänger und Besucher des Himmelmannparks am Museum spontan einen Stopp einlegen, oft aber enttäuscht feststellen, dass es geschlossen ist, soll sich ab dem nächsten Jahr mit dem Einsatz modernster Technik ändern. Mit Hilfe des digitalen Kettenschmiedemuseums, das zu einem Rundgang einlädt, sollen die Öffnungszeiten auf die Werktage ausgeweitet werden. Zudem bietet das interaktive Ausstellungskonzept Gästen die Möglichkeit, sich frei im Raum zu bewegen und in die Geschichte einzutauchen. Das alles wird aber erst 2024 realisiert.
Zum Ende dieser Saison stand erst einmal für alle Mitarbeitenden ein Dankeschön in Form eines gemütlichen Beisammenseins in ihrer geliebten Kettenschmiede an.