Menden. Kolja Küpper arbeitet mit ganz viel Herzblut beim VKM. Nachdem er vor vielen Jahren als Hilfskraft angefangen hat, ist er nun Fachbereichsleiter.

Angefangen hat er als Hilfskraft – heute ist er Chef der Einrichtung. Doch ausschließlich am Schreibtisch zu sitzen, ist nichts für Kolja Küpper. An der praktischen Arbeit hängt nach wie vor sein Herz. Der 35-Jährige ist Fachbereichsleiter im Appartementhaus des VKM (Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen und VKM mobil gGmbH) am Hofeskamp in Menden.

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Seit 2010 arbeitet Kolja Küpper, der in Menden das damalige Walramgymnasium besucht hat, für den VKM. Damals war er für einige Monate als Hilfskraft im Wohnhaus an der Sollingstraße tätig. Zwischendurch war der gebürtige Mendener für neun Monate bei der Bundeswehr. Anschließend absolvierte er sein Anerkennungsjahr als Erzieher beim VKM.

„Eigentlich wollte ich auch auf Lehramt studieren und dann Sozialpädagogik am Berufskolleg unterrichten“, erzählt Kolja Küpper. Doch im Laufe der Zeit sei ihm die Belastung, neben der Arbeit noch zu studieren, zu stark geworden. Schweren Herzens gab er sein Studium auf. Im Nachhinein sagt Kolja Küpper, war diese Entscheidung goldrichtig. „Ich fühle mich total wohl damit. Ich habe einen tollen, erfüllenden Job.“

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Nach seiner Zeit als Erzieher und später als Teamleiter im Wohnhaus in der Sollingstraße wechselte Kolja Küpper 2019 als Teamleiter in die Villa Dominik. Im April 2021 wechselte er in der Funktion des Fachbereichsleiters ins Appartementhaus des VKM am Hofeskamp. Hintergrund war, dass Kolja Küpper sich aufgrund seiner Familienplanung – er ist mittlerweile Vater einer zweijährigen Tochter - geregelte Arbeitszeiten gewünscht hatte.

Pädagogik und Pflege

Hier am Hofeskamp ist er nun für ein Team von mehr als 20 Frauen und Männern verantwortlich und trägt mehr Verantwortung. Auch wenn er aus dem pädagogischen Bereich kommt, war für Kolja Küpper immer selbstverständlich, dass er sich auch um die Pflege kümmert: „Ich habe Pflege nie gelernt, aber wir hatten viele Inhouse-Schulungen.“

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Selbstverständlich gebe es die Fachkräfte, die die so genannte Behandlungspflege übernehmen, also zum Beispiel eine Wundversorgung durchführen. Doch die Grundpflege, zu der das Waschen der Bewohner, Hilfe beim Toilettengang, Unterstützung beim Duschen etc. gehört, habe er auch mit übernommen. Es gebe immer mal wieder Bewerber für die verschiedenen Einrichtungen des VKM, die sich als Erzieher bewerben und sich nicht vorstellen können, Bewohnern bei der Grundpflege zu helfen: „Das setzen wir aber voraus.“

Grundvoraussetzung ist Empathie

Ist Kolja Küpper dieser Schritt denn leicht gefallen? „Es kostet am Anfang Überwindung, aber es ist eine Sache, in die man reinwächst.“ Eine Grundvoraussetzung sei Empathie. Hinzu komme, dass er sich in die Person hineinversetze, der er helfe. „Und dann wird einem klar, dass es für den anderen manchmal eine viel größere Überwindung ist, sich helfen zu lassen.“

„Arbeiten mit Menschen, nicht mit Maschinen“

Hinzu komme, „dass das ja schnell keine Fremden mehr sind, das ist ja bei uns familienähnlich. Man lernt den Menschen ganzheitlich und sehr persönlich kennen.“ Wenn er beispielsweise jemandem, der eine starke Spastik hat, beim Duschen hilft, „dann sehe ich, wie die Muskulatur sich aufwärmt, der Tonus weicher wird – dass das dem anderen einfach gut tut“.

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Auch wenn Kolja Küpper nicht mehr nachts und am Wochenende regulären Dienst hat, schaut er beim Feierabend nicht auf die Minute, bekennt er: „Wir arbeiten mit Menschen, nicht mit Maschinen. Es kann immer mal was sein, so dass man aktuell reagieren muss.“ Fest steht für ihn aber auch, dass er nach Feierabend manche Dinge loslassen muss, wenn er nicht ausbrennen will. „Es ist früher auch schon mal vorgekommen, dass man sich mit dem Tod von langjährigen Bewohnern auseinander setzten muss.“ Ihm helfe, Dinge zu akzeptieren, die er ohnehin nicht ändern könne. „Eine professionelle Haltung ist es, Empathie zu haben, aber da geht es nicht um Mitleid. Sonst geht man im Job kaputt.“

Sein Herz hängt auch an der pädagogischen Arbeit

So gerne sich der gebürtige Mendener, der nun mit seiner Familie in Wickede lebt, im Appartementhaus am Hofeskamp um Verwaltungsaufgaben kümmert, so steht für ihn auch fest, dass er die pädagogische Arbeit nie aufgeben würde: „Der Kontakt zu den Klienten würde mir sonst total fehlen“, sagt Kolja Küpper. „Ich bin sehr froh, dass das beides geht. Ich habe einfach einen tollen, hybriden Job.“ Sein Wunsch für die Zukunft: Der 35-Jährige hofft, dass der VKM weiter wächst. „Ein zweites Haus wie das hier am Hofeskamp, das wäre toll.“

UNTERNEHMENSPASS VKM Menden

Mitarbeiter: 108

Standort: Drei Standorte in Menden

Branche: Soziale Dienstleistungen – Betreuung von Menschen mit Behinderungen

Arbeitszeit: Vollzeit und Teilzeit, teilweise Schichtdienst

Arbeitsplatz: Gepflegte Häuser mit moderner Ausstattung, IT-gestützte Arbeitsplätze, Parkplätze am Haus

Arbeitsbereiche: Besondere Wohnformen, Ambulant betreutes Wohnen, Intensiv ambulant betreutes Wohnen, Familienunterstützender Dienst, Hauswirtschaft, Verwaltung

Kooperation: iu – Internationale Hochschule, Fachschulen für Heilerziehungspflege.

Benefits: gemeinsame Mitarbeiter-Events, Team-Tage, Einspring-Prämien, Gratis Getränke, Bike-Leasing, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Betriebliche Altersvorsorge

Weiterbildungen: intern und extern, individuell und als Inhouse-Schulungen im Team, Supervision

Besonderheiten: moderner, barrierefreier Fuhrpark

Adresse: 58706 Menden, Sollingstr. 7, Schmölen-Allee 1 und Hofeskamp 22

Web:www.vkm-menden.de, Social Media: Instagram:https://www.instagram.com/vkm_menden/ und Facebook: https://www.facebook.com/leben.in.menden