Hüingsen. Schnelles Internet gibt es nicht nur per Glasfaser, sondern auch aus dem All. Der Hüingser Martin Oelenberg nutzt Elon Musks Starlink.
Noch immer ärgern sich viele Mendenerinnen und Mendener über langsame Internetverbindungen, ruckelnde Filme und Verbindungsabbrüche. Gleich mehrere Anbieter wollen hier in der Hönnestadt Abhilfe schaffen, indem sie großflächig im Stadtgebiet Glasfaseranschlüsse verlegen wollen (WP berichtete). Der Hüingser Martin Oelenberg indes, der sich bei der WP-Redaktion meldete, hat schon seit zwei Jahren eine Lösung gefunden, ohne Störungen schnell im Internet unterwegs sein zu können. Er hat einen Internetanschluss bei Starlink.
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Straße in Hüingsen ist noch nicht ausgebaut worden
Martin Oelenberg wohnt in einer rund 100 Meter langen Erschließungsstraße in Hüingsen, an der es nur einige wenige Häuser gibt. „Unsere Straße Zum Hofe ist noch nicht endgültig ausgebaut worden“, erzählt er. Um der Sackgasse dennoch eine gepflegte Optik zu geben, habe er vor rund 25 Jahren ein Unternehmen gebeten, am Wendehammer der Straße eine Platte zu verlegen, auf der Fahrzeuge wenden können: „Und damit sind wir sehr zufrieden.“ Dies habe er auf Eigeninitiative durchführen lassen und die Kosten selbst übernommen.
Sorge auch wegen langer Bauarbeiten
Gehadert habe er allerdings mit seiner Internetverbindung, die immer viel zu langsam gewesen sei. Doch an einer anderen Straße in Hüingsen habe er gesehen, dass die Bauarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabel Monate gedauert hätten. Zudem habe er befürchtet, dass die etwa 150 Quadratmeter große Wendeplatte durch die Bauarbeiten zwangsläufig zerstört würde: „Die müsste ja, wenn wir einen Glasfaseranschluss in unser Haus verlegen lassen wollten, mit aufgerissen werden.“
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Vor etwa zwei Jahren habe er von der Möglichkeit eines Internet-Anschlusses über Starlink gelesen. Starlink gehört zu Elons Musks Weltraumunternehmen Space X, das das schnelle Internet durch ein Netz von Tausenden von Satelliten ermöglicht, die in geringerer Entfernung um die Erde kreisen. „Ich finde bestimmt nicht alles gut, was Elon Musk macht“, sagt Martin Oelenberg. „Aber für mich hat sich der Starlink-Anschluss gelohnt.“
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Nachdem er den Vertrag abgeschlossen hatte, habe er eine Schüssel – etwas kleiner als eine Fernsehschüssel – fürs Dach bekommen, darüber hinaus musste ein 15 bis 20 Meter langes Kabel bis zum Router verlegt werden: „Ich habe damals meinen Elektriker gebeten, das zu machen, und dann konnte ich schon loslegen.“ Für die Hardware beläuft sich der – einmalige – Preis laut Starlink (www.starlink.com/) derzeit auf 450 Euro.
Mit steigender Zahl der Satelliten gute Internetverbindung
Zu Beginn sei die Abdeckung durch Starlink noch nicht optimal gewesen. „Da konnte es mal passieren, dass die Verbindung für fünf oder zehn Minuten abriss – wohl weil es damals noch nicht genug Satelliten gab.“ Das sei mittlerweile längst anders. Sowohl Up- als auch Download seien nun ungleich schneller, zeigt sich Martin Oelenberg zufrieden. Mit seiner Starlink-Verbindung erreiche er bis zu 20 Mbit/s im Upload und rund 200 Mbit/s im Download.
Preislich zufrieden
Auch preislich sei er zufrieden, sagt Martin Oelenberg. Er bezahle derzeit 65 Euro pro Monat für seinen Starlink-Internetanschluss, hinzu komme ein reiner Festnetz-Telefonanschluss bei der Telekom. „Besser geht es nicht“, erklärt Martin Oelenberg. Die Abdeckung ist super, und die Straße bei uns musste nicht aufgerissen werden. Ich will mit dem ganzen Glasfaserausbau nichts zu tun haben.“