Menden/Balve/Fröndenberg. Immer mehr Radfahrer wollen die Demo für einen Hönnetal-Radweg am Sonntag von Balve über Menden bis nach Fröndenberg unterstützen.

Sie wollen, dass ihr Anliegen den heimischen Politikern buchstäblich in den Ohren klingelt: Radfahrer aus Menden, Balve und Fröndenberg wollen endlich erreichen, das der Radweg durch das Nadelöhr im Hönnetal gebaut wird, auch auf dem schwierigsten Teilstück von Menden-Oberrödinghausen bis Balve-Volkringhausen. Dafür veranstaltet der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC Menden am Sonntag, 3. September, ab 11 Uhr eine Demo-Tour. Es ist schon die dritte.

Wunderschöne Radstrecke: Touristisches Highlight, aber wäre auch ein Arbeitsweg

Denn statt sich auf der schmalen und kurvigen Straße mit reichlich Lkw-Verkehr höchsten Gefahren auszusetzen, wollen Radler aus allen drei Städten und darüber hinaus endlich die Fahrt durch eine einmalige Landschaft genießen können. „Und es sollte damit auch möglich werden, dass man zwischen Menden und Balve auch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen kann“, sieht Dr. Günter Reichle vom ADFC Menden das Ganze nicht als bloßes Freizeitvergnügen und touristisches Highlight.

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Start am Sonntag an der Balver Höhle: ADFC will Landesvorsitzenden schicken

Die Demo-Tour 2023 startet offiziell um 11 Uhr vor der Balver Höhle, wo Reichle und Bürgermeister Hubertus Mühling die Begrüßung vornehmen wollen. Der ADFC-Landesverband will mit Axel Fell auch den 1. Vorsitzenden aus Düsseldorf nach Balve entsenden. Dann wird kräftig in die Pedale getreten: Die Strecke führt natürlich durchs Hönnetal, wo die zahlreich erwarteten Radler von einem Fahrzeug-Aufgebot der MK-Polizeibehörde begleitet und geschützt werden. Denn diese Fahrt ist nicht als lockere Radtour geplant: Sie ist vom ADFC offiziell als politische Demonstration, als „Aufzug“ angemeldet und genehmigt worden, wie Reichle betont.

In Menden großer Bahnhof mit Bürgermeister vor dem Alten Rathaus

Und weil sie auffallen wollen, biegen sie von der Hönnetalstraße nach Lendringsen ab. Auf der dortigen Hauptstraße geht es weiter über die Balver Straße hinein nach Menden, und dort auch durch die Fußgängerzone, die für Radfahrer sonst bekanntlich tabu ist. Vor dem Alten Rathaus treffen sich dann alle Radlerinnen und Radler, um dort von Bürgermeister Dr. Roland Schröder in Empfang genommen zu werden. Ähnlich ist die Rad-Demo auch 2022 schon abgelaufen, mit rund 500 Teilnehmenden, und diesmal geht’s noch weiter.

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Am Zielort Fröndenberg Empfang durch Bürgermeisterin Sabina Müller

Für Reichle ist es schon bemerkenswert, dass die beiden Bürgermeister von Menden und Balve voll und ganz auf der Seite der Radweg-Befürworter stehen. Und weil das ebenso für deren Fröndenberger Amtskollegin Sabina Müller gilt, führt die Demo-Tour aus der Mendener Stadtmitte über die Fröndenberger Straße bis in die Ruhrstadt. Dort will man einen Hönnetal-Radweg nur zu gerne als höchst attraktiven Abstecher des populären Ruhrtal-Radwegs anbieten. Deshalb will Sabina Müller die Radler ebenfalls ganz offiziell in der Fahrradstadt Fröndenberg begrüßen.

Strammes Demo-Programm sogar noch mit mehreren „Zubringer-Touren“

Es ist also eine strammes Programm für die Demonstrantinnen und Demonstranten, wobei sich einige von außerhalb in Balve angesagt haben. So startet in Menden um 9.30 Uhr am Bahnhof eine sogenannte „Zubringer-Tour“ mit Zwischenstopp am Lendringser Feuerwehrgerätehaus Walzweg um 9.45 Uhr.

Idee des Radwegs jetzt schon fast 20 Jahre in der Welt

Weitere Zubringertouren sind laut Reichle auch aus Iserlohn, Plettenberg und sogar aus der rund 50 Kilometer entfernten Kreisstadt Lüdenscheid angesagt. „Das ist schon unglaublich“, sagt der Mendener ADFC-Ortsvorsitzende. Was schafft diesen Zuspruch? „Auch für die Gutwilligsten unter uns, die ja durchaus sehen, welche enorme planerische Herausforderung das enge Hönnetal ist, verlieren allmählich die Geduld“, sagt Reichle. Dieser Radweg stehe jetzt schon seit rund 20 Jahren auf der Agenda. „Wir wollen verhindern, dass es noch mal so lange dauert, bis es Ergebnisse gibt.“