Menden. Bomben-Verdacht: Bis 25. August sind Haustiere zu melden, die am 1. September aus der Gefahrenzone herausgebracht werden müssen.

Wo kann ich hin mit meinem Haustier, wenn am Freitag, 1. September, wegen einer Weltkriegs-Bombe mein Haus oder eine Wohnung rund um den Papenbusch evakuiert wird? Zu dieser Frage gab es nach Angaben der Mendener Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt zuletzt zahlreiche Meldungen bei der Telefon-Hotline 02373 / 903-1234. Diese Leitung ist von der Stadtverwaltung für alle Fragen zur Evakuierung eingerichtet worden. Mittlerweile steht auch fest, was passieren soll, falls sich der Bomben-Verdacht am Donnerstag, 31. August, bei der geplanten Sondierung am betroffenen Gebäude durch den Kampfmittel-Räumdienst bestätigt. Dann soll es für die Hunde- und Katzenbesitzer unter den betroffenen Anwohnern am frühen Morgen des 1. September im Bus-Shuttle in die Sporthalle am Bieberberg in Lendringsen gehen.

In der Sporthalle gemeinsam ausharren, bis die Bombe entschärft ist

Dort gilt es dann auszuharren, bis die Bombe entschärft oder kontrolliert gesprengt worden ist. Im Schnitt dauert so etwas vier bis fünf Stunden. „Doch eine Garantie für diese Zeitangabe kann es naturgemäß nicht geben“, sagt die Ordnungsamtschefin. Im Klartext: Die Wartezeit für Frauchen, Herrchen und ihre Haustiere kann wesentlich kürzer oder auch deutlich länger ausfallen, je nachdem, wie widerspenstig sich die Bombe zeigt. In jedem Fall gilt die Evakuierungszone bis zur Entwarnung durch die Kampfmittelräumer als akuter Gefahrenbereich. Und darin darf sich – abgesehen von den Entschärfern und Sicherheitskräften – kein Mensch mehr aufhalten.

Hunde mit Auflagen kommen nur mit Maulkorb in die Lendringser Halle

Alle Straßen in der Evakuierungs-Zone

Alle Straßen auf einen Blick:

Alte Provinzialstraße, Am Galgenfeld, Am Papenbusch, Anne-Frank-Straße, Arndtstraße, Bismarckstraße, Christine-Koch-Straße, Delyner Straße, Droste-Hülshoff-Straße, Eisenberger Straße, Feldstraße, Freiherr-vom-Stein-Straße, Goerdelerstraße, Grenzweg, Grüner Weg, Hedwig-Dransfeld-Straße, Heinrich-Schulte-Straße, Hermann-Bauer-Straße, Klevesberg, Landwehr, Mommsenstraße, Mühlenbergstraße, Pater-Kolbe-Straße, Tannenbergstraße, Unnaer Landstraße, Virchowstraße, Von-Hatzfeld-Straße, Von-Lüninck-Straße, Von-Ranke-Straße, Westfalenstraße und Wunne.

In der Lendringser Sporthalle, in der es für die Menschen Sitzgelegenheiten und etwas zu trinken geben soll, besteht für alle Hunde Leinenpflicht, betont Manuela Schmidt. Falls die Hunde der Auflage unterstehen, außerhalb des Haushalts einen Maulkorb zu tragen, dann ist auch dem Folge zu leisten.“ Katzen und Kleintiere sind in Transportboxen mitzubringen. Schlangen oder andere Tiere in Terrarieren dürfen nicht mitgebracht werden. „Die Anmeldung von Tieren ist bis zum Freitag, 25. August, über die Hotline notwendig“, sagt Manuela Schmidt. Denn die Stadtverwaltung könne sich nur dann vernünftig vorbereiten, wenn die Anzahl an Begleitpersonen und Tieren wirklich feststeht.

Anmeldepflicht gilt ausdrücklich für beide Evakuierungszonen

Es gibt einen kleinen und einen großen Evakuierungsradius. Welcher am 1. September gilt, entscheidet sich erst am Abend vorher, wenn die Verdachtsfläche untersucht wird.
Es gibt einen kleinen und einen großen Evakuierungsradius. Welcher am 1. September gilt, entscheidet sich erst am Abend vorher, wenn die Verdachtsfläche untersucht wird. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Dies gilt ausdrücklich für beide Evakuierungszonen. Denn der zu räumende Bereich richtet sich bekanntlich nach der Größe der Bombe. Ist sie kleiner, dann müssen deutlich weniger Straßenzüge menschenleer sein als bei einem großen Sprengkörper. Für die Anmeldung spielt das aber keine Rolle. Denn es entscheidet sich erst am Abend des 31. August, ob es eine Evakuierung geben muss – und falls ja, ob dann 1100 oder mehr als 4000 Menschen das Quartier verlassen müssen.

Stadt und Tierhilfe raten: Ausreichend Verpflegung für Mensch und Tier mitbringen

Die Stadtverwaltung, die all das auch in Kooperation mit den Ehrenamtlichen der Mendener Tierhilfe organisiert, bittet alle Halterinnen und Halter ausdrücklich darum, im Notfallgepäck für ihre Tiere jeweils „eine Tagesration Futter sowie Napf- und Wasserbehälter“ mitzubringen. Allen Tieren, die im Haus verbleiben müssen, sollten hinreichend Futter und Wasser für einen Tag bereitgestellt werden, falls die Entschärfung doch länger dauern sollte.

Eigene Busse und Haltestellen für Haustierbesitzer und ihre Lieblinge

Die Menschen sollen beim Proviant aber auch an sich selber denken: Eine Vollverpflegung seitens der Stadt sei für die Halle nicht leistbar und auch nicht vorgesehen, betont das Ordnungsamt. Die Extra-Busfahrten für Haustierbesitzer sollen jeweils an den MVG-Haltestellen „Arndtstraße“ und „Bismarckstraße“ beginnen. Genaue Abfahrtszeiten werden noch bekanntgegeben, erklärt die Stadtverwaltung.

Am kommenden Dienstag soll es auch für Haustierhalter im betroffenen Bereich noch einmal genauere Hinweise und Informationen geben.