Menden. Drei Jahre lang arbeitet Luis Yorulmaz als Erzieher, dann wirft er hin und entdeckt seine Liebe zur Gastronomie. Nun ist er glücklich im Bonkers.

Luis Yorulmaz ist 23 Jahre alt – und macht Dinge, die auf den ersten Blick für einen Mann seines Alters ungewöhnlich erscheinen. So zieht er vor rund einem Jahr kurzerhand von Gütersloh nach Fröndenberg – für die Ruhe und Abgeschiedenheit. In seiner Freizeit geht er gerne spazieren – um runterzukommen und sich zu entspannen. Party? Fehlanzeige. Und mehr noch: Er schmeißt seinen sicheren Job als Erzieher hin – und wird Kellner im Bonkers. Das ist seine Geschichte.

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Luis Yorulmaz lächelt. Er ist ein fröhlicher junger Mann. Wenn er sich umsieht und seinen Blick über die Theke und Tische schweifen lässt, strahlt er. In der Gastronomie Bonkers am Mendener Bahnhof hat er sein Glück gefunden. Denn wie Arbeit fühle sich sein Job hier nicht an. „Es ist wie ein zweites Wohnzimmer für mich. Es macht mir richtig viel Spaß“, sagt Luis Yorulmaz. „Ich will, dass sich die Gäste geborgen fühlen. Es ist meine Aufgabe, den Gästen einen richtig schönen Abend zu ermöglichen. Und wenn sie hinterher sagen, dass es toll war, ist das für mich das beste Gefühl.“

Steiler Aufstieg: Vom Kellner zum Assistenten des Chefs

In nur wenigen Monaten ist Luis Yorulmaz vom Gastro-Neuling zum Assistenten der Geschäftsführung aufgestiegen. Jetzt betreut er nicht nur die Gäste und serviert ihnen Getränke und Speisen. Auch Dienstpläne und die Einarbeitung von neuen Kollegen gehören nun beispielsweise zu seinen Aufgaben. Sein alter Job hat ihm beim Aufstieg geholfen. So hat Luis Yorulmaz starke Nerven und lässt sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Ein Wundermittel gegen freche Gäste, die zwar nicht oft ins Bonkers kämen, aber hin und wieder.

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Außerdem hat der 23-Jährige ein Checklisten-System implementiert. „Ich bin durch meine alte Arbeit darauf gekommen“, sagt er. Mit einer App werden die verschiedenen Aufgabenbereiche abgearbeitet. Sind die Besteckkästen sauber und bestückt? Stehen die Stühle richtig? Sind die Getränke aufgefüllt? Deko für die Cocktails vorbereitet? Alles kann dort abgehakt werden. „Ich bin ein richtiger Ordnungsmensch“, sagt der 23-Jährige und lacht. Zumindest auf der Arbeit sei das so, Zuhause gehe es eher spontan zu. „Struktur gehört im Laden dazu.“ Das ist auch seinem Chef David Poloszek schnell aufgefallen. „Er hat auch eine schöne Interaktion mit den Gästen“, sagt er. Luis Yorulmaz sei sein Sprachrohr und die Schnittstelle zwischen Chef und Mitarbeitern.

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Neuer Tagesrhythmus passt besser zu ihm

Erzieher, das hat Luis Yorulmaz gelernt und drei Jahre in dem Beruf gearbeitet. Durch eine Freundin, die über ihren Kellner-Job sprach, wurde er auf den Bereich aufmerksam. Alles, was seine Freundin als stressig und blöd empfand, sagte Luis Yorulmaz zu. Bei der Erinnerung daran lacht er. Wenig später stößt er auf eine Anzeige im Internet und bewirbt sich als Kellner im Bonkers. „Ich habe mir alles selbst beigebracht“, sagt Luis Yorulmaz. Eine Stunde vor der Probearbeit setzt er sich ins Restaurant und bestellt erst einmal in Ruhe. „Das war super dreist, aber ich hab’s einfach gemacht“, erinnert er sich. Er wollte abchecken, ob ihm das Bonkers überhaupt gefällt. Ob er hinter dem Konzept stehen kann. Undercover quasi. Und es passt. Er bekommt trotz 30 Mitbewerbern den Job. „Eigentlich wollte ich nur als Kellner arbeiten.“ Dass er so schnell zum Assistenten der Geschäftsführung aufsteigen konnte, macht ihn stolz.

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Und wie geht Luis Yorulmaz damit um, dass er immer dann arbeiten muss, wenn die Mehrzahl seiner Freunde frei hat? „Das fiel mir zu Beginn schon schwer“, gibt er zu. Doch mittlerweile besuchen ihn seine Freunde einfach auf der Arbeit. Oder sie treffen sich an seinen freien Tagen. Generell, so sagt der junge Mann, habe er sein Leben so organisiert, dass er alles Wichtige vor der Arbeit erledigt. Um 16 Uhr startet er dann seinen Arbeitstag und bleibt in der Regel bis etwa 23 Uhr. Dieser Rhythmus passe besser zu ihm, als das frühe Aufstehen für die Kita. Statt sich am Morgen abzuhetzen, wecke ihn nun in der Regel seine Katze.

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Polizistin mit Cola übergossen – auch das passt mal

Freude am Job, Teamfähigkeit und ein kühler Kopf seien die wichtigen Attribute, die ein Kellner mitbringen müsste. Den Rest könne man lernen. „Ich habe auch schon eine Polizistin übergossen“, sagt er und lacht. „Mit Cola“, ergänzt er kopfschüttelnd. Der pure Kellner-Albtraum. Doch mit Charme, Hilfsbereitschaft und einer Einladung auf ein neues Getränk habe er die Situation gerettet. Fehler gehören dazu und natürlich sei der Job auch manchmal anstrengend. Doch für Luis Yorulmaz ist klar: „Ich würde es immer wieder so machen.“

Das Unternehmen: Bonkers Menden, Untere Promenade 7 in Menden

  • 15 Mitarbeiter
  • 1 Standort
  • Branche: Gastronomie
  • Tarif: keine Angabe
  • Arbeitszeit: flexibele Arbeitszeit, selbst einteilbar nach eigenem Wissen und Gewissen
  • Arbeitsort: Gastronomie mit Außenbereich
  • Kooperationen: Kooperationen mit vielen heimischen Unternehmen, Stadt Menden, WSG Menden
  • Benefits: Tankgutscheine, kostenlose Getränke und Mitarbeiterverpflegung, Altersvorsorge, Übernahme Pendlerkosten
  • Weiterbildung: regelmäßige Seminare, Weiterbildungen und Schulungen
  • Weitere Besonderheiten: tolles Arbeitsklima, Teamevents und Meetings. „Deine Meinung ist uns wichtig und wird berücksichtigt.“
  • Kontakt: bonkers-menden.de, 023731788344 oder info@bonkers-menden.de