Menden. Kolpingstraße und Unnaer Straße sollen attraktiver werden. Die Politik fordert ein Gesamtkonzept, die Verwaltung will eine erste Entscheidung.

Wer über die Kolpingstraße nach Menden kommt, erlebt die Hönnestadt nicht gerade von ihrer schönsten Seite. Viel Verkehr, wenig Grün, keine Aufenthaltsqualität – das Tor zur Stadt stellen sich viele Menschen schöner vor. Die Verwaltung will mit Fördermitteln des Landes Umbauten und Veränderungen dort und an der Unnaer Straße vornehmen, doch die Politik war bislang nicht zu einer Entscheidung bereit. Der Grund: Ein Gesamtkonzept soll her.

Das gibt es immer noch nicht, dennoch wünscht sich die Verwaltung nun, dass der Ausschuss für Planen und Bauen in seiner Sitzung am 10. August (17 Uhr, Ratssaal) den Weg zu ersten Maßnahmen frei macht. Der Grund liegt auf der Hand: Das Förderprogramm läuft am 31. Dezember 2023 aus, abgerufene Fördergelder sind bis dahin auszugeben. Damit Menden das kann, muss eine politische Entscheidung her.

Die Stadtverwaltung erklärt in der Vorlage, die den Politikerinnen und Politikern als Entscheidungsgrundlage dient, dass es das geforderte Gesamtkonzept nicht gibt. Schon in den ersten politischen Beratungen hatte sie darauf verwiesen, dass umfangreiche interne Absprachen erforderlich sein – insbesondere mit Blick auf die Unnaer Straße als Kirmesgelände.

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Beauftragtes Planungsbüro hat Vorkonzept erstellt

Mit ganz leeren Händen kommt die Stadtverwaltung allerdings auch nicht daher. Inzwischen hat das Planungsbüro B.S.L. Landschaftsarchitekten aus Soest ein Vorkonzept erarbeitet. Dieses ist vor allem eine Analyse der Bestandssituation und zeigt Möglichkeiten für eine zukunftsweisende Gestaltung der Kolpingstraße und Unnaer Straße auf. In diesen Planungen wurden unter anderem die bereits vorhandenen Leitungstrassen wie auch die aktuelle Kirmesplanung berücksichtigt. Dennoch müsse das Papier laut Verwaltung in den weiteren Planungsphasen vertieft und mit allen Beteiligten erneut abgestimmt werden. Dieses Gesamtkonzept wäre in jedem Fall in mehreren Bauabschnitten und somit erst mittel- bis langfristig umzusetzen.

Genau da setzt die Verwaltung an: Sie schlägt erneut vor, zunächst die Kolpingstraße zu betrachten und dort fünf zusätzliche Bäume im Bereich zwischen dem Autohaus Bichmann und der Kreuzung Battenfeld zu pflanzen. Zudem könnten zwei Parklets als mobile Einheiten zunächst testweise auf zwei aktuellen Parkplatz geschaffen werden. Es wäre ein erster Bauabschnitt.

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Budget würde für erste Maßnahmen ausreichen

Menden stehen gemäß Förderbescheid 237.042 Euro für die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes sowie für die Umsetzung der ersten vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verfügung. Für die Pflanzung eines Baumes im innerstädtischen Bereich mit den erforderlichen, umfangreichen unterirdischen Boden-, Belüftungs- und Wasserverbesserungsmaßnahmen werden jeweils etwa 20.000 Euro kalkuliert. Die Preise für ein Parklet variieren laut Stadt je nach gewähltem Hersteller, Größe und Ausformulierung. Pro Parklet sei inklusive Fracht und Montage mit ca. 40.000 bis 60.000 Euro zu rechnen. Die Fördersumme wurde demnach ausreichen, weil die Stadt ohnehin einen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent zahlen müsste. Insgesamt läge das Budget also bei rund 250.000 Euro.

Das Thema „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ ist das einzige, das in der Sitzung am 10. August im öffentlichen Teil auf der Tagesordnung steht. Sollte es keine Entscheidung für die ersten vorgeschlagenen Maßnahmen geben, müsste sich Menden von den bereits gewährten Fördergeldern verabschieden und bliebe zumindest auf den Kosten für das Vorkonzept des beauftragten Büros B.S.L. sitzen.