Lendringsen. Dania Wingenfeld aus Lendringsen zeichnet Tiere – egal ob Hund, Katze, Maus oder Pferd. Worauf sie dabei achtet und was so ein Bild kostet.

Musik auf die Ohren, einen spitzen Bleistift in der Hand und volle Konzentration: Wenn Dania Wingenfeld in ihrem Werkzimmer verschwindet, ist sie meist wie im Tunnel. Schritt für Schritt, Strich für Strich kreiert sie ein Kunstwerk. Die 45-Jährige fertigt Tierzeichnungen an. Erst war es nur ein Hobby, doch seit rund einem Jahr verdient sie mit ihrer Handarbeit auch Geld.

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Auf Dania Wingenfelds Schreibtisch liegt inmitten von unzähligen Stiften und Materialien ein Foto. Es zeigt Hund Eddi. Direkt daneben, auf einem anderen Zettel, ist wieder Eddi zu sehen – nur eben nicht als Foto, sondern gezeichnet. „Das ist meine erste Skizze“, sagt Dania Wingenfeld. Bei diesem ersten Rohling gehe es darum, dass alle Proportionen stimmen. Wenn eine Kundin oder ein Kunde sie beauftragt, ein Bild vom Haustier anzufertigen, lässt sich Wingenfeld mehrere Bilder und wenn möglich auch ein Video des Tieres schicken. „Die Bilder müssen nicht perfekt sein“, sagt sie. Ihr gehe es darum, den Charakter des Tieres und die Art der Bewegungen sowie das Verhalten einschätzen zu können. „Ich berate auch, was gut aussieht“, sagt die Mutter von zwei Kindern.

Zeichnung mit Bleistift, Buntstift oder Pastellkreide

Nicht selten kommen auch Menschen auf sie zu, die ein Porträt eines verstorbenen Tieres als Andenken haben möchten. „Diese Menschen haben dann vielleicht nur ein altes, analoges Foto“, sagt Dania Wingenfeld. Aber auch damit könne sie arbeiten. Generell zeichne sie alle Tiere, ihr persönlicher Fokus liegt aber auf Pferden. Mit Leidenschaft und Herzblut, sagt sie, geht Dania Wingenfeld an jedes Projekt heran.

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Ihre Zeichnungen fertigt die 45-Jährige mit Bleistift, Buntstift oder Pastellkreide an. Je nach Material, Größe und Zeitaufwand variieren die Preise. Los geht es bei 250 Euro für ein Bild in der Größe A3. Auf dickem Künstlerpapier legt sie dann los – und schickt ihren Auftraggebern während des Prozesses immer wieder Zwischenstände. Kunst liegt schließlich im Auge des Betrachters. Und wenn es um die eigenen Haustiere geht, ist es auch eine Herzensangelegenheit. „Der Augenausdruck ist am wichtigsten.“ Stimmt der Gesichtsausdruck des Tieres nicht, wird es den Haltern später auch keine Freude machen. „Man muss sich schon ein bisschen mit der Anatomie auskennen“, sagt sie.

Während der Pandemie Zeichen-Liebe wiederentdeckt

An den Wänden ihres Mal-Zimmers hängen viele ihrer Kunstwerke. Die meisten zeigen Hunde, auch ihr eigener kleiner Dackel taucht da auf. „Ich habe eine Schwäche für Tiere. Ich habe schon als Kind immer Pferde gezeichnet.“ Das Zeichnen hat Dania Wingenfeld während der Pandemie wieder neu für sich entdeckt. „Ich war damals auf dem Berufskolleg für Gestaltung“, erinnert sich die Mendenerin. Ursprünglich wollte sie Mediengestalterin werden. Doch sie entschied sich um, arbeitete zeitweise in einer Tierarztpraxis und wurde dann Mutter und Hausfrau. Die Leidenschaft fürs Malen und Zeichnen war dennoch immer da.

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„Ich habe auch immer viel mit meinen Kindern gemalt“, sagt sie. Die sind jetzt größer und Dania Wingenfeld hat wieder mehr Zeit für sich selbst und ihre Leidenschaft. Als Corona das gesellschaftliche Leben lahmlegt, probiert sich Dania Wingenfeld wieder kreativ aus. Learning by doing, sagt sie. Erst malt sie nur für sich selbst, dann für Freunde und Bekannte. Irgendwann wird sie ermutigt, ihre Bilder doch zu verkaufen. Und genau das probiert sie jetzt.

Weitere Arbeitsproben von Dania Wingenfeld und mehr Informationen zu ihrer Arbeit gibt es auf ihrer Webseite unter daniawingenfeld.de