Lendringsen. Ein Festival für echte Liebhaber hochklassiger Kultur ist das Kunstfest „Passagen“. Diesmal dreht sich alles um die Liebe.

Ti amo, Je t’aime, I love you, Ich liebe dich: Kaum ein Gefühl prägt sämtliche Arten der Kunst so sehr wie die größte Zuneigung, die Menschen füreinander empfinden können – die Liebe. Das Kunstfest „Passagen“ trägt in diesem Jahr den Zusatz „jetzt auch mit Liebe“. Eine Untertreibung im besten Sinne, denn zum einen wird das Festival seit jeher mit viele Leidenschaft organisiert, zum anderen findet sich im Programm die Liebe in allen Facetten wieder – von romantisch über wild bis obszön.

Neu ist aber nicht nur der Programmzusatz, sondern auch Sabine Thielmann als Festivalleiterin. „Die Vorbereitung hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Als ich gefragt wurde, ob ich das mache, musste ich nicht lange überlegen“, erklärt Sabine Thielmann. „Das ist ein Festival mit künstlerischem Anspruch, das fast alle Formen der Kunst aufgreift“, stellt sie heraus.

„Sabine Thielmann hat gemeinsam mit Jakob Dannenberg ein tolles Programm auf die Beine gestellt, das auf großes Interesse stoßen sollte“, lädt Andreas Nolte als Leiter des Kulturbüros zu der Veranstaltungsreihe ein, die vom 25. August bis zum 9. September im Industriemuseum Gut Rödinghausen stattfindet. Wie in der Liebe nicht ganz unüblich, gehen aber auch die „Passagen“ einmal fremd: Der Fado-Abend mit „Sina Nossa“ findet am 31. August in der Lendringser Christuskirche statt. „Für ein Festival gehört es sich, auch mal raus zu gehen“, sagt Thielmann.

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Das Kunstfest „Passagen“ startet am Freitag, 25. August, um 19 Uhr mit einem „Vorspiel“ in seine fünfte Auflage. Der Auftakt im Beisein von Schirmherr Regierungspräsident Heinrich Böckelühr findet im Kaminsaal von Gut Rödinghausen statt. Die Sängerin Meike Buchbinder und die Pianistin Annalena Hösel stimmen mit ihrem Programm „Freudvoll und Leidvoll“ auf zwei leidenschaftliche Kultur-Wochen ein. Außerdem feiert der Film „Liebe-Leben“ Premiere, in dem ganz unterschiedliche Paare aus Menden ihre romantischen, witzigen oder absurden Liebesgeschichten erzählen. Der Eintritt ist frei, allerdings ist wegen der begrenzten Kapazitäten eine Anmeldung bei Jakob Dannenberg unter Tel. (02373) 903-8761 oder per E-Mail an j.dannenberg@menden.de erforderlich.

Schon am Tag darauf wird um 15 Uhr die Sonderausstellung „Auf ganzer Linie“ eröffnet. Gezeigt werden Nadelobjekte und Collagen mit Nadeln sowie Skulpturen der Künstlerinnen Angelika M. Schäfer und Angelika Summa. „Das passt herrlich zur Industriegeschichte“, verweist Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck auf die Nadel-Produktion, die Menden einst geprägt hat. Die Ausstellung wird bis zum 22. Oktober zu sehen sein.

Das Programm im Überblick

Fr., 25. August, 19 Uhr: Vorspiel, Eintritt frei

Sa., 26. August, 15 Uhr: Eröffnung Sonderausstellung, Eintritt frei

So., 27. August, 18 Uhr: Tausendfältig sind die Spiele der Liebe

Mi., 30. August, 19.30 Uhr: Villon

Do., 31. August, 19.30 Uhr: Sina Nossa in der Christuskirche

Fr., 1. September, 19.30 Uhr: Schreiben Sie mir, oder ich sterbe!

Sa., 2. September, 19.30 Uhr: Der Kontrabass

So., 3. September, 18 Uhr: Die Suche nach Heimat

Do., 7. September, 19.30 Uhr: Don Giovanni à trois

Freitag, 8. September, 20.30 Uhr: Wurdelak

Samstag, 9. September, 19.30 Uhr: Das große Fressen

Tickets kosten mit Ausnahme der Eröffnung des Festivals und der Sonderausstellung jeweils 18 Euro im Vorverkauf, 20 Euro an der Abendkasse. Erhältlich sind sie im Kulturbüro der Stadt Menden, Tel. (02373) 903-8761, E-Mail j.dannenberg@menden.de, unter www.proticket.de/Menden und unter Tel. (0231) 9172290 (Proticket-Hotline)

Am Sonntag, 27. August, wird Sabine Thielmann selbst das Programm mitgestalten. Gemeinsam mit Kai Bettermann befasst sie sich musikalisch-literarisch mit Liebe und Erotik. Vor dem Fado-Abend in der Kirche ist am Mittwoch, 30. August, Roland Jankowsky zu erleben, der Chansons und Balladen von François Villon präsentiert.

Dana Golombek und Tobias Licht laden für den 1. September zu einem musikalisch-literarischen Abend ein, der unter dem Motto „Schreiben Sie mir, oder ich sterbe!“ steht. Liebesbriefe bekannter Persönlichkeiten werden durch Chansons ergänzt. Den Schauspielmonolog „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind bringt Roland Riebeling am Samstag, 2. September, auf die Bühne. Das zweite Festival-Wochenende beschließt die Lesung „Die Suche nach Heimat“ am 3. September. Die Autorin Indra Janorschke liest Texte von Mascha Kalékos.

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Große Oper auf kleinem Raum: Das ist das Motto bei „Giovanni à trois“. Am 7. September bringen Sabine Fischmann, Michael Quast und der Pianist Markus Neumeyer Mozarts Oper zu Gehör.

Der Park von Gut Rödinghausen ist am Freitag, 8. September, der Veranstaltungsort für die schauerromantische Konzertlesung „Wurdalak – Liebe auf den letzten Biss“. Die Veranstaltung mit Gruselflair beginnt bewusst erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Das Finale setzt am Samstag, 9. September, der morbide Klassiker „Mein! Das große Fressen“. Stefan Keim und Lesie Sternfeld setzen die Idee von Sabine Thielmann zu dem bekannten antiken Text um.