Menden. Wohnwagen oder Wohnmobil? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Der Mendener Thomas Eggers erklärt den wichtigsten Unterschied.

Zu den Kunden, die am Dienstag zu Caravan Kissmer an den Mendener Bräukerweg kommen, zählt auch Thomas Eggers. Er kann der WP-Redaktion eine echte Glaubensfrage unter Caravan-Fans beantworten: Wohnmobil oder Wohnwagen – was ist besser?

Jahrzehntelang, berichtet Eggers, sei er mit Frau, Kindern und Wohnwagen durch die Weltgeschichte kutschiert. „Da blieben wir der Kinder wegen gerne auch mal länger an einem Ort, statt von Tag zu Tag wieder loszufahren. Das war eine tolle Zeit.“ Mobil war die Familie dann mit dem Auto, wenn es Ausflugsziele in der Nähe gab. Das „Basislager“ wartete derweil auf dem Campingplatz.

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Faustregel: Wer viel unterwegs sein will, nimmt besser das Wohnmobil

Er kennt alle Vor- und Nachteile: Thomas Eggers ist vom Wohnwagennutzer zum passionierten Wohnmobilfahrer geworden.
Er kennt alle Vor- und Nachteile: Thomas Eggers ist vom Wohnwagennutzer zum passionierten Wohnmobilfahrer geworden. © Dirk Becker

Doch vor drei Jahren war das Ehepaar Eggers auf Sylt, „und da sind uns drei Wochen am Stück doch recht lang geworden“, berichtet er. Also wurde umgesattelt – auf ein Wohnmobil. „Damit kannst du ohne großen Aufwand wirklich von Tag zu Tag neu aufbrechen.“ Und wenn man doch mal länger bleibt, um sich die Gegend anzusehen, tun es auch die E-Bikes – oder der Linienbus.

Aha. Es kommt also drauf an, welchen Camping-Urlaub man macht. Wer viele Sehenswürdigkeiten ansteuern will, nimmt das Mobil, wer erholsame Tage und die Gemeinschaft auf dem Campingplatz sucht, nimmt das Gespann. Wieder was gelernt. Laut Thomas Kissmer haben die Wohnmobile den klassischen Wohnwagen bei den Verkaufszahlen zwischenzeitlich zwar überholt. Doch angesichts der Preisunterschiede – Mobile sind in der Regel deutlich teurer – holen die Wohnwagen heute wieder auf.

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Familie Behme noch unentschieden: Was es mit dem Führerschein auf sich hat

Derweil guckt sich Familie Behme aus Menden auf Kissmers Hof die Fahrzeuge an. Die Familie ist wie gemalt für den Caravan-Urlaub: Bei Vater Daniel, Mutter Charline und den Töchtern Joelina (10) und Emilia (4) springt der Camping-Funke über, schon beim Besichtigen des ersten Wohnwagens mit Etagenbett für die Kinder. „Wir hätten da schon Spaß dran“, sagt Daniel Behme. „Aber meine größte Sorge ist, dass ich noch den Extra-Führerschein machen muss.“

Führerschein ab 1999: Wer nicht nur „Furzmurmeln“ ziehen will, muss zur Fahrschule

Laut ADAC reicht in der Regel ein Führerschein Klasse B (früher Klasse III) aus, um ein Wohnmobil zu führen. Er genügt für ein zulässiges Gesamtgewicht bis zu 3,5 Tonnen und acht Sitzplätze samt Fahrersitz. Für Anhänger über 750 Kilo (kleinere heißen unter Campern nur „Furzmurmeln“) und bis 3,5 Tonnen reicht die Klasse BE. Bei schwereren Gespannen kann ein Führerschein der Klasse C1 oder C1E erforderlich sein. Dann ist das Gespann aber auch richtig groß. Wer bis Ende 1998 den Führerschein Klasse 3 erworben hat, darf Autos und Lkw bis zu 7,5 Tonnen und Züge mit bis zu drei Achsen (einachsige Anhänger) fahren. Für ein normales Gespann reicht das meist aus.

B96-Schein an einem Vormittag zu absolvieren – ohne Fahrprüfung

Ab dem Führerschein-Baujahr 1999 kommt der B96-Schein in Betracht. Damit kann das Zuggewicht auf 4250 Kilo zulässige Gesamtmasse erweitert werden. Die Schulung dafür besteht aus 2,5 Stunden Theorie, 3,5 Stunden praktischem Teil und einer Stunde Fahrpraxis. Es gibt keine Fahrprüfung. Der B96 wird oft als Tageskurs angeboten und kostet in Fahrschulen zwischen 250 und 400 Euro. Er ist europaweit und unbefristet gültig