Menden. Die Stadt Menden hat vor Wochen erstmals zu Gießpatenschaften für städtische Bäume aufgerufen. Wie die Aktion läuft und wie man mitmachen kann.
Besonders an heißen Tagen werden selbst kleine Aufgaben zur Qual. Auch die Natur leidet unter der Hitze. Die Stadt Menden hatte aus diesem Grund vor einem Monat zur Gießpatenschaft für städtische Bäume aufgerufen. Bisher sei die Resonanz allerdings verhalten, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Anfrage der WP. Dabei sei eine Patenschaft für jeden möglich.
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Wassersäcke für Bäume erleichtern das Bewässern
Der städtische Bauhof hatte bereits 2020 etwa 60 Wassersäcke an Bäumen in Menden angebracht. Der Sack wird wie eine Jacke an den Fuß der Bäume festgeschnallt und soll zur kontinuierlichen Wasserabgabe dienen. Bisher habe der Mendener Baubetrieb (MBB) die Wassersäcken vor allem an jungen Bäumen getestet. Die Bilanz zeige nur Positives. Seitdem gehöre deshalb so ein Gießsack zum festen Arbeitsmaterial des MBB. Die Befüllung der Wassersäcke sei aber für den Bauhof sehr aufwendig. Die Gießpatenschaft soll Mendenern die Möglichkeit geben, einen Straßenbaum vor der eigenen Haustür zu bewässern und damit vor dem Vertrocknen zu schützen. Solche Gieß- und Baumpatenschaften gibt es bereits in vielen anderen Städten.
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In Menden ist das Interesse bisher eher verhalten. Zehn Anträge seien eingegangen, berichtet Johannes Ehrlich. Viele Mendener möchten laut Stadt keine offizielle Patenschaft eingehen, würden aber trotzdem die Bäume vor der Haustür täglich gießen. „Es reicht nicht, eine 10-Liter-Gießkanne über den Baum zu kippen“, so Johannes Ehrlich. Durch die Wassersäcke komme das Wasser gezielt an. Der Baum nehme sich so viel Wasser, wie er braucht. Damit bleibe das Wasser nicht nur oberflächlich, sondern könne in die Tiefe der Wurzeln einsickern.
So funktioniert eine Gießpatenschaft für einen städtischen Baum in Menden
Eine Gießpatenschaft sei dabei ziemlich einfach. Der Baubetrieb bringt einen Wassersack an dem zuvor ausgewählten Baum an. Der Pate muss dann nur noch schauen, dass dieser immer gefüllt bleibt. Der Vorteil: Der Sack muss nicht jeden Tag kontrolliert werden. Eine Ladung Wasser hält, je nach Wetterlage, ein paar Tage lang. Alle weiteren Maßnahmen, wie die Baumpflege, werden weiterhin durch die Stadt durchgeführt.
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Besonders bei Dauerhitze und zu wenig Bewässerung können einzelne Äste oder sogar der ganze Baum absterben. Vor allem bei Straßenbäumen ist die Stadt sehr um Erhalt bemüht. „Die Bäume stehen dort bereits mehrere Jahrzehnte. Diese zu ersetzen ist schwer“, erklärt Ehrlich. Wenn nötig, werde meist nur Totholz entfernt, um so erhaltend wie möglich vorzugehen. „Es muss schon viel passieren, damit ein Baum ganz gefällt wird“, beteuert der Pressesprecher. Besonders wenn es den Verkehr betrifft und dieser gefährdet wird, bleibe oft keine andere Lösung übrig. Die Stadt versucht jedoch immer, direkt für Ersatz zu sorgen – entweder am gleichen Ort oder an einem anderen geeigneten Standort. Am Westwall mussten beispielsweise zwei Bäume wegen des Baus der neuen Bushaltestelle gefällt werden. Als Ersatz wurden drei neue Jungbäume am Parkplatz am Schlachthof gepflanzt.
Anmeldung über Formular auf der Internetseite der Stadt Menden
Die Gießpatenschaft soll das Bewusstsein für die Bewässerung der Pflanzen stärken und Abholzungen verhindern. Anmelden für eine Gießpatenschaft kann sich jeder. „Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken zeigen, dass das Interesse quer durch alle Altersklassen geht“, sagt Johannes Ehrlich. Wer Interesse hat, kann sich einfach über ein Formular im Serviceportal der Stadt anmelden (www.menden.de). Die Anmeldung kann auch persönlich bei der Abteilung für Straßenbau und Verkehr erfolgen. Nach einer erfolgreichen Anmeldung erhält der Pate eine E-Mail mit weiteren Informationen zum Ablauf der Patenschaft sowie Hinweisen zum Gießen und zur Verwendung der Gießsäcke.