Platte Heide. Wochenlang waren die Abflüsse in Werner Knebels (86) Wohnung defekt. Auf WP-Nachfrage entschuldigt sich die LEG und prüft eine Mietminderung.
Wochenlang musste Werner Knebel mit nicht funktionierenden Abflüssen in Bad und Küche leben. Mittlerweile sind die größten Baustellen glücklicherweise behoben. Der 86-jährige Mendener hatte sich hilfesuchend an die Westfalenpost gewandt. Wir haben bei der LEG als Vermieterin nachgefragt.
Wasser aus Spülmaschine landete in der Badewanne
Der Senior wohnt in einem Mehrfamilienhaus Am Vollmersbusch. Am 24. Mai dieses Jahres entdeckte der Senior, dass ein Abflussrohr in seiner Wohnung defekt war, wie er erzählt. In der ans Bad angrenzenden Küche floss das Wasser aus dem Spülbecken nicht mehr ab. Das Wasser aus der Geschirrspülmaschine kam durch die Badewanne hoch und floss nicht mehr ab. Auch beim Waschbecken im Badezimmer funktionierte der Abfluss nicht mehr.
Schimmel bildete sich
Werner Knebel benutzte behelfsmäßig eine Schüssel, die er ins Wasch- und auch ins Spülbecken stellte. Deren Inhalt entsorgte er anschließend über die Toilette. Währenddessen habe das Wasser aus der Geschirrspülmaschine wochenlang in der Badewanne gestanden. Die Folge: „Es bildete sich richtig viel Schimmel“, erklärt Werner Knebel. Die Wanne sei schwarz gewesen, „voller Schimmel“. Dazu habe in der Wohnung ein unerträglicher Geruch geherrscht: „Das stank sehr eklig.“
Sofort als er das Malheur am 24. Mai entdeckte, habe er die Notdienstnummer der LEG angerufen, erzählt Werner Knebel. Am nächsten Tag erneut. Tagelang sei nichts passiert. Dann sei er im Urlaub gewesen, habe von dort aus erneut bei der LEG nachgefragt. Vor Ort hatte eine Nachbarin den Schlüssel, um Handwerker in die Wohnung zu lassen. „Mir wurde gesagt, dass alles wieder in Ordnung sei“, erinnert sich Werner Knebel kopfschüttelnd an das Telefonat. Denn als er wieder zu Hause war, habe er entdeckt, dass das Wasser weiterhin nicht abfloss.
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Auch Werner Knebels Tochter Elke Stölzner berichtet, dass sie mehrmals telefonisch ihr Glück versuchte, um ihrem Vater zu helfen.
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Vergangene Woche schließlich seien endlich Handwerker angerückt, die den Schaden behoben haben. Nun laufe das Wasser wieder problemlos ab. „Wir sind sehr froh, dass die LEG endlich reagiert hat“, sagt Elke Stölzner. „Aber die Kommunikation zwischen Mieter und Vermieter läuft bei der LEG nicht gut.“ Sie und ihr Vater sehen hier den Vermieter stärker in der Pflicht.
Auch in der Vergangenheit habe es in Sachen Kommunikation bisweilen gehakt. Seit einigen Jahren gebe es vor jedem Winter Probleme mit der Heizung. „Ich rufe dann an und es passiert erst mal nichts“, erzählt Werner Knebel. „Das zieht sich jedes Mal hin.“
Bei Reparaturarbeiten entstand ein Fliesenschaden
Bei den Reparaturarbeiten der Handwerker sei ein Fliesenschaden entstanden, sagt Werner Knebel. Hier kann Mischa Lenz, Pressesprecher der LEG-Immobilien-Gruppe, eine positive Nachricht vermelden: Die noch ausstehenden Reparaturen an den Fliesen sollen am Freitag, 30. Juni, durchgeführt werden.
Und woran liegt es, dass die LEG bei den defekten Abflüssen nicht zeitnah aktiv geworden ist? Grund für die verhältnismäßig lange Reparaturzeit sei, „dass hier ein komplexer Schaden an den Leitungen/Rohren vorlag, den wir im ersten Schritt nicht reparieren konnten“, erklärt Mischa Lenz. „Da die aktuelle Situation darüber hinaus unter anderem geprägt von langen Lieferzeiten und Materialengpässen sowie knappen Handwerkerressourcen ist, hat es in diesem Fall etwas länger gedauert.“
Der beauftragte Dienstleister sei am 6. Juni vor Ort gewesen. Als der Schaden hausintern am 24. Mai erfasst wurde, sei er nicht als Notfall angelegt worden. „Hier unterscheiden unsere Mitarbeitenden nach klaren Vorgaben“, erklärt Mischa Lenz. „Wenn wir in diesem Fall aus den uns vorliegenden Informationen zuerst nicht die richtigen Schlüsse gezogen haben, bitten wir dies zu entschuldigen.“ In Anbetracht der zahlreichen Anfragen sei es nicht immer möglich, „diese zu hundert Prozent korrekt zu kategorisieren“. Denn Anliegen, die als Notfall gekennzeichnet sind, würden „üblicherweise innerhalb von wenigen Stunden vor Ort geprüft“.
LEG entschuldigt sich bei Mieter und prüft Mietminderung
LEG-Sprecher Mischa Lenz betont, dass die LEG „die unseren Mietern entstandenen Unannehmlichkeiten“ bedauere und sich „ausdrücklich dafür entschuldigen und für ihre Geduld bedanken“ wolle. Darüber hinaus versichert Mischa Lenz, dass die LEG eine Mietminderung prüfen „und im gesetzlich üblichen Rahmen auch selbstverständlich akzeptieren“ werde.