Schwitten. Nach mehr als 40 Jahren wird es bald keine Altpapiersammlung der Kolpingfamilie in Schwitten mehr geben. Die Hintergründe.
Nach reiflicher Überlegung ist es nun entschieden: Die Kolpingsfamilie Schwitten wird bis auf Weiteres keine Altpapieraktionen mehr durchführen. Diese Entscheidung wurde einstimmig durch den Vorstand mit großem Bedauern getroffen. Es gibt verschiedene kurzfristige Gründe, diese langjährige Tradition einzustellen.
Erst Corona und die dadurch resultierende Pause, dann fehlte Lagerplatz bei den Sammlern, wodurch keine neuen gefunden werden konnten – und dann die Einführung der Blauen Tonne in Menden. Doch insgesamt zeigte die Kurve der Erträge schon sehr lange nach unten. In den ersten Jahren konnten noch bis zu 20 Tonnen pro Jahr gesammelt werden, zuletzt waren es 5 Tonnen pro Jahr.
Die Altpapieraktion der Kolpingsfamilie war seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Kolping-Aktionen in Schwitten. Seit mehr als 40 Jahren wurde mit großem Engagement zweimal im Jahr das Papier abgeholt. Viele Kolpingmitglieder und Familien haben hierfür ihr Papier gesammelt, anstatt es regelmäßig zu den Containern zu bringen. Teilweise stand die Garage oder der Keller voll mit gebündelten Zeitungen und Zeitschriften.
Neue Aktionen geplant
Auf diese Weise unterstützten die Sammler die Kolpingfamilie, wodurch in den letzten Jahren sehr viel Geld für gemeinnützige Zwecke erwirtschaftet wurde. Die Kolpingsfamilie Schwitten konnte aus den Erlösen des Papierverkaufs regelmäßig Beträge spenden, unter anderem an den SKFM in Menden, an Kolping International, an die Flüchtlingshilfe und an viele Organisationen, die Katastrophen lindern sollten, wie die Folgen des verheerenden Erdbebens in Syrien und der Türkei oder bei Überflutungen.
Um den Verlust auf der Spendenseite aufzufangen und auch weiterhin jedes Jahr für gemeinnützige Zwecke spenden zu können, wird nun jedoch auf andere Quellen und Aktionen zurückgegriffen. „Mit dieser Tradition werden wir nicht brechen“, sagt auch Harald Brackhagen, 1. Vorsitzender der Kolpingsfamilie, „Das Ende der Papieraktion tut uns im Vorstand sehr weh. Wir alle sind in der Kolpingsfamilie aufgewachsen und waren seit unserer Kindheit und Jugend dabei, damals noch mit Traktor und Anhänger. Unvergessen sind auch die anschließenden Zusammenkünfte bei Strathmann, um sich als Helfer zu belohnen.“ Was zu sagen bliebe, sei ein herzlicher Dank an alle Helfer und Sammler. Ohne die Unterstützung von vielen Seiten hätte die Papieraktion nicht so lange überleben können.