Lendringsen. Feuerteufel im trockenen Wald: Die Polizei Menden sucht dringend nach Zeugen für Brandstiftungen am Samstag und Montag in Lendringsen.

Unglaublich, aber wahr: Die jüngsten Waldbrände am Salzweg in Menden-Lendringsen sind tatsächlich vorsätzlich gelegt worden – ungeachtet oder gerade wegen des hohen Risikos großer Waldfeuer und der Gefahren für Mensch und Tier nach der Trockenheit der letzten Wochen. Das haben die Ermittlungen der Polizei nach dem letzten Feuer vom Montagnachmittag (die WP berichtete) ergeben.

Ermittler finden im Wald „Anhaltspunkte“ für vorsätzliche Brandstiftungen

Was Brand-Zeugen im Wald helfen kann

Für Zeugen die ein Feuer im Wald sehen, gibt es folgende Hinweise: Markierte Punkte sollen bei Orientierung im Wald helfen. So sind im gesamten Stadtgebiet an Bänken sogenannte Rettungspunkte markiert. Geben Sie bei einem Notruf die Nummer an, die auf dem kleinen roten Schild an der nächsten Bank steht. Zudem gibt es im Mendener Waldgebiet acht markierte Punkte für die Anfahrt von Feuerwehrfahrzeugen. Sie sind auf großen grünen Schildern zu sehen. Die Angaben helfen der Feuerwehr schnell am richtigen Ort zu sein.

Dort hatten Passanten gegen 15.40 Uhr in dem Waldstück im Bereich Salzweg und Wolfskuhle Rauch bemerkt und die Mendener Feuerwehr alarmiert. Etwa 100 Quadratmeter standen bereits in Flammen, und schon hier ergaben sich laut Polizei „Anhaltspunkte dafür, dass der Brand vorsätzlich gelegt worden sein könnte“. Nur wenige Minuten später bemerkten die Einsatzkräfte der Feuerwehr in einer Schonung in unmittelbarer Nähe einen weiteren Brand. Hier hatten etwa 200 bis 300 Quadratmeter Waldboden Feuer gefangen. Auch in diesem Fall ist nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von einer vorsätzlichen Brandstiftung auszugehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Menschen versuchen, gerade in einer Trockenphase große Feuer auszulösen – ähnliches hatte es schon im Vorjahr gegeben.

Auch der Harvester-Brand vom Samstag war offenkundig kein technischer Defekt

Weil sie voller Feuerwehr-Fahrzeuge stand, blieb die schmale Kreisstraße Wolfskuhle am Montag bis in den Abend hinein voll gesperrt.
Weil sie voller Feuerwehr-Fahrzeuge stand, blieb die schmale Kreisstraße Wolfskuhle am Montag bis in den Abend hinein voll gesperrt. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Die Lendringser Wolfskuhle blieb am Montag für die Dauer der Löscharbeiten voll gesperrt. Bereits am Samstag war es im dortigen Bereich zu zwei Bränden gekommen: Vormittags brannte ein Harvester aus. Auch das unmittelbare Umfeld um das Fahrzeug wurde auf etwa 400 Quadratmeter in Mitleidenschaft gezogen, wie die WP berichtet hatte.

Der Sachschaden allein an der teuren Holz-Erntemaschine wird mittlerweile auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt. Sollte die Polizei der Täter habhaft werden, dürfte ihr Treiben sie also auch finanziell teuer zu stehen kommen. In den Nachmittagsstunden brannten dann in unmittelbarer Nähe nochmals etwa 20 Quadratmeter Waldboden. Auch in diesen beiden Fällen wurden zwischenzeitlich Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Brandstiftung aufgenommen.

Polizei will wissen: Wer hat verdächtige Personen im Wald gesehen?

Die Polizei sagt indes nichts darüber, ob das Waldstück jetzt besonders stark überwacht wird. Auch wird nicht erklärt, welcher Art die Anhaltspunkte für die Brandstiftungen sind, vermutlich, um kein Täterwissen preiszugeben. Die Ermittler suchen jetzt dringend nach Zeugen: Wer hat am Samstag oder Montag verdächtige Personen im Umfeld der Tatorte beobachtet? Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiwache Menden entgegen, an der Kolpingstraße oder unter der Rufnummer 02373/90 99 0.