Menden. Wie wehrhaft ist die deutsche Demokratie angesichts Bedrohungen von außen und innen? Dazu spricht Joachim Gauck in Menden.
Vom Pfarrer zum Bundespräsidenten: Von 2012 bis 2017 bekleidete Joachim Gauck das höchste Amt im deutschen Staat. Als 11. Bundespräsident setzte er oft auf ruhigere, nachdenkliche Töne. Sein Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und für die Demokratie sind unvergessen. Joachim Gauck gilt als starker Mann, dessen Wort auch nach dem Amtsende Gewicht hat.
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Kurzfristig ist es Buchhändler Andreas Wallentin gelungen, den Altbundespräsidenten erneut nach Menden zu lotsen. Zweimal war Gauck schon hier – allein das ist ungewöhnlich. „Er hat mir gesagt, dass er eigentlich nie zweimal irgendwohin kommt, um seine Bücher vorzustellen“, erinnert sich Wallentin. Und so kann er durchaus stolz sein, dass nun aller guten Dinge auch in Sachen Gauck drei werden.
Ein Ständchen für den Altbundespräsidenten
Es mag daran liegen, dass sich der Altbundespräsident in Menden schon bei seinem ersten Besuch äußerst willkommen fühlen durfte. Am 28. Januar 2020 war das, kur vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch in Deutschland. Wenige Tage zuvor, am 24. Januar, hatte Gauck sein 80. Lebensjahr vollendet. Die Besucherinnen und Besucher gratulierten ihm mit einem Ständchen: „Happy Birthday, Mr. President“ hallte es durch den Saal. Joachim Gauck war damals sehr gerührt, erinnert sich Wallentin.
Ein Ständchen wird Gauck diesmal, wie schon bei seinem zweiten Besuch unter Corona-Bedingungen im September 2021, diesmal nicht erwarten. Dafür aber erneut ein interessiertes Publikum. Die Erfahrung zeigt: Wer den Altbundespräsidenten persönlich erleben will, muss sich rasch um Tickets kümmern, die es jetzt für 19 Euro in der Buchhandlung Daub gibt.
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Die Veranstaltung mit Joachim Gauck beginnt am Dienstag, 20. Juni, um 19 Uhr. „Das hat sich sehr kurzfristig ergeben und ich freue mich, dass wir das auf der Wilhelmshöhe machen können“, erklärt Andreas Wallentin. Den Autorenfrühling hatte er eigentlich am 22. Mai mit der Lesung von Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber ausklingen lassen – nun gibt es eine ganz besondere Zugabe.
Gauck kommt mit seinem neuen Buch „Erschütterungen – Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht“ nach Menden. Er hat es, wie zuvor schon seine Autobiografie „Winter im Sommer –Frühling im Hebst“ (2009) gemeinsam mit der freien Publizistin Helga Hirsch verfasst. Und es ist hochaktuell, denn der russische Überfall auf die Ukraine bedroht die Demokratie in einem Moment, in dem sie zugleich auch von innen unter Druck steht.
Vertrauen in die liberale Demokratie wieder stärken
Joachim Gauck geht bei seinem Vortrag der Frage nach, weshalb das Vertrauen vieler Bürger in unsere liberale Demokratie erschüttert ist. Was bedroht die Demokratie von innen? Welche Rolle spielen autoritäre und libertäre Dispositionen in Krisenzeiten? Wie viel Einwanderung verträgt eine Demokratie? Zugleich lotet er aus, warum Deutschland heute vor den Scherben einer Ostpolitik steht, die im Verhältnis zu Russland allzu lange nur auf die Prinzipien „Frieden vor Freiheit“ und „Wandel durch Handel“ gesetzt hat.
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Sehr eindrücklich wird Joachim Gauck auch zum Teil auf persönliche Weise zeigen, wie zuletzt so manche Gewissheit über die Stabilität unserer Demokratie verloren ging – und wie es gelingen kann, auch in Zukunft die liberalen Freiheiten zu verteidigen und tatsächlich eine wehrhafte Demokratie zu werden. Seit dem Erscheinen vor vier Wochen ist das neue Buch des Altbundespräsidenten wieder ein gefragter Bestseller.
Tickets für die Veranstaltung am 20. Juni um 19 Uhr gibt es bei Daub an der Unnaer Str. 7 in Menden, unter Tel. 02373-3065 sowie per E-Mail an info@buch-daub.de.