Fröndenberg. Thomas Hugo zeigt seine Kunst in der Kunstkirche Fröndenberg-Warmen. Der Kunstverein lädt zur Vernissage ein. Was es mit „Pepe“ auf sich hat.

„Pepe“ heißt die aus alten, leeren Waschmittelverpackungen geschaffene Figur des Künstlers Thomas Hugo, der in der Kunstkirche in Warmen ab Freitag (26. Mai) seine Werke ausstellt. „Pepe kommt direkt aus Düsseldorf, dort hat die Kunstfigur lange Zeit als Ausstellungsstück bei der Firma Henkel gestanden“, erzählt der 53-jährige Künstler aus Dortmund-Wickede. Er betreibt zusammen mit seiner Frau Christiane Kind ein Atelier und beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Upcycling.

Der studierte Designer und Illustrator, der freiberuflich als Künstler arbeitet, freute sich, als seinerzeit die Henkel-Zentrale bei ihm ein Kunstobjekt aus alten Polyethylen-Verpackungen anfragte. „Daher der Name Pepe, die Figur sollte auf jeden Fall einen Bezug zu seinem Grundwerkstoff erhalten“, erklärt der Künstler. „Pepe“ entstand in Gemeinschaftsarbeit mit seiner Ehefrau. Jetzt hat das Exemplar den Weg zurück gefunden und ist Kernstück der Ausstellung in Fröndenberg-Warmen. Mit „Pepe“ gibt es in der Kunstkirche zudem 50 weitere Exponate des Künstlers zu bestaunen.

„Mein Leben ist geprägt von Kunst, seitdem ich 15 Jahre alt bin. Was ich erlebe oder was mich beschäftigt, möchte ich es künstlerisch umsetzen“, sagt Thomas Hugo. Es fällt dem Designer nicht schwer, sich auf neue Projekte einzulassen und so entstanden um „Pepe“ herum die anderen Ausstellungsstücke. Der Künstler nimmt gerne mit, was er findet – aus Totholz entstehen in seinem Atelier Kunstwerke. +++ Auch lesenswert: Fotografie-Vielfalt in der Kunstkirche +++

Inseln aus Holz wollen individuell interpretiert werden

Die 20 Inseln aus Holz, die es in der Kunstkirche zu bewundern gibt, sind allerdings aus Bauholz gefertigt. Bis auf zwei Inseln sind alle bewusst in schwarz-weiß gestaltet, denn so erzeugen sie Tiefe und Struktur und lassen den Betrachtern sämtliche Interpretationsfreiheiten. „Manch einer sieht keine Insel, sondern einen Eisberg oder ein Felsmassiv, jeder fühlt sich zu auf ganz individuelle Weise zu einer dieser Holzarbeiten hingezogen“, weiß der Aussteller. Die Inseln können aber auch verschiedene Lebenssituationen darstellen.

Öffnungszeiten

Die Ausstellungseröffnung ist in der Kunstkirche am Freitag, 26. Mai, um 19 Uhr. Ab dann kann die Ausstellung bis zum 25. Juni immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Künstler Thomas Hugo aus Dortmund-Wickede studierte Visuelle Kommunikation an der FH Krefeld. Seit 1991 ist er ausschließlich künstlerisch tätig und betreibt mit seiner Frau Christiane Kind ein Atelier. Er arbeitet gerne mit Upcycling-Materialien wie Kunststoff und Holz. Seine Werke laden zu freien Interpretation ein.

„Pepe“, eines der Kunstobjekte, stand bislang in der Firmenzentrale des Unternehmens Henkel in Düsseldorf und lädt in der Kunstkirche zu einem gemeinsamen Foto ein.

Jeder Ausstellungsgast ist aufgerufen, in der Kunstkirche seine eigene Insel zu finden. Bei einigen Exponaten erklärt sich deren Aussage auf den ersten Blick, wie bei der Darstellung des Seenotrettungsschiffes „Seawatch“, dessen Masten Hugo mit Augen versehen hat. Andere Kunstwerke dagegen wirken mehrdimensional und man kann sowohl ein Tier, als auch den Umriss eines menschlichen Gesichts erkennen – Eigentier nennt der Künstler diese Werke.

Ganz anders stellen sich die Zeichnungen des Künstlers dar, sie bilden ein Gesamtbild unter dem Namen „Mahl der Völker“. Thomas Hugo möchte mit seinen Werken die Tiefe der menschlichen Seele erreichen und dabei die Welt und Umwelt im Blick haben. So trägt auch „Pepe“, der aus Plastikabfällen gefertigt worden ist, ein Stück Natur in seiner linken Hand. Es soll auf den Wert und die Fragilität unserer Umwelt hinweisen. „Pepe“ blickt in die Ferne, den Blick in die Zukunft gerichtet, vielleicht aber auch wartend auf die Besucher der Ausstellung, die sich mit ihm fotografieren lassen möchten. +++ Lesen Sie auch: Claudia Mölle in Fröndenberg: Brückenschlag über die Ruhr +++

Dieter van Riel lernt Thomas Hugo durch die Arbeit im Kulturrat Unna kennen

„Ich bin froh, dass die Ausstellung bei uns in der Kunstkirche stattfindet“, so Dieter van Riel. Der zweite Vorsitzende des Kunstvereins Fröndenberg kennt den Künstler Thomas Hugo durch die Arbeit im Kulturrat Unna. Es ist die dritte Kunstpräsentation in diesem Jahr, aber die erste komplette Solo-Installation, denn der gesamte Raum wird allein durch die Werke des Dortmunders gefüllt. „Der Sprung über die Ruhr ist mir wichtig, besonders gefreut habe ich mich über die letzte Ausstellung der Mendener Künstlergruppe rund um Claudia Mölle, und mit Thomas Hugo haben wir jetzt den Kreis nach Dortmund ausgeweitet“, freut sich van Riel. Er lädt alle Interessierten stellvertretend für den gesamten Kunstverein in die Kunstkirche nach Warmen zu dieser Ausstellung und zur Vernissage am Freitag um 19 Uhr in die Kunstkirche an der Landstraße 5 in Warmen ein.