Menden. Ein Magnet für Familien im Quartier: Der neue Spielplatz am Papenbusch ist ein Spielparadies für kleine Piraten. Und er bietet Besonderes.
Es ist noch früh an diesem Freitag. Um kurz nach 8 Uhr ist es noch still am neuen Spielplatz am Papenbusch. Das wird sich am Brückentag schnell ändern – das ist nach der Erfahrung der vergangenen Tage klar. Vor rund einer Woche wurde der neugestaltete Spielplatz eröffnet. Seither ist er ein Magnet für Familien – auch abends spielen noch viele Kinder dort.
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Das absolute Highlight ist das Wrack eines Piratenschiffes. Es ist das zweite Spielschiff in Menden, das erste wurde vor einigen Jahren an der Josefschule aufgebaut. „Aber es ist das erste Wrack“, erklärt Thomas Schepp aus der Abteilung Umwelt und Bauverwaltung im Mendener Rathaus. Und er weiß noch etwas: „Das Piratenschiff ist noch nicht ganz komplett. Es fehlt noch der Mast mit dem Ausguck. Der hat leider 39 Wochen Lieferzeit.“ 39 Wochen? Das klingt unglaublich für ein Stück Holz. Doch Schepp kann Entwarnung geben. Er rechnet kurzfristig mit der Lieferung, die 39 Wochen sind fast vorbei.
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Noch ein Teil des Spielplatzes war bei der Eröffnung nicht nutzbar: der Kletterpark. Der Fallschutz konnte nicht rechtzeitig aufgebracht werden. „Dafür sind zwei trockene Tage erforderlich“, weiß Schepp. An diesem Freitag strahlt der Boden, der Verletzungen bei eventuellen Stürzen verhindern soll, orange-rot. Er riecht noch ein wenig nach Chemie und muss noch aushärten. Deswegen ist der Bereich immer noch mit Bauzäunen abgesperrt. Das macht nichts – der Spielplatz bietet jede Menge Alternativen.
Von der Riesenschaukel über das Schiffswrack bis hin zu den Wippetieren. Ein Hai und ein Clownfisch sind eher selten als Wippetiere auf Spielplätzen zu sehen. Dass sie hier am Papenbusch zu finden sind, ist den Kindern zu verdanken, die hier spielen. Sie haben sich das Motto „Unterwasser-Spielplatz“ ausgesucht.
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Für die Kleinsten, die zum Zeitpunkt der Auswahl noch gar nicht geboren waren, gibt es eine Nestschaukel. Sie ist eine Premiere auf den städtischen Spielplätzen. Für alle Kinder des Quartiers soll es Angebote geben. Für die Eltern, die nicht selbst mit ihren Kindern spielen wollen, gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten – neben Bänken und Sitzsteinen auch eine metallene Sitzecke mit rundem Tisch. Aussparungen an zwei Stellen ermöglichen, dass auch Rollstühle oder Kinderwagen dazwischen geschoben werden können. „Wir wollten das mal ausprobieren“, sagt Schepp. Die Idee kommt an – die Sitzecke in unmittelbarer Nähe zu den Fahrradständern ist eigentlich immer besetzt.
Alles könnte so schön sein, hätte es nicht schon mehrere Vandalismus-Vorfälle gegeben. Wiederholt wurden Pflanzen herausgerissen und auf den Spielplatz geworfen. Eine Mutter, die den Spielplatz mit ihrer Tochter nutzt, berichtet im Gespräch mit der Westfalenpost, dass sie Kontakt zur Quartiersmanagerin Angelina Jelen aufgenommen habe. Die habe sich sofort zurückgemeldet und signalisiert, dass beraten werde, wie die Stadt dem Problem begegnen will. „Das fand ich toll“, findet die junge Mutter Lob für die Quartiersmanagerin. Zugleich findet sie aber, dass die soziale Kontrolle wirken müsste: „Da wohnen so viele Menschen und der Spielplatz ist auch abends noch gut genutzt. Das muss doch jemand sehen.“