Menden. Radler-Bänke ja, aber nicht als Ladestation: Das wollen Mendens Verkehrspolitiker. An Bahnhöfen sind Garagen zum Unterstellen und Laden geplant.
Die Stadt Menden soll pauschal 20.000 Euro für neue Sitzbänke an beliebten Radwegen im Stadtgebiet ausgeben dürfen, um das Radeln mit mehr Plätzchen fürs Päuschen attraktiver zu machen. Auf diese Empfehlung für die kommenden Haushaltsplanberatungen einigten sich die Mendener Fraktionen in der jüngsten Sitzung des städtischen Mobilitätsausschusses. Ein Antrag der FDP auf mehr Radler-Bänke in den Schwitter Feldern wurde im Grundsatz begrüßt, soll aber in der Gesamtkonzeption aufgehen.
„Smarte“ Bänke dagegen, an denen E-Bikes oder Handy aufgeladen werden können, soll es in Menden vorerst nicht geben. Sie seien zu teuer, zudem bräuchten die Akkus von Pedelecs oder Scootern heute nicht mehr an jeder Ecke eine Aufladestation, erklärte Wolfgang Exler (CDU). Aus diesem Grund wurde auch eine Ladestation am städtischen Hallenbad abgelehnt. +++ Lesen Sie auch: Wie fahrradfreundlich ist Menden? ADFC gibt jetzt Note 4,1 +++
Garagen mit Photovoltaik-Modulen für E-Bikes und E-Scooter
Auf einhellige Zustimmung stieß der beabsichtigte Bau von Garagen mit Photovoltaik-Modulen für Fahrräder und E-Scooter. Dafür werde die Stadtverwaltung die notwendigen Förderanträge stellen, erklärte Ralf Weier, Verkehrsexperte im Rathaus. Pendler und Schüler sollen demnach künftig ihre Räder und Scooter in Garagen sicher abstellen können. Dank Sonnenenergie wären in dieser Zeit auch die Akkus kostenlos aufzuladen.
Die Fraktion „Umwelt und Soziales“ (UmSo) hatte diese Lösungen auch mit Blick auf das neue und erfolgreiche 49-Euro-Ticket der Deutschen Bahn beantragt – etwa für Bahnhöfe Menden, Bösperde und Lendringsen sowie an der Gartenstraße. Auch hierfür soll es indes ein Gesamtkonzept geben.
Für die Mendener Stadtverwaltung versprach der scheidende Baudezernent Frank Wagenbach, dass man stadtweit jeden neu geplanten Fahrrad-Unterstellplatz auf die Möglichkeit einer PV-gestützten Lademöglichkeit prüfen werde. „Das soll nur dort nicht passieren, wo es wirklich keine Alternative zu einem verschatteten Bauplatz gibt“, erklärte Wagenbach. +++ Auch interessant: Menden: Wie der Kreis ein flächendeckendes Radnetz plant +++
Kein Unterausschuss zu Fragen des öffentlichen Nahverkehrs
Nicht gefolgt ist der Mobilitätsausschuss auch einem Antrag der USF/UWG-Fraktion, die einen Unterausschuss zu allen Fragen des öffentlichen Nahverkehrs mit Bus oder Bahn bilden wollte. Angesichts der Belastung der Ratsmitglieder und der Probleme, die man gerade an diesem Sitzungstag mit einer korrekten Ausschussbesetzung hatte – also der Herstellung einer Mehrheit von Ratsmitgliedern gegenüber Sachkundigen Bürgern – empfahl der Ausschussvorsitzende Matthias Eggers (CDU) die Ablehnung eines weiteren Gremiums. Im Gegenzug einigte man sich darauf, maßgebliche Vertreter der MVG und des Märkischen Kreises in eine der kommenden Sitzungen einzuladen. Damit zeigte sich schließlich auch Bruno Homberg als Vertreter der Unabhängigen einverstanden.