Menden/Märkischer Kreis. Menden als Teil eines riesigen Radverkehrsnetzes. Was in den Ohren einiger wie Wunschdenken klingt, soll schon bald Realität werden.

Menden soll Teil eines kreisweiten Radverkehrsnetzes werden. So sieht es zumindest ein Beschluss des Kreistages vor, der ein solches Netzwerk einrichten soll. Gleichzeitig will der Kreis damit die Verkehrswende forcieren, um vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen.

Anfang Dezember 2022 hat der Kreistag den sogenannten Masterplan Radverkehrsnetz MK vorgelegt. Was sich zunächst etwas sperrig anhört, soll aber in Gänze den Märkischen Kreis deutlich attraktiver für Radler machen. Gleichzeitig sollen alle Städte und Gemeinden im Kreis miteinander verbunden werden. +++ Auch interessant: Menden: Radfahrer werden bald vom Hönne-Fußweg verbannt +++

Ziel des Masterplans MK: Verkehrsverlagerung von Pkw auf Fahrrad oder E-Bike

„In 18 Monaten sollen die Fachleute ein flächendeckendes, attraktives und sicheres Radverkehrsnetz entwickeln. Ziel des Masterplans ist es, den Radverkehr im Märkischen Kreis zu fördern und eine Verkehrsverlagerung vom Pkw auf das Fahrrad oder E-Bike zu erreichen“, war zunächst die Prämisse des Kreises im November 2020. Nun liegen die Ergebnisse vor. „Es ist wichtig, Angebote zu schaffen, die die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel attraktiver machen. Eine spannende Option ist dabei ein alltagstaugliches Radverkehrsnetz über das gesamte Kreisgebiet hinweg“, teilt der Märkische Kreis in diesem Zuge mit. +++ Lesen Sie auch: Fahrradstadt Menden: Hier gibt es Verbesserungspotenzial +++

Auch in Menden werden in diesem Zuge Maßnahmen notwendig. Im Fokus stehen dabei über- und innerörtliche Ziele, wie die Anbindung zwischen den Ortsteilen, Schulen und Industriegebieten sowie an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). An der Gestaltung des kreisweiten Masterplans waren alle 15 Städte und Gemeinden eng beteiligt. Kreisweit kamen zudem über 700 Rückmeldungen aus der Bürgerschaft hinzu, die in den Masterplan eingeflossen sind. +++ Auch lesenswert: Einbahnstraßen für Radfahrer: Menden könnte weitere öffnen +++

Ortsteile und Städte im Märkischen Kreis miteinander verbinden

Der Masterplan Radverkehr MK ist heute auch Thema im Mobilitätsausschuss der Hönnestadt. Ein Vertreter des zuständigen Planungsbüros wird die Maßnahmen vorstellen. Allerdings ist schon jetzt klar: Die Vorschläge für das Stadtgebiet Menden „decken sich im Wesentlichen mit den Empfehlungen des städtischen Radverkehrskonzeptes“. Die Vorschläge könnten allerdings als weitere Grundlage für zukünftige Radverkehrsplanungen in Menden dienen, wie es heißt. +++ Lesen Sie auch: Heimkerweg – Galbreite: Mendens Grüne wollen sicheren Radweg +++

Finanziell betrachtet wird der kreisweite Radverkehrsplan ein sprichwörtliches Mammutprojekt. Laut Gutachter sind Investitionen in Höhe von rund 149 Millionen Euro nötig, um die Radverbindungen zwischen den Städten und Ortschaften umzusetzen. Gleichwohl: Es wird nicht alles am Kreis oder den Kommunen selbst hängen bleiben. Bund und Land steuern 98 Millionen Euro bei, vom Kreis selbst fließen 9 Millionen Euro ins Programm und von weiteren Baulastträgern wie der Bahn kommen nochmals 10 Millionen Euro. Gut 35 Millionen Euro aber bleiben an den Städten – unter anderem Menden – hängen.

Radverkehrsbeauftragter als Ansprechpartner

Damit die Projekte allerdings nicht munter hin- und hergeplant werden, übernimmt der Kreis die Koordinierung. „Die Kreisverwaltung soll in Bezug auf den Masterplan eine maßgebliche Koordinierungs-, Bündelungs- und Controlling-Funktion übernehmen“, heißt es dazu. Ein Radverkehrsbeauftragter soll als Ansprechpartner dienen.

Der Mobilitätsausschuss tagt Donnerstag, 19. Januar, um 17 Uhr im Ratssaal.