Menden. Das Orga-Team zeigt sich gut gelaunt: Die Mendener Pfingstkirmes kann kommen. Bürgermeister Schröder verzichtet auf den Fassanstich.

Wenn Bürgermeister Roland Schröder am Samstag, 27. Mai, um 14 Uhr die Mendener Pfingstkirmes eröffnet, gibt es keinen Fassanstich. „Das werden viele nach der Bierdusche vom Vorjahr erleichtert aufnehmen“, strahlt Schröder am Mittwochmorgen im Rathaus vor der Presse. Großes Lob zollt er dem Orga-Team des Ordnungsamtes und den zahlreichen Helfern: Bestens gelaunt und gut vorbereitet zeigen sich die Verantwortlichen für das größte aller Mendener Feste. Der Countdown steht bei 10 Tagen.

Erstmals sind Besucherzähler im Einsatz: Ergebnisse wichtig für die Zukunft

Wie groß die Kirmes wirklich ist, konnte bisher nur geschätzt werden, diesmal werden laut Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt wirklich Zählerinnen und Zähler eingesetzt. „Das ist die wichtigste Basis für künftige Planungen, denn nach der Kirmes ist vor der Kirmes“, beschreibt Schmidt ihr „Ganzjahresprojekt“. So muss sie schon heute wissen, wie im nächsten Jahr die großen Baustellen auf dem „Festgelände Innenstadt“ aussehen werden: „Wir binden uns mit Schaustellern ja vertraglich und können Zusagen schlecht zurücknehmen, wenn uns auffällt, dass ein Platz gar nicht zur Verfügung steht.“

+++ Lesen Sie auch:Taser-Einsatz laut Polizei kein Grund für Klinik-Einlieferung +++

Kirmes wird nachhaltiger – und sozial: Halber Preis für drei Stunden am Abschlusstag

Das Kirmesfieber steigt auch im Orga-Team: (von links) Roland Schröder, Manuela Schmidt, Marktmeister Frank Rüschenbaum und Sabrina Hünnies.
Das Kirmesfieber steigt auch im Orga-Team: (von links) Roland Schröder, Manuela Schmidt, Marktmeister Frank Rüschenbaum und Sabrina Hünnies. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Dabei schwärmt sie von der Zusammenarbeit mit den Schaustellern: „Sie haben uns unheimlich geholfen, und wir konnten alles auf Augenhöhe machen, auch die Zu- und Absagen für dieses Jahr oder die Einführung der Happy Hours.“ Diese Zeit vergünstigter Fahrten und Leckereien gibt es – wie berichtet – zum allerersten Mal. „Wir wollen am Abschlusstag, dem Dienstagnachmittag, auch Menschen mit kleinerem Portemonnaie den Besuch der Kirmes ermöglichen“, erläutert Sabrina Hünnies als Chefin der Teams Sicherheit und Ordnung. „Und das konnte nur funktionieren, weil sich alle Betreiber von Fahrgeschäften, Kinderkarussells und Belustigungsbetrieben bereit erklärt haben, zwischen 15 und 18 Uhr eine ,Happy Hour’ zum halben Fahrpreis einzulegen.“ Alle anderen Geschäfte wollen dabei übrigens „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ mitziehen, wie es heißt.

Hoffnung auf Regen-Abstinenz: Wetterprognose sieht bisher gut aus

Während laut Marktmeister Frank Rüschenbaum das steigende Kirmesfieber der Mendener an der Anzahl der Bürger-Anfragen im Rathaus deutlich abzulesen ist, gilt bisher eine gute Wetterprognose. „Damit steht und fällt ja vieles.“

Shuttlebus als Premiere: Autos sollen Innenstadt-Kirmes nicht zu nahe kommen

Bereits angekündigt hat die WP eine weitere Neuerung der Pfingstkirmes 2023: den Shuttlebus. „Wir wollen die Veranstaltung nachhaltiger machen und raten jedem, nicht mit dem Auto bis ans Kirmesgelände heranzufahren“, sagt Schmidt. Dafür sind an Pfingstsonntag und -montag Parkplätze vorgesehen, von denen aus man im Bus rasch das Kirmesgelände erreichen kann. Hier zeigte sich Lidl besonders kooperativ und stellte die Parkplätze vor den Filialen in Lendringsen (mit Kress) und an der Fröndenberger Straße 101 zur Verfügung. Am Samstag und am Dienstag läuft dort der normale Geschäftsbetrieb. Auch der Parkplatz von Kludi in der Oese steht für Parker und Shuttle bereit. Die genauen Fahrzeiten des Shuttles, die zwischen 12 Uhr mittags und 1 Uhr nachts liegen, wird die WP noch veröffentlichen. Man soll höchstens 40 Minuten warten müssen.

+++ Auch interessant:Wie sich Menden als hundefreundliche Stadt zeigen will +++

Lok „Emma“ wird erstmals nicht abgebaut – damit ihr Fallschutz erhalten bleibt

Mendens Kinderlok „Emma“ bleibt zur Kirmes diesmal sicherheitshalber inklusive der Pylonen stehen, damit ihr Fallschutz nicht wieder beim Karussellbau zerstört wird.
Mendens Kinderlok „Emma“ bleibt zur Kirmes diesmal sicherheitshalber inklusive der Pylonen stehen, damit ihr Fallschutz nicht wieder beim Karussellbau zerstört wird. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Auch in diesem Jahr ist der Kirmesbesuch dank der 2022 hinzugekommenen Festmeile auf der Gartenstraße wieder konzipiert als ein Rundgang entlang der fast 200 Karussells, Buden und Vereinsbierstände – und das trotz der Großbaustellen an Rathaus und Nordwall. Besucherströme auf der Hauptstraße werden auch an der sonst abmontierten Kinderlok „Emma“ vorbeifließen. Dass Mendens berühmteste Lokomotive diesmal Teil der Kirmes ist, soll vor allem ihren teuren Fallschutz davor bewahren, wie zuletzt von stählernen Füßen eines aufgebauten Karussells völlig zerstört zu werden. „Wer die mit Pylonen abgezäunte Emma sieht, wird kaum mehr ein Karussell darauf aufbauen“, hofft der Bürgermeister.

Direkt neben der Emma gibt es, ebenfalls neu, einige Abstellplätze für Fahrräder. Dass Räder geklaut oder beschädigt werden könnten, glaubt Schröder nicht: „Da sind so viele Menschen, das würde sofort bemerkt. Und nachts lässt da niemand sein Rad stehen.“ Im Übrigen werde die Kirmes auch nachts vom Sicherheitsdienst überwacht.

Auch Rad-Parkplätze auf dem Kirmesgelände sollen ein Experiment sein

Wie das Shuttle sind auch die 24 Radplätze im Stadtgebiet ein Experiment, dessen Ergebnisse abgewartet werden. Im übrigen soll es in der Innenstadt demnächst sichere Garagen für Fahrräder geben.

Was dagegen viele Fans von Kirmes-Traditionen freuen wird: Das Riesenrad soll wieder vor der Vincenzkirche stehen – man kann also wieder den beliebten Uhrenvergleich mit der Turmuhr auf Augenhöhe durchführen. Dazu gibt’s die beliebte Kirmesrallye für Kinder am Dienstag, und enden wird der große Rummel danach im Dunkeln mit dem traditionellen Feuerwerk.