Menden. Als hundefreundliche Stadt will sich Menden präsentieren. Infos für Hunde gibt es nun nicht mehr auf Amtsdeutsch – und mit Pfotengruß.
Pfotengruß statt erhobener Zeigefinger – in der Information von Hundebesitzerinnen und -besitzern geht die Stadt Menden schon seit einiger Zeit neue Wege. Mit Amtsdeutsch kann sie die Menschen kaum erreichen, deswegen geht sie nun auch mit einem neuen Flyer in die Offensive. „Hunde in Menden – Tipps & Hinweise für Hundehalter:innen“ ist auf dem Deckblatt zu lesen – auch eine Hundepfote ist zu sehen. Und auf einer Wiese sitzen und liegen fünf Hunde.
Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Erscheinungsbild für einen Flyer undenkbar gewesen. Maximal das Logo der Stadt hätte neben dem Text für Aufmerksamkeit gesorgt. Der nun vorgestellte Flyer ist anders. Er weckt Emotionen von Hundebesitzern und verlockt mindestens auch ins Innere zu schauen. Und da gibt es nicht nur weitere Hundebilder, sondern auch eine wichtige Karte.
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„Hunde sind in Menden willkommen“, sagt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt. „Aber es gibt eben auch Regeln, an die sich Hundebesitzer halten müssen. Wir wollten das zusammenfassen und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kommen.“ Wir – das sind neben dem Ordnungsamt auch das Umweltamt, der Zentrale Service, das Steueramt, der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt die Druckerei. „Mein besonderer Dank gilt aber Frau Hafrung, die besonders zum Gelingen beigetragen hat“, sagt Schmidt.
Der Flyer ist alles andere als ein Schnellschuss. Während die Informationen auf der Internetseite der Stadt Menden (www.menden.de/hunde) überarbeitet wurden, sollte auch der Flyer alle relevanten Informationen enthalten. Natürlich geht es um die Anmeldepflicht und Hundesteuer, aber zum Beispiel auch um den Umgang mit Hundekot. Der ist immer wieder ein Ärgernis – und zwar nicht nur auf Gehwegen. „Wenn die Kollegen vom MBB (Mendener Baubetrieb) mähen und dabei Hundekot umher fliegt, ist das alles andere als schön“, weiß Manuela Schmidt.
Neben dem Kot sorgt auch die Frage, ob Hunde angeleint werden müssen oder nicht, für Diskussionen. Deshalb befasst sich der größte Teil des Flyers mit diesem Thema – und eben dazu wurde auch eine Karte abgedruckt. „Wir haben in Menden keine generelle Leinenpflicht“, verweist die Ordnungsamtsleiterin auf Unterschiede zu anderen Kommunen. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen Hunde grundsätzlich an die Leine müssen – etwa in den Ruhrauen Bösperde/Halingen, in der Schwitter Heide, am Bösperder Weg, an der Bieberpromenade und in den Oesewiesen.
„Solange sich alle an diese Regeln halten, brauchen wir auch keine allgemeine Leinenpflicht“, sagt Schmidt. Sie setzt auf das Bewusstsein der Hundebesitzer. Es gebe diesbezüglich aber nicht viele Beschwerden, weiß Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Weil Hundebesitzer in Menden viele Freiheiten haben, gibt es in der Hönnestadt auch keine ausgewiesenen Freilaufzonen. Umzäunte Flächen, wie es sie anderswo gibt, sind nicht in Planung.
Besondere Regeln in der Brut- und Setzzeit
Neben den konkreten Regeln für Menden setzt das Landeshundegesetz NRW an anderen Stellen Grenzen. So müssen Hunde etwa in Fußgängerzonen, in Naturschutzgebieten, an Spielplätzen sowie in öffentlichen Gebäuden an der Leine geführt werden. Auf eine Besonderheit weist Johannes Ehrlich noch hin: „Aktuell sind wir noch in der Brut- und Setzzeit. Das bedeutet, dass derzeit für alle Hunde (vom 1. April bis zum 15. Juli) in der freien Landschaft Leinenpflicht gilt.“
Der Flyer wird über das Steueramt ausgegeben, liegt aber auch an vielen anderen Stellen aus – etwa im Bürgerbüro. Auch Tierärzte, Hundeschulen und Tierschutzvereine sollen Flyer erhalten, um sie an Interessierte weitergeben zu können.