Menden. In Menden-Mitte ist nach einem Sabotageakt in der Nacht zum Samstag das Vodafone-Netz zusammengebrochen. Die Polizei ermittelt.
Zu einem Krimi entwickelt sich der neuerliche Ausfall von Telekommunikation in Menden: Nach einem Sabotage-Akt um 2 Uhr in der Nacht auf Samstag auf der Siepmann-Baustelle in der Innenstadt war das Vodafone-Festnetz in Menden-Mitte zusammengebrochen. Seit einigen Minuten ist der Schaden nach WP-Informationen wieder komplett repariert. Investor Sven Siepmann zeigte sich am Samstagnachmittag schockiert: „Wir haben gerade entschieden, dass die Baustelle von jetzt an komplett überwacht wird. Dass so etwas passieren muss, ist wirklich ein Armutszeugnis.“
Polizei ermittelt: Täter bisher offenbar unbekannt
Unbekannte Täter haben nachts auf der Baustelle ein Kabel mit zahlreichen Adern durchtrennt. Das von Vodafone versorgte Rathaus mit der Festnetznummer 903-0 war daraufhin den ganzen Samstag über nicht mehr erreichbar, auch viele andere Festnetz-Anschlüsse in der Stadt waren betroffen. Vodafone habe, wie es heißt, inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, Die Polizei Menden ermittelt. Mögliche Zeugen des nächtlichen Geschehens sind aufgerufen, sich unter der Mendener Rufnummer 90 99-0 zu melden.
Notrufe 110 und 112 funktionieren in ganz Menden auch weiterhin
Die Polizei war am frühen Morgen noch durch die Stadt gefahren, um zu testen, ob und wie die Mendener Wache an der Kolpingstraße noch erreichbar ist. Doch lediglich eine interne Polizeileitung, die über das Rathaus-Netz läuft, erwies sich als tot. Sie wurde aber durch Handy-Anrufe überbrückt, hieß es am Mittag. Ansonsten sei das Test-Ergebnis auch nach Angaben des Märkischen Kreises positiv gewesen. Die Notrufe 110 für die Polizei und die 112 für die Feuerwehr-Kreisleitstelle in Altena-Rosmart funktionieren ebenfalls. Am Morgen und am Nachmittag waren Polizei und das Ordnungsamt der Stadt auf der Baustelle.
Vodafone: Störung soll noch am Samstag bis 17.30 Uhr behoben sein
Nach Angaben von Bürgermeister Dr. Roland Schröder war am Samstagmorgen noch nicht klar, ob der neuerliche Ausfall noch eine Folge des Kabel-Fiaskos aus der vergangenen Woche ist oder ganz andere Ursachen hatte, wie sich jetzt herausstellte. Am vorvergangenen Freitag hatte ein Baggerfahrer auf dieser Baustelle mit einem einzigen Ruck mehr als 20 Glasfaser- und Kupferkabelstränge zerstört und damit die Telekommunikation in und um Menden tagelang großflächig lahmgelegt. Die Telekom musste binnen fünf Tagen zehntausende Glasfaser- und Kupferleitungen wieder verknüpfen oder ersetzen. Laut Schröder hat der Anbieter Vodafone schon am Morgen angegeben, die aktuelle Störung noch bis Samstag, 17.30 Uhr, beheben zu wollen. Das hat funktioniert.
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Bürgermeister: Im Rathaus keine sicherheitsrelevanten Rufnummern betroffen
Was die Stadtverwaltung angeht, waren keine sicherheitsrelevanten Rufnummern betroffen, betont der Bürgermeister. Wie schon bei dem letzten Mega-Ausfall durch die Baustelle konnten wichtige Meldungen über die 110 und 112 per Handy abgegeben und auf diesem Weg auch intern an den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes weitergegeben werden. „Das ist also gesichert. Aber es ist fast wie bei Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, das geht auch schief“, sagte der Bürgermeister am Samstagmorgen kopfschüttelnd gegenüber der WP. Da war allerdings noch nicht klar, dass Vandalismus oder Sabotage die Ursache waren.
Vor allem die Innenstadt betroffen: In Ortsteilen war das Netz noch intakt
In den Mendener Stadtteilen wie Platte Heide blieb das Vodafone-Netz noch intakt, in der Stadtmitte dürfte es dagegen erneut großflächige Ausfälle gegeben haben. Roland Schröder am Samstag: „Ich wohne selber in der Innenstadt und konnte heute Morgen von zuhause aus nicht mehr telefonieren.“
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Stadtverwaltung will weiter über den aktuellen Sachstand informieren – Notrufe laufen
Die Stadtverwaltung hatte die Öffentlichkeit am Morgen informiert. Erst in dieser Woche hatte Schröder die Kritik an einer mangelhaften Informationspolitik des Rathauses unter Hinweis auf die 110 und 112 zurückgewiesen: So lange die Notrufnummern funktionierten, gebe es keinen Katastrophenfall, da alle Einsatzkräfte in Menden erreichbar blieben. Und diese Rufnummern funktionierten auch bei allen Handys, deren Mobilfunk-Anbieter ausgefallen sei. Ein Notruf suche sich immer das nächststärkere Netz – und komme damit auch ans Ziel.
FDP-Fraktionschef Stefan Weige fragt: Warum liegen Kabel offen?
Die Stadtverwaltung hatte die Öffentlichkeit am Morgen informiert. Erst in dieser Woche hatte Schröder die Kritik an einer mangelhaften Informationspolitik des Rathauses unter Hinweis auf die 110 und 112 zurückgewiesen: So lange die Notrufnummern funktionierten, gebe es keinen Katastrophenfall, da alle Einsatzkräfte in Menden erreichbar blieben. Und diese Rufnummern funktionierten auch bei allen Handys, deren Mobilfunk-Anbieter ausgefallen sei. Ein Notruf suche sich immer das nächststärkere Netz – und komme damit auch ans Ziel.
Kritik an Baustellen-Management übt indes FDP-Fraktionschef Stefan Weige: Er verstehe nicht, wie man wichtige Kabelverbindungen offen auf der Innenstadt Baustelle herumliegen lassen könne.