Menden. Die Veranstaltung am 1. Mai im Bürgerbad Leitmecke in Menden ist in trockenen Tüchern. Aber den Verein treiben Sorgen um. Das ist der Grund.

Bis Donnerstagabend vergangener Woche war nicht klar, ob auch in diesem Jahr die besonders bei Wanderern beliebte Veranstaltung zum 1. Mai im Bürgerbad Leitmecke in Menden stattfinden kann. Personalmangel beim Bürgerbadteam ist der Grund. Doch der Vorstand hat sich in einer Sitzung dazu durchgerungen, die Feier wie gewohnt durchzuführen.

Die Leitmecke empfängt also auch in diesem Jahr ihre Gäste bei hoffentlich gutem Wetter. Ulrich Stolte erklärt, was die Planung und Vorbereitung dieses Events erschwert. „Wir freuen uns sehr auf alle Besucher an diesem Tag, allerdings ist es für uns eine große Herausforderung, eine Veranstaltung wie diese zu stemmen, denn unsere Helferliste ist kurz“, so der erste Vorsitzende des Bürgervereins. Allein am 1. Mai werden viele helfende Hände benötigt, im Kiosk, wo Kaffee und Kuchen verkauft werden, am Grill zum Würstchen-Grillen, bei der Getränkeausgabe und beim Wertmarkenverkauf. Ganz zu schweigen von den vorbereitenden Arbeiten rund um die Veranstaltungsfläche: Die Altpapiersammlung am kommenden Samstag soll den Container füllen, damit dieser abtransportiert werden kann und mehr Sitzfläche für die Maifeier geschaffen werden kann. +++ Lesen Sie auch: Diese „Wühlmäuse“ sind in Mendens Leitmecke gerne gesehen +++

Von Grünpflege bis zur Reparatur

Alles soll gut vorbereitet sein für die erfahrungsgemäß große Anzahl an Gästen an diesem Tag. „Dabei ist es so, als wenn die Mutter die Großfamilie zum Essen lädt, alle sehen die leckeren Speisen, sitzen zusammen und essen, haben Spaß und nach dem Essen gehen sie wieder auseinander.“ Uli Stolte nutzt diesen Vergleich gern, um die Situation in der Leitmecke darzustellen. Für viele Menschen gehören die regelmäßigen Veranstaltungen des Bürgerbadvereins neben dem Schwimmangebot zum Jahresverlauf. Wie viel Arbeit und Vorbereitung nötig sind, um diese Angebote auf die Beine zu stellen, wird dabei gerne vergessen. Wenn für die Gäste das Fest vorbei ist, steht für die aktiven Vereinsmitglieder noch jede Menge Arbeit an

Deshalb ist der Bürgerverein dringend auf der Suche nach „Dauerhelfern“, die bereit sind, sich auch rund ums Jahr einzusetzen. Laut Stolte sind diese Helfer unentbehrlich für das Bad und dessen Betrieb. Menschen, die ansprechbar sind und zupacken können, wenn es sein muss, auch mal spontan, so wie Klaus Falkenstein, Reinhard Dolski und Josef Simon. Die drei Männer gehören zu denen, auf die sich der Vorstand immer verlassen kann. Sie sind da, wenn sie gebraucht werden. Ihre Einsätze sind vielfältig, vom Pflegen der Grünanlagen über kleine Reparaturen, bis hin zur Eventorganisation. Helfer wie sie, die unerlässlich sind, um eine Veranstaltung, wie den 1. Mai, durchzuführen.

Start des Schwimmbetriebs

Freiwillige Helferinnen und Helfer melden sich unter
leitmecke@gmx.de.

Es werden noch Kuchenspenden erbeten, die am 30. April von 15 bis 16 Uhr am Bürgerbad abgegeben werden können. Am 1. Mai findet die Maifeier statt von 11 bis 18 Uhr mit Livemusik von „Achim and Friends“. Für Kinderunterhaltung ist gesorgt.

Die kleine Leitmecke öffnet für den Schwimmbetrieb am 6. Mai täglich durchgehend von 7 bis 19 Uhr , außer dienstags, in der Zeit von 9 bis 11 Uhr.

Das große Becken des Bürgerbades wird am Pfingstsonntag, 28. Mai, öffnen.

Am 31. Dezember endet vorläufig der Vertrag zwischen der Stadt Menden und dem Bürgerbadverein, eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre ist seitens des Betreibervereins derzeit noch nicht sicher.

„Von solchen Bürgerinnen und Bürgern aus Menden brauchen wir mehr“, sagt Stolte. Schwimmbetrieb ist nach Aussage des Vorsitzenden in diesem Sommer gesichert, an Aufsichten mangelt es nicht, und auch der Kassenbereich ist dank vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut besetzt. Allerdings stellt die Durchführung der Angebote, die in diesem Jahr am Rande und außerhalb der Schwimmsaison stattfinden sollen, den Bürgerbadverein vor zu große Herausforderungen. Das Mitternachtsschwimmen, das Konzert der Realschule Menden, der Open-Air Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, der Triathlon, der Cocktailabend und das russisch-orthodoxe Tauffest, zählen dazu. Dessen Realisierung steht inzwischen auf der Kippe, wenn sich nicht mehr Freiwillige finden, die bereit sind mit anzupacken, erklärt Stolte.

Durchschnittsalter der Helfer in der Leitmecke liegt bei Ü 70

Bei solchen Veranstaltungen gilt das Motto „Viele Hände, schnelles Ende“, denn nur mit genügend Unterstützung ist die Arbeit zu schaffen. „Ich kann auf etwa 15 Leute zurückgreifen, auf die wir uns seit vielen Jahren verlassen. Dazu zählen die Damen in Kiosk oder diejenigen, die mithelfen, Arbeiten zu erledigen, die das ganze Jahr über anfallen“, so der Vorsitzende. Die meisten sind seit der ersten Stunde dabei, doch inzwischen ist es das Durchschnittsalter dieser Helferinnen und Helfer, das Stolte Sorgen macht. „Wir sind im Durchschnitt Ü 70, unser ältester Helfer bereits 85, da wird es langsam Zeit, an die Nachfolge zu denken“, weiß Uli Stolte, der inzwischen selbst 73 Lenze zählt.

Heimaturlaub in der Leitmecke Menden - Fotos aus dem Freibad

Lennard Fobbe (3) lernt mit Oma Schwimmen.
Lennard Fobbe (3) lernt mit Oma Schwimmen. © Westfalenpost | Arne Poll
Gut 1000 Gäste sind heute im Bürgerbad Leitmecke.
Gut 1000 Gäste sind heute im Bürgerbad Leitmecke. © Westfalenpost | Arne Poll
Walat Wessels (51) und Kamiran Safear (47) sind Brüder.
Walat Wessels (51) und Kamiran Safear (47) sind Brüder. © Westfalenpost | Arne Poll
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© Westfalenpost | Arne Poll
Die neue Kleine Leitmecke ist in Betrieb.
Die neue Kleine Leitmecke ist in Betrieb. © Westfalenpost | Arne Poll
 v.l. Louana (4), Tamia (6) und Fay (8).
 v.l. Louana (4), Tamia (6) und Fay (8). © Westfalenpost | Arne Poll
Nele Wessel (20) ist Badaufsicht am Beckenrand.
Nele Wessel (20) ist Badaufsicht am Beckenrand. © Westfalenpost | Arne Poll
Sie hat alles genau im Blick.
Sie hat alles genau im Blick. © Westfalenpost | Arne Poll
Das Gewusel ist groß.
Das Gewusel ist groß. © Westfalenpost | Arne Poll
Viktoria (2) mit Mama Angelina Nestrenko (28).
Viktoria (2) mit Mama Angelina Nestrenko (28). © Westfalenpost | Arne Poll
Birgit Urban (65).
Birgit Urban (65). © Westfalenpost | Arne Poll
Das Bürgerbad Leitmecke in Menden.
Das Bürgerbad Leitmecke in Menden. © Westfalenpost | Arne Poll
Marlies Kesper (71) und Gerd Kesper (76) haben sich im Bürgerbad kennengelernt.
Marlies Kesper (71) und Gerd Kesper (76) haben sich im Bürgerbad kennengelernt. © Westfalenpost | Arne Poll
Kurt Olschewski (84) ist einer der Dream-Keeper
Kurt Olschewski (84) ist einer der Dream-Keeper © Westfalenpost | Arne Poll
Mechthild Welzel (80) stemmt die Arbeit im Kiosk.
Mechthild Welzel (80) stemmt die Arbeit im Kiosk. © Westfalenpost | Arne Poll
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Sein Appell richtet sich deshalb an die Altersklasse zwischen 35 und 50, die seiner Meinung nach perfekt wäre, um ins ehrenamtliche Team der Leitmecke einzusteigen. Der zeitliche Aufwand, den jeder Freiwillige einbringt, ist natürlich selbst bestimmt, nur Zuverlässigkeit ist wichtig.

Stolte: In Betriebszeiten im Sommer fallen 40 Stunden Wochenarbeitszeit an

Stolte selbst ist in den Wintermonaten rund 20 Wochenstunden damit beschäftigt, sich um die anfallenden Arbeiten zu kümmern, und zu Betriebszeiten im Sommer werden es gerne 40 Stunden wöchentlich. „Wir möchten uns breiter aufzustellen, die Arbeiten müssen verteilt werden, und dazu brauchen wir mehr Menschen, die wir ansprechen können, wenn wir Hilfe erforderlich ist“, so Stolte.

Der Vertrag zwischen dem Bürgerbadverein und der Stadt Menden läuft zum 31. Dezember dieses Jahres aus. Der neue Vertrag würde sich dann automatisch mit einer Laufzeit von fünf Jahren anschließen. Doch diese Verlängerung einzugehen, bereitet Uli Stolte zur Zeit Sorgen: „Es würde mir und dem Vorstandsteam wesentlich leichter fallen, den Vertrag zu verlängern, wenn sich aus Mendens Bevölkerung mehr Menschen zur freiwilligen Mitarbeit melden würden.“