Menden. Zum fünften Mal feierte die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde aus Hemer ihr Tauffest in der Leitmecke Menden. So lief es im eisigen Wasser ab.

Mitten im Winter, bei Temperaturen, bei denen sich die meisten unter eine warme Decke zuhause verkriechen, feierte die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde Peter und Paul aus Hemer ihr Tauffest im Bürgerbad Leitmecke in Menden. Bereits zum fünften Mal war Menden der der Austragungsort des hohen kirchlichen Festes, das am Jahrestag der Taufe Jesu weltweit begangen wird, egal ob im wärmeren Süden Europas oder in Sibirien.

Das Wasser im großen Becken hatte gerade mal drei Grad, der Weg dahin war mit Schnee bedeckt und erinnerte eher an nordeuropäische Verhältnisse, dennoch gingen rund 50 Gläubige aus der Gemeinde zum Taufritual in das grünlich schimmernde kalte Nass. +++ Lesen Sie auch: Diese „Wühlmäuse“ sind in Mendens Leimecke gerne gesehen +++

Dreimal müssen die Gläubigen mit dem ganzen Körper unter Wasser tauchen

Dreimal, so verlangt es der Brauch zum Zeichen der Dreifaltigkeit, müssen die Gläubigen mit dem ganzen Körper unter Wasser tauchen. Georg Schürkötter stand im Neoprenanzug als erfahrener Tauchlehrer mit im Wasser, um im Notfall Hilfe leisten zu können.

Das Taufritual bildete den Abschluss der Zeremonie, an der rund 80 Gemeindemitglieder in Menden teilnahmen. Zuvor hatte Vadim Sasavoy, ein russisch- orthodoxer Priester, einen Gottesdienst in altrussischer Sprache abgehalten, begleitet von den Gesängen der Gemeinde Peter und Paul. Im Mittelpunkt dieser Feier stand die Segnung des Wassers, welches die Teilnehmer in Behältern von zuhause mitbrachten. Der Priester, der eigens aus Wuppertal anreiste und in der Ukraine geboren wurde, weihte das Wasser, was zuvor simples Leitungswasser war.

Priester Vadim Sasavoy weiht in der Leitmecke Menden das mitgebrachte Wasser.
Priester Vadim Sasavoy weiht in der Leitmecke Menden das mitgebrachte Wasser. © Susanne Springer

Diesem gesegneten Wasser sprechen die Gläubigen eine große Bedeutung zu, so soll es bei vielerlei Beschwerden helfen und über eine heilende Wirkung verfügen. „Zwei Löffel davon, morgens vor dem Frühstück helfen, gesund zu bleiben“, erklärt Andrej Feit, ein Mitglied der Gemeinde. Dass sich jemand beim Taufritual im eisigen Wasser erkältet haben könnte, davon geht er nicht aus. „Schließlich bereiten sich die meisten von uns vor und baden nicht nur einmal im Jahr sehr kalt. Ich habe ein Becken in meinem Garten und tauche dort jeden Abend einmal unter, das härtet ab“, so Feit.

Traditionelle Gerichte zum Abschluss der Feierlichkeiten in der Leitmecke Menden

Und etwas Fleisch auf den Rippen zu haben kann dabei auch helfen, deswegen gab es zum Abschluss der Feierlichkeiten traditionelle Gerichte, die bereits am Nachmittag vor Ort zubereitet wurden. Selbstgebackene Brote mit Speck, Erbsensuppe, allerlei süße Dinge und das russische Reisgericht Plow, ein Nationalgericht aus Usbekistan, dass mit viel Fleisch, Zwiebeln und Gemüse zubereitet wurde, sollte den Teilnehmern Wärme und verbrannte Kalorien zurückgeben.

Mit Gesprächen und heißem Tee endetet auch das dies jährige Hochfest.