Menden. Noch immer sind längst nicht alle Schäden durch das Kabel-Fiasko am Mendener Nordwall behoben. Doch laut Telekom soll bald alles wieder laufen.

Auch an Tag 5 nach dem fatalen Griff des Baggers in die Kabelstränge am Nordwall sind noch längst nicht alle Telefon- und Online-Anschlüsse in Menden wiederhergestellt – doch Telekom-Sprecher Peter Kespohl verspricht kurz nach einer Lagebesprechung am Dienstagmittag: „Wir gehen davon aus, dass noch im Laufe der kommenden Nacht alle Schäden in der Kommunikation beseitigt sind. Am Mittwochvormittag sollte für alle Betroffenen alles wieder laufen.“

Telekom hat noch einmal rund 20 Monteure nach Menden geschickt

Dafür habe die Telekom zuletzt noch einmal rund 20 Monteure nach Menden geschickt, die notfalls auch die ganze Nacht auf Mittwoch durcharbeiten würden. Es könne im Anschluss an die Fertigstellung allerdings sein, dass es Probleme beim Hochfahren von Endgeräten gebe, die nichts mehr mit den Leitungsfehlern zu tun hätten. Für diesen Fall empfiehlt der Telekom-Sprecher sich an die Unternehmens-Hotline 0800 330 1000 zu wenden.

Bagger hat 36 Rohre beschädigt – mit 18 Glasfaser- und Kupfersträngen

Insgesamt habe der Bagger im Mendener Baufeld 36 Rohre beschädigt, in denen zehn Glasfaser- und acht Kupferkabelstränge lagen. Ein Problem gab es noch, als eine bereits reparierte Glasfaserleitung keine Regung zeigte und dann festgestellt wurde, dass der Bagger sie zu beiden Seiten buchstäblich aus den Muffen gezogen hatte. Jetzt müssten die Stellen noch einmal geöffnet werden, um an die Muffen zu kommen. Auch gehe man noch diversen Fehlermeldungen nach, was auch am Mittwoch noch passieren könne.

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Klares Dementi zu angeblichem Fertigstellungstermin 5. Mai

Kespohl dementierte allerdings eine Information, die offenbar verschiedene Anrufer auf der Telekom-Hotline erhalten hatten. Demnach sollten sich die Reparaturarbeiten noch bis zum 5. Mai ziehen. Diese Information solle nicht mehr herausgegeben werden. Einer, der sich diese Auskunft angehört hatte, ist Christoph Keuchen, Inhaber der Esso-Tankstelle an der Iserlohner Landstraße: „Wenn das stimmen würde, dann müsste ich hier irgendwann dichtmachen“, erklärt er. Denn die Laster, die auch seine Erdtanks mit neuem Sprit befüllen, müssten vorher den elektronisch übermittelten Füllstand aus den Tanks erhalten. Da diese Datenübertragung aber nicht funktioniere, dürften die Lkw keinen einzigen Tropfen in die Tanks pumpen. Ginge das noch eine Weile so weiter, werde seine Tankstelle buchstäblich leerlaufen.

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Auch der T-Shop noch betroffen – Am Obsthof geht noch nichts

Auch der Mendener T-Shop selbst ist laut Peter Kespohl vom Ausfall der Kundendatenbank betroffen. Die Beschäftigten versuchten für die Kunden aber dennoch da zu sein und etwa mögliche Weiterleitungen zu erklären, damit die Betroffenen wenigstens nicht ins Leere laufen. Nach WP-Informationen konnten bis Dienstagmittag auch andere Geschäfte im Stadtgebiet noch immer keine Kartenzahlungen entgegennehmen oder ihrerseits Überweisungen oder Bestellungen tätigen. Anders als viele Datenleitungen funktionieren Kommunikationsverbindungen unterdessen aber offenbar zunehmend wieder. Christoph Keuchen berichtet allerdings von seinen Tankstellenkunden vom Obsthof, dass ihm noch nicht einer von gelungenen Reparaturen berichtet habe. „Der Obsthof ist nach meinem Eindruck telefontechnisch immer noch tot.“ Immerhin scheint baldige Abhilfe in Sicht zu sein.

Mendener Postbank-Filiale hat die Schalter wieder geöffnet

Vor der wegen des Technikfehlers zuletzt geschlossenen Postbank-Filiale an der Walramstraße bildete sich am Dienstagmittag eine lange Schlange, als die Schalter wieder geöffnet wurden. Die Automaten funktionierten schon vorher wieder.