Lendringsen. Die geplante Umgestaltung des Lendringser Ortskerns nimmt Formen an. Gleich zwei Büros kümmern sich darum, Mendens Süden nach vorn zu bringen.
Wer regelmäßig im „Dorf“ unterwegs ist, sollte sich nicht wundern, wenn er in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt Menschen mit Fotokamera und Klemmbrett sieht. Gleich zwei Planungsbüros nehmen Lendringsen genau in den Fokus. Während die Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH aus Dortmund am Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) arbeitet (weiterer Bericht folgt), wird das Büro Schöne Aussichten Landschaftsarchitektur aus Kassel das Projekt „Lebensader Lendringsen“ voranbringen.
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Menden hatte sich erfolgreich am Wettbewerb „Zukunft Stadtraum“ beteiligt. Das Projekt „Lebensader Lendringsen“ war nicht nur ausgezeichnet worden – Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, kam persönlich nach Lendringsen, um die entsprechende Urkunde zu überreichen. „Das Konzept ist radikal, Menden war mutiger als andere“, sagte die Ministerin vor gut einem Jahr.
„Radikales Konzept“ wird in drei Bauabschnitten mit Leben gefüllt
Nun geht es darum, dieses „radikale“ Konzept in die Tat umzusetzen. Dafür hat die Hönnestadt mit dem Büro Schöne Aussichten Landschaftsarchitektur aus Kassel nun einen neuen Partner an ihrer Seite. Baudezernent Frank Wagenbach verwies bei einem Zusammentreffen am Dienstag (31. Januar) darauf, dass insbesondere die Umgestaltung des Lendringser Platzes schon ein sehr alter Wunsch im Mendener Süden sei.
Der wird nun Realität. Das Kasseler Architekturbüro, das auch in Hamburg und Berlin Standorte hat, ist bislang eher wenig in NRW unterwegs. Zu den Referenzen gehört allerdings eine große Städtebaumaßnahme in der Paderborner Innenstadt. Nikolai Soyka, Geschäftsführender Gesellschafter, kündigte an, sein Team werde nun regelmäßig vor Ort sein, um auch persönliche Eindrücke zu sammeln. Karten und Luftbilder sind zwar informativ, können den persönlichen Eindruck aber nicht ersetzen.
Am Mittwoch waren er, sein Mitarbeiter Julian Schulte und Vertreter der Stadtverwaltung gemeinsam in Lendringsen, zugegebenermaßen an einem grauen und regnerischen Tag. „Vielleicht ist das genau richtig so, denn heute sah man, wie trist der Platz ist“, bemerkte Baudezernent Wagenbach mit einem Augenzwinkern. Er hat schon das Bild eines umgestalteten Platzes vor Augen. Der Vorher-Nachher-Effekt soll gravierend sein.
Die gute Nachricht: Der Lendringser Platz soll gleich im ersten Bauabschnitt umgestaltet werden. Zu diesem ersten Projektabschnitt gehört auch noch der Aufgang zur St. Josef-Kirche an der Meierfrankenfeldstraße. „Wir betrachten das als Einheit“, so Wagenbach.
Der Lendringser Platz soll an Aufenthaltsqualität gewinnen, aber auch das Parken soll weiter möglich sein. Die Umgestaltung wird herausfordernd, schließlich soll der Verkehr auf der Lendringser Hauptstraße während der Arbeiten weiter fließen. Soyka spricht von einem „ambitionierten Projekt“, auf das er und sein Team sich aber sehr freuen. Groß war die Freude bei der europaweiten Ausschreibung den Auftrag der Stadt Menden bekommen zu haben. Die Bürgerinnen und Bürger sollen in einer Infoveranstaltung über die Pläne informiert werden. Ein Termin dafür steht aber noch nicht fest.