Bösperde. Mendens Karnevalisten fiebern dem Umzug am Tulpensonntag entgegen. So läuft der Wagenbau – und das ist die Route für den Karnevalsumzug.

Wieder ein Mittwoch – und wieder ein Tag, an dem sich mehrere engagierte Männer in der Wagenbauhalle der Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG) in Bösperde treffen. Ihre Mission diesmal: Der Prinzenwagen muss fit gemacht werden für den großen Festzug am Tulpensonntag. Schließlich steht mit dem Wagen der MKG Dance Energy schon das nächste Gefährt bereit, um eine Wartung zu bekommen.

Nils Kalthoff gehört zum Wagenbauteam der MKG. „Wir sind alle Elferräter“, verrät er. Sie alle engagieren sich also ohnehin bereits im jecken Verein, der Wagenbau kommt obendrauf. Dabei gehört zur Wahrheit aber auch, dass sich das Wagenbauteam um weit mehr kümmert als um die Anhänger für den Karnevalsumzug. In der Halle werden zum Beispiel auch alle Utensilien für den Zeltkarneval aufbewahrt. Dazu gehören etwa die Garderobenständer. Auch das Bühnenbild für die Prinzenproklamation haben die Wagenbauer gefertigt.

Wagen erst einmal im Einsatz – aber nicht in voller Pracht

Nun aber geht es um den Prinzenwagen. Wobei Prinzenwagen schon fast irreführend ist. Seit dem Jahr 2020 – damals noch kurz vor dem Beginn der Pandemie – entert das Prinzenpaar nämlich ein großes Segelschiff. Der eindrucksvolle Wagen kam bislang nur einmal zum Einsatz: Andreas und Michaela Rauer bildeten in der Session 2019/20 das Stadtprinzenpaar. Andreas Rauer gehört selbst zum Wagenbauteam und vergisst den Zug durch Mendens Straßen natürlich nie. „Damals war es ganz schön stürmisch“, erinnert er sich. Es sei sogar so stürmisch gewesen, dass der Mast des Prinzenschiffes eingeklappt werden musste. „Das war aber trotzdem ein toller Anblick“, sagt Nils Kalthoff.

Nach der Corona-Pause gibt’s am Tulpensonntag wieder einen Karnevalsumzug in Menden.
Nach der Corona-Pause gibt’s am Tulpensonntag wieder einen Karnevalsumzug in Menden. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Trotzdem wollen die Karnevalisten ihre Prunkwagen natürlich immer noch verschönern. So wurden dem Prinzenschiff nun auch noch ein paar blaue Wellen vor den Bug gebaut. Sie machen den Wagen noch eindrucksvoller.

+++ Hintergrund: Das ist Mendens neuer Karnevalssong +++

Weil im Wasser Fische nicht fehlen dürfen, gibt es auch die. Kein geringerer als der amtierende Prinz Marco I. Dell ist dafür zuständig, die bereits ausgeschnittenen „Nemos“ mit der charakteristischen orangenen Farbe zu besprühen. Gemeinsam mit Prinzessin Irina I. wird er den Menschen an Mendens Straßen am 19. Februar zujubeln – und die dem Prinzenpaar.

Wagen werden mit Traktoren in die Innenstadt gebracht

Es sind aber nicht nur die großen Neuerungen, die das Wagenbauteam fordern. „Einige Dinge müssen immer gemacht werden. Frische Farbe braucht es zum Beispiel jedes Mal“, sagt Nils Kalthoff. Alle Teile müssen überprüft werden, nichts darf abbrechen. Schließlich wird Sicherheit bei der MKG großgeschrieben.

+++ Auch interessant: Der Hoppeditz in Menden erwacht wieder zum Leben +++

Deshalb dürfen die Prunkwagen eine bestimmte Höhe und Breite auch nicht überschreiten. Sogenannte „Radwachen“ sorgen beim Umzug dafür, dass Kinder nicht unter den Wagen geraten, weil sie möglicherweise noch ein Bonbon ergattern wollen.

Wenn die Wagen am Tulpensonntag mit Traktoren von der Wagenbauhalle in die Innenstadt gebracht werden, dann sind sie in der Regel mit dem süßen Wurfmaterial bereits beladen. Naschen kann aber niemand, denn im normalen Straßenverkehr darf niemand auf den Anhängern mitfahren.