Menden. Mit dem Hoppeditzerwachen am 11.11. haben die Mendener Narren die neue Session eingeläutet. Diesmal gab es einen besonderen Gast an der Mühle.

„Hier ist Menden! Wir haben Karneval im Blut!“ Das stellten die vielen Närrinnen und Narren am 11.11. an der Mühle in Menden wieder unter Beweis. Um 11.11 Uhr erweckten sie ihren Hoppeditz als Symbolfigur für die fünfte Jahreszeit wieder zum Leben.

Bei 16 Grad und Sonnenschein füllt sich der Platz rund um die Mühle schnell, und nicht nur die Akteure aus den Gruppen der Mendener Karnevalsgesellschaft (MKG) Kornblumenblau fiebern dem Beginn der Session 2022/23 entgegen. Freude und Spaß sind allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben. Nur Bürgermeister Roland Schröder, der im Weihnachtsmannkostüm erscheint und mit Hilfe einer Brille und eines langen Bartes bis zu Unkenntlichkeit verkleidet ist, kann sich inkognito durch der Menge bewegen, begleitet von Wirtschaftsförderer Tim Behrendt und Noch-Stadtwerkchef Bernd Reichelt als Co-Weihnachtsmännern. Mit ihm ist auch Landrat Marco Voge als singender MKG-Senator zur Erweckung gekommen. +++ Auch interessant: 75 Jahre MKG: Session 2022/23 steht im Zeichen des Jubiläums +++

Endlich kann die MKG wieder Karneval in Menden feiern

„Endlich geht’s wieder los, ohne Maske mit neuem Schwung, einfach wunderbar“, begeistert sich Friedhelm Huckschlag, während er darauf wartet, dass die MKG mit ihrem Programm loslegt. Dann richten sich alle Blicke auf den Mühlengraben: Dort laden sie den reglosen und tief schlafenden Hoppeditz aus der Schubkarre, um ihn aufzuwecken. „Trübsal hatten wir lange genug, lasst uns die neue Session einleiten“, bringen es MKG-Präsident Michael Fringes und der Vorsitzende Jörg Spiekermann auf den Punkt. Lange haben sie auf diesen Moment warten müssen. Zu gern hätte die Karnevalsgesellschaft auch in den letzten zwei Jahren das getan, was sie am besten kann: mit den Mendenerinnen und Mendenern Karneval feiern.

Zuschauer an der Mendener Mühle beim Erwachen des Hoppeditz.
Zuschauer an der Mendener Mühle beim Erwachen des Hoppeditz. © WP | Susanne Springer

Um Hoppeditz aus dem Koma zu holen, hilft mit Johannes Ismar erstmals in Menden der „Junker Fastnacht“, bekannt als „Hoppeditz­erweckungsexperte“. Auf seinem Weinfass kommt er herangerollt, begleitet von „Frau Fasten“ alias Andrea „Muckel“ Weische, die ihm seit jeher das Feiern verbieten will. Junker Fastnacht aber stellt sich ihr entgegen mit aller Kraft und trinkt, isst, schunkelt und singt aus voller Kehle Karnevalslieder, bis er am Aschermittwoch Frau Fasten das Zepter überlassen muss.

Auch am Freitagmittag zeigt der Junker, dass er sein Handwerk versteht und verabreicht dem leblosen Hoppi einen Zaubertrank („Booster“) aus klarem Glockenbachteichwasser, untersetzt mit Hochprozentigem und garniert mit Konfetti. Diese Mixtur, der großartige Auftritt von Solomariechen Laura und die immer lauter werdende Musik erwecken beim Schelm die Lebensgeister. Der Kampf gegen das Virus scheint gewonnen: Hoppi malträtiert mit Boxhandschuhen eine Corona-Attrappe. Seine Anhänger geben ihm tosenden Applaus. +++ Lesen Sie auch: Mendener Karneval: Hoppeditz erwacht im Homeoffice +++

Senatorenchor: Schunkeln zu den Menden-Hits

Was aber ist der Mendener Karneval ohne seine Hitmacher, den Senatorenchor mit Solist Thomas Hagemann. Der kommt zwar mit leicht belegter Stimme an, doch das macht der Entertainer durch Charme und Performance wett. Seine Hits „Mendener Mädels“ und „Karneval im Blut“ lassen keinen stillstehen, alle haken sich unter und schunkeln. Bei „Mein Schatz kommt nur aus Menden“ braucht Hagemann seine Stimme kaum noch einzusetzen: Wie aus einem Mund singt Menden diesen inzwischen weit über die Ortsgrenzen bekannten Karnevalshit lautstark mit.