Menden. Die Stadt Menden kündigt jetzt die Trennung von Rad- und Gehweg entlang der Hönne an. Und sie sagt, warum die Radfahrer schuld daran sein sollen.

Mit der laufenden Neugestaltung der Unteren Promenade für Radfahrer auf der Fahrbahn sollen Fahrräder jetzt vom Margarete-Habbel-Weg unmittelbar entlang der Hönne verbannt werden. Dafür, so die Stadtverwaltung in ihrem Beschlussvorschlag für die Politikerinnen und Politiker im städtischen Mobilitätsausschuss am kommenden Dienstag, würde die Beschilderung „Radverkehr frei“ auf dem Margarete-Habbel-Weg entfernt. Wie berichtet, kommt es an der Hönne immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern, zumal E-Bikes für ein noch höheres Tempo der Radler sorgen. Zahlreiche Beschwerden erreichten die Politiker, aber auch unsere Zeitung. Hier war von „Jagdszenen“ und Schimpfkanonaden die Rede.

Laut Stadtverwaltung sind die Radfahrer schuld an der Wege-Trennung

Die Stadtverwaltung weist indes den Radfahrern die Schuld daran zu, dass es jetzt kein Nebeneinander mit den Fußgängern an der Hönne mehr geben wird: „Vor Errichtung der Unteren Promenade zwischen Bahnhof und Schmelzwerk befand sich hier ein gemeinsamer Geh- und Radweg, der optisch durch verschiedenfarbige Pflasterung in Gehweg- und Radfahrerbereich getrennt war“, heißt es in der Vorlage.

Auch interessant: Anlieger an Balver Straße wollen Battenfeld-Fußgängerbrücke weghaben

Nach der Fertigstellung der Fahrbahn der Unteren Promenade und der Ansiedlung der Supermärkte an der Unteren Promenade sei der parallel zur Fahrbahn verlaufende Weg, der inzwischen „Margarete-Habbel-Weg“ getauft wurde, erneuert worden. Der neue Weg erhielt allerdings eine einheitliche Pflasterung ohne Trennung in Geh- und Radwegbereich. Durch die Märkte und den attraktiven Allee-Charakter sei der Margarete-Habbel-Weg bei Fußgängern sehr beliebt und hoch frequentiert. Und die Beschilderung „Radverkehr frei“ beinhalte auch, dass der Fußverkehr Vorrang hat und der Radverkehr Rücksicht auf den Fußverkehr nehmen muss. Insofern müsse der Radverkehr auch seine Geschwindigkeit anpassen. „Leider erreichen die Stadtverwaltung vermehrt Beschwerden über rücksichtlose Radfahrer, die sich nicht an diese Grundsätze halten“, heißt es in einer Mitteilung an die Verkehrspolitiker.

Piktogramme auf der Fahrbahn zeigen Radlern, wo’s langgeht

Im Bereich des Knotenpunktes mit der Bahnhofstraße wurde bereits durch die Umgestaltung des Knotenpunktes begonnen die Radfahrer auf die Verkehrsfläche der Unteren Promenade zu führen. Auch wurden im gesamten Verlauf der Unteren Promenade bereits Radfahrpiktogramme auf der Fahrbahn aufgebracht, die auch dem fließenden Verkehr signalisieren, dass hier vermehrt mit Radverkehr zu rechnen ist. Vor knapp zwei Wochen wurde schließlich damit begonnen, den noch nicht modernisierten Teil der Unteren Promenade im Bereich der Einmündung der Märkischen Straße umzugestalten. Was dort seither regelmäßig zu ansehnlichen Staus führt.

Von der Märkischen Straße aus keine Querungsmöglichkeit mehr zum Fußweg

Wenn der gesamte Bereich fertiggestellt ist, wird der Radverkehr mit Piktogrammen auf die Fahrbahn der Unteren Promenade geleitet. Die Radler in Richtung Bahnhof erhalten zudem keine Querungsmöglichkeit mehr, um den Margarete-Habbel-Weg doch noch nutzen zu können. Für die Fahrradfahrer soll dann eindeutig zu erkennen sein, dass er in diesem Bereich die Fahrbahn zu nutzen hat – und nicht mehr den nunmehr reinen Fußweg an der Hönne.

Eines Beschlusses durch die Politik bedarf es laut der Stadtverwaltung dazu nicht mehr. Solche Fragen könne sie allein entscheiden. Allerdings hatten die Mendener Grünen den Stein mit einem Antrag aus dem Januar ins Rollen gebracht.