Menden/Wickede. Die Wickeder Volksbank strebt weiterhin eine Fusion mit der Mendener Bank an. Das ist der Stand der Dinge.

Der Vorstand der Volksbank Wickede sieht keine Alternative zu der geplanten Fusion mit der Mendener Bank. Gespräche über eine Verschmelzung mit der Volksbank Hellweg in Soest oder anderen Genossenschaftsbanken lehnen die Vorstandsmitglieder Joachim Bauerdick (63) und Holger-Georg Schwarz (48) weiterhin ab. Denn die Mendener Bank sei einfach ein „idealer Partner“ für die Wickeder Volksbank. Dies ergibt sich aus einer exklusiven Stellungnahme des Vorstands-Duos auf Nachfrage unserer Zeitung.

Mitarbeiter lassen sich Zwischenzeugnisse ausstellen

Danach halten Aufsichtsrat und Vorstand der Wickeder Volksbank auch nach der knapp verfehlten Dreiviertel-Mehrheit bei der außerordentlichen Generalversammlung am 28. September strikt an dem von ihnen angestrebten Zusammenschluss mit Menden fest. Andernfalls befürchten Bauerdick und Schwarz sogar eine baldige fremdbestimmte Zwangsfusion durch die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit Sitz in Berlin. Denn es „ist damit zu rechnen, dass wir relativ kurzfristig bankaufsichtlichen Standards nicht mehr entsprechen können“, da ein Fünftel der Stammbelegschaft in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehe und außerdem damit zu rechnen sei, dass junge Mitarbeiter aufgrund fehlender beruflicher Karriere-Perspektiven kündigen würden. Nach der gescheiterten Abstimmung zur Fusion mit der Mendener Bank hätten sich mehrere Kollegen schon Zwischenzeugnisse ausstellen lassen. Nachfolger für diese benötigten Fachkräfte seien aktuell am Markt aber nur schwer zu finden.

Ein weiteres Problem sei die viel zu dünne Eigenkapitaldecke der Volksbank Wickede, die eine umfangreiche Kreditvergabe beispielsweise an Firmenkunden verhindere und somit das Kerngeschäft des Kreditinstituts erheblich limitiere.

Auch die aktuelle Wende im Zinsbereich wirke sich kurzfristig nicht positiv für die Bank vor Ort aus. Und weiter: „Darüber hinaus müssen wir uns darauf einstellen, dass nach Eintritt einer eventuellen Rezession auch die Kreditrisiken zunehmen werden. Das bedeutet insbesondere, dass eine gute Eigenkapitalausstattung für unser Institut noch wichtiger wird. Für eine stärkere Dotierung des Eigenkapitals reicht jedoch unser niedriges Betriebsergebnis nicht.“

Fusion ist unabdingbar

In ihrer Stellungnahme betonten die Volksbank-Vorstände Joachim Bauerdick und Holger-Georg Schwarz: „Um es deutlich zu sagen: Wir brauchen die Fusion. Insofern war alles zu tun, die Fusionsgespräche (mit der Mendener Bank, Anm. d. Red.) erfolgreich abzuschließen und in den Verhandlungen ein überzeugendes Ergebnis für die Mitglieder der Volksbank Wickede zu erreichen.“

Durch die Verschmelzung mit der Mendener Bank bestimme man derzeit noch den Rahmen für eine Verschmelzung der beiden Genossenschaftsbanken wesentlich zum Vorteil der Wickeder Anteilseigner mit. Durch eine jahrelange Kooperation mit den Kollegen auf der anderen Seite der Ruhr in den Bereichen Kunden-Service-Centers, Informationstechnologie und Marktfolge-Tätigkeiten sowie Immobilien-Vermittlung und bei Konsortialkrediten habe man bereits eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit geschaffen.