Menden. Ab sofort können Kinderwünsche erfüllt werden: Der Mendener Wunschbaum im Rathaus ist seit 18. November aufgebaut. Mehr Wünsche als in Vorjahren.
Es geht um ein Lachen in Kinderaugen, in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders. Ab Freitag, 18. November, steht im Mendener Rathaus wieder der Wunschbaum für Kinder, in Erwartung vieler Wunscherfüller. Neu ist in diesem Jahr die Rückkehr zum alten Standort, gleich geblieben ist der Elan der Initiatoren.
Alle Wünsche weg: Diese tolle Resonanz konnte bereits für die Aktion Senioren-Wunschbaum verkündet werden, wie die WP berichtet hat. Alle Wünsche, die ältere Mendenerinnen und Mendener, bei denen das Portemonnaie manches nicht hergibt, auf den Wunschzettel geschrieben hatten, sind von Spendern vom Baum genommen worden. Auf genau dieses Ergebnis hoffen auch die Macher hinter dem Kinder-Wunschbaum.
Kinder-Wunschbaum in Menden geht auf 20. Geburtstag zu
Im Gegensatz zu der noch relativ jungen Aktion für Senioren geht der Kinder-Wunschbaum in Menden auf seinen 20. Geburtstag zu. Und die Hoffnung auf einen Erfolg ist nicht unberechtigt, wenn man von der Spendenbereitschaft in der Vergangenheit ausgeht. „Noch nie ist ein Wunsch unerfüllt geblieben“, blickt Melanie Kersting zurück. Laut Geschäftsführerin des Stadtmarketings soll auch vor diesem Weihnachtsfest wieder so sein. Der Baum kehrt nun an seinen alten Standort zurück. Zwei Jahre lang war das Rathaus wegen Corona-Maßnahmen in der Adventszeit eingeschränkt oder gar nicht geöffnet, und der Wunschbaum stand im Modehaus Sinn. Nun ist er wieder im Foyer des Rathauses zu finden.
„Hier gehört er hin, zentral und sichtbar“, sagt Kersting, die dem Modehaus gleichwohl dankbar ist für die zeitweilige Heimat.
Beim Kinder-Wunschbaum greifen viele helfende Hände ineinander: das Stadtmarketing, die beiden Schirmherren Fabian Pröpper und Nils Kemper, die Stadtverwaltung, die dafür sorgt, dass immer wieder neue Wünsche an den Baum gehängt werden, sobald er sich leert, und die auch Lagerräume für die ganzen Geschenke zur Verfügung stellt. Und dann sind da die beteiligten Organisationen und Personen, die sich um die Kinder aus benachteiligten Familien kümmern: der SKFM, die Evangelische Jugendhilfe, Mendener in Not und Petra Homberg, die in Lendringsen noch mal als Multiplikatorin auf mehrere Gruppen Zugriff hat.
Überall wurden schon fleißig die Wunschzettel ausgefüllt. Um die 500 sind beim Stadtmarketing angekommen, einige fehlen noch, wo die Sortierung läuft und die Wunschzettel für den Baum erstellt werden. +++ Lesen Sie auch: Mendens „Wunschbaun für Senioren“: Erschütternde Geschichten +++
Die Zahl der Wünsche ist höher als in den vergangenen Jahren
Die Zahl der Wünsche ist höher als in den letzten Jahren, sicher den aktuellen Krisenlagen geschuldet. Schirmherr Fabian Pröpper: „Es schweben immer neue Damoklesschwerter über den Menschen, das eine ist noch gar nicht weg, da kommt schon das nächste.“
Nils Kemper sagt zur Anzahl der Wünsche: „Lieber wäre uns natürlich, wenn wir die Aktion gar nicht machen müssten.“ Und alle wollen ein großes Dankeschön an bisherige und zukünftige Mendener Wunscherfüller sagen. Die Menschen hätten alle mit eigenen Sorgen und Nöten zu kämpfen, würden trotzdem aber aus ganzem Herzen die Aktion unterstützen, vielleicht sogar mit mehreren Wünschen. Auch Beschäftigte der Stadtverwaltung hätten den Baum schon ratzekahl geleert.
Hauptverantwortlich beim Stadtmarketing ist dieses Jahr Lisa Hellebrandt, die deshalb alle Wünsche, die ansonsten anonymisiert sind, schon gesehen hat und sich sehr bewegt davon zeigt: Spielzeug, Teddys, Puppen, Bastelmaterial, Bücher stehen etwa darauf, auch Schul- und Lernmaterial.
Für Geschenke gilt als Richtwert weiter die Obergrenze von 30 Euro
Als Richtwert gilt weiter die Obergrenze von 30 Euro. Manchmal wird ganz konkret ein Artikel genannt, manchmal darf der Wunscherfüller selbst noch etwas kreativ sein. „Das ist schon herzzerreißend“, sagt auch Melanie Kersting über die vielen Wünsche. Die leuchtenden Augen bei der Übergabe werden sie dann selber nicht sehen, denn das machen die beteiligten Organisationen in ihren Strukturen, mal an Heiligabend, mal schon früher. Aber die Vorstellung von der Freude sei ja schon mehr als genug Antrieb.
Zum Thema Spende passt auch der Wunschbaum. Der Hof Schulze Roberg stellte ihn gratis bereit.