Menden. Es gibt eine neue Praxis für Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Coaching. Mendenerin Sonja Bathe-Schierhoff ist Heilpraktikerin für Psychotherapie.

Es ist ein riesiger, aufregender Schritt für Sonja Bathe-Schierhoff: Endlich hat die Heilpraktikerin für Psychotherapie eine eigene Praxis für Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Coaching. Damit will sie jetzt an der Querstraße 6 durchstarten.

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Möglich wird der Schritt in die Selbstständigkeit auch durch ein Förderprogramm des Landes, das Sonja Bathe-Schierhoff über die Mendener WSG beantragen konnte. Noch bis Ende 2023 werden Neuanmietungen in den Mendener Zentren gefördert. Im Rahmen des Programms mietet die Stadt Menden das Lokal für 70 Prozent der Kaltmiete an und vermietet es zu 20 Prozent der Kaltmiete an Sonja Bathe-Schierhoff weiter. Eine enorme Entlastung für den Start.

Mit Liebe fürs Detail eingerichtet: Raum in der Querstraße 6

Den finalen Schubs, den Schritt zu wagen, gab Sonja Bathe-Schierhoff aber ihr Mann. „Er sagt immer: Der Erfolg ist unausweichlich“, erzählt die 44-Jährige. Die Familie stehe voll hinter ihr und ist stolz auf sie. In liebevoller Handarbeit hat Sonja Bathe-Schierhoff das rund 80 Quadratmeter große Lokal an der Querstraße gestaltet. Eine große Theke und Sitzgelegenheiten im vorderen Bereich gibt es genauso, wie eine bunte Kinderecke im hinteren. Dazwischen finden die Behandlungen oder Sportkurse statt – optisch getrennt durch Vorhänge. „Das habe ich mir gebastelt, um die Bereiche trennen zu können“, so die Mendenerin. „Die Möbel im Eingangsbereich haben wir selbst gebaut“, sagt sie. Es wirkt einladend. „Gemütlichkeit ist mir wichtig. Man muss sich hier wohlfühlen können.“ Hündin Jola sonnt sich auf einem Kunstfell am Fenster und begrüßt die Gäste.

Sonja Bathe Schierhoff startet ihr Angebot in der Querstraße 6.
Sonja Bathe Schierhoff startet ihr Angebot in der Querstraße 6. © WP | Jennifer Wirth

Das Angebot von Sonja Bathe-Schierhoff umfasst vier Bereiche. Zum einen bietet sie Coachings an – eins zu eins und in Gruppen. Immer im Fokus dabei: Besonders die Kleinsten schon zu stärken und eventuelle Blockaden zu lösen. Dazu zählt auch Anti-Mobbing- und Selbstwert-Training. Außerdem hat sich die Heilpraktikerin und Mutter von drei Kindern auf die sogenannte Reflextherapie spezialisiert. Das ist eine therapeutische Körperbehandlung für Kinder (und Erwachsene) mit Lern- und Verhaltensproblemen – wie beispielsweise ADHS, fein- oder grobmotorische Schwächen oder Schwierigkeiten bei der Konzentration. „Eine Ursache dafür können noch aktive frühkindliche Reflexe sein, die uns motorisch im Weg stehen“, sagt die Expertin. Daraus resultiere ein Ungleichgewicht, das ausgeglichen werden könne. Das Training ist vergleichbar mit Gymnastik ohne Geräte. „Wir erreichen damit alle Bereiche, weil die Arbeit beim Energiesystem des Körpers ansetzt.“

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Auch auf Wellness, Sport und Gesundheit möchte die Personaltrainerin, die mit ihrer Familie in Menden lebt, in ihrer Praxis nicht verzichten. Sie bietet unter anderem energetische Wellness-Massagen, Energiepunkte-Behandlungen oder auch Achtsamkeitskurse. Power-Pilates in Kleingruppen gibt es auch.

Not bei Eltern ist groß: Angebote überlaufen

Generell, so sagt Sonja Bathe-Schierhoff, habe sie erstmal für jeden Kunden ein offenes Ohr und nehme sich die Zeit für ein kostenloses Erstgespräch, um auszuloten, was ihr Gegenüber braucht und möchte. Psychologen seien überlaufen, die Not besonders bei Eltern meist groß. Corona habe die Problematik verschärft. „Es sind Hilfen nötig“, sagt sie. „Die Kinder nehmen alles auf und haben teilweise Ängste und Sorgen.“ Meist, so sagt sie, würden Eltern einen Hinweis auf Auffälligkeiten aus dem Kindergarten oder der Schule bekommen. „Es gibt aber auch Eltern, die einfach das Bewusstsein ihrer Kinder stärken möchten.“ Das Handwerkszeug dazu möchte Sonja Bathe Schierhoff ihnen mitgeben. „Mit ganz viel Spaß“, wie sie betont.

Ihre Angebote werden nicht von der Krankenkasse gezahlt. Aktuell biete sie aber Rabatte zum Start der Praxis an. Die betont aber auch, dass sie keine Ärztin ist und deshalb Symptome im Zweifel nur lindern und nicht heilen kann mit ihrer Arbeit.