Menden. Führt die Energiekrise dazu, dass die Stadt Menden auf Weihnachtsbeleuchtung verzichtet? Das ist der aktuelle Stand.

Wie dunkel wird die kommende Adventszeit in Menden? Angesichts der Energiekrise ist die Stadt derzeit dabei zu erfassen, wie hoch der sonst übliche Verbrauch durch die weihnachtliche Beleuchtung der Innenstadt wäre.

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Unser Archivfoto zeigt einen Mitarbeiter des MBB, der Weihnachtsbeleuchtung vor Döpi an der Unnaer Straße montiert. Wie wird es in diesem Jahr sein? 
Unser Archivfoto zeigt einen Mitarbeiter des MBB, der Weihnachtsbeleuchtung vor Döpi an der Unnaer Straße montiert. Wie wird es in diesem Jahr sein?  © Thomas Hagemann

„Ich bin ein Zahlenmensch“, sagt Bürgermeister Dr. Roland Schröder auf Nachfrage der Westfalenpost. Derzeit werde im Rathaus gezählt und gerechnet. Also: Wie viel Kilowattstunden Energie kostet die weihnachtliche Beleuchtung der Stadt? Das Ganze finde in enger Abstimmung mit den Stadtwerken und dem Stadtmarketing statt.

Entscheidung mit Politik

Wenn die Werte vorliegen, soll in Absprache mit der Politik eine Entscheidung fallen, ob und – falls ja – wie viele Lichter die Stadt in der Weihnachtszeit leuchten lässt. Denkbar sei auch eine abgespeckte Version der traditionellen Beleuchtung: „Dann müssen wir natürlich gucken, wie der Effekt wäre, wenn man was verändert“, skizziert Roland Schröder das weitere Vorgehen.

Ohne das Ergebnis vorwegnehmen zu wollen, sagt Roland Schröder: „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es irgendetwas geben wird.“ Denn man dürfe nicht vergessen, „dass das die dunkelste Jahreszeit ist und es die Beleuchtung bislang nicht ohne Grund gab“. Die Vorstellung, dass es in der Stadt keinerlei Weihnachtsbeleuchtung geben würde, sei für ihn befremdlich. „Wenn wir alles komplett dunkel lassen in der Weihnachtszeit, das würde mir schon quer runtergehen.“

Damit die Lichter in der Adventszeit nicht zum Energiefresser werden, habe die Stadt ohnehin bereits vor einiger Zeit die Weihnachtsbeleuchtung komplett auf LED umgestellt, erläutert Roland Schröder.

Noch offen, ob von Bund oder Land entsprechende Vorgaben kommen

Offen sei indes noch, ob von Bund oder Land entsprechende Vorgaben kommen. Er sei froh, dass es vom Bund die derzeit gültigen einheitlichen Vorgaben im Zuge der Energieeinsparverordnung gebe, betont Roland Schröder.

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Hierin geht es zum Beispiel um Ladentüren, die nicht mehr dauerhaft offen stehen dürfen, Leuchtreklamen, die ab 22 Uhr dunkel sein müssen, Wahrzeichen und Denkmäler, die nicht mehr angestrahlt werden sollen sowie auch Durchlauferhitzer in öffentlichen Gebäuden, die ausgeschaltet werden sollen, wenn diese vor allem zum Händewaschen benutzt werden. „Ich bin sehr dankbar, dass es die bundesweite Regelung gibt“, sagt Roland Schröder. „Ich bin kein Freund von regionalen Flickenteppichen.“

Ende Oktober soll die endgültige Entscheidung fallen

Voraussichtlich Ende Oktober soll die endgültige Entscheidung darüber fallen, wie hell oder dunkel Menden durch die Weihnachtszeit 2022 geht. Denkbar sei die Einbeziehung des Haupt- und Finanzausschusses, der am 25. Oktober tagt, so Roland Schröder. „Im Moment haben wir ja noch keinen zeitlichen Druck.“

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Ob die Mendener Privathaushalte zahlreiche Lichterketten und ähnliche Weihnachtsbeleuchtungen vom Dachboden und aus dem Keller holen und aufhängen, das sei jedem selbst überlassen. Es sei nicht an der Stadt, hier Appelle zu verkünden: „Ich bin ein Freund von viel Freiheit für die Bürger“, sagt Roland Schröder. „Ich gehe davon aus, dass jeder Bürger um die Problematik weiß, und ich glaube, dass die Menschen selbst sehr gut erkannt haben, um was es geht.“