Menden. Brunhilde Rieber lockt mit ihrer Modenschau am Samstag viele Menschen in die Mendener Innenstadt. Diese Mode ist jetzt angesagt.
So voll erleben Mendener den Platz vor dem alten Rathaus nur zu besonderen Anlässen. Das 25-jährige Jubiläum des Initiativkreises Mendener Wirtschaft (IMW) ist einer davon. Überall tummeln sich Menschen, um die große Bühne reihen sich besetzte Stühle, jeder versucht, einen Blick auf den Laufsteg zu werfen. Denn die große Modenschau von Brunhilde Rieber wird jeden Augenblick beginnen. Das allgemeine Stimmengewirr verklingt schlagartig, als Modeikone und Boutique-Besitzerin Brunhilde Rieber das Mikrofon ergreift. „Danke, dass Sie alle so zahlreich gekommen sind!“, ruft sie in die Runde. Sie strahlt über das ganze Gesicht, sichtlich erfreut, auch in diesem Jahr erneut ihre neue Kollektion an eleganter Kleidung präsentieren zu können.
Traditionelle Modenschau auch ohne „Menden à la carte“
„Menden à la carte“ findet in diesem Jahr zwar nicht statt, die Modenschau als fester Bestandteil des Programms wird aber fortgeführt. Rieber bedankt sich vor allem beim IMW, dem Veranstalter des großen Festes, wieder einmal dabei sein zu dürfen. Sie freue sich besonders, an ihrem Lieblingsort in Menden, dem Platz vor dem alten Rathaus, vorführen zu dürfen. „Es ist das perfekte Wetter für die Modenschau. Auch nicht zu heiß für die Models in ihren Mänteln“, sagt sie weiter. Denn die stehen in diesem Jahr ganz besonders im Vordergrund; sie werden zu Beginn vorgestellt. Die insgesamt acht Models laufen jeweils zu zweit den Laufsteg entlang und präsentieren den Zuschauern Brunhilde Riebers neue Kollektion. Schon die ersten Outfits lassen Begeisterung auf den Gesichtern der Menschen erscheinen.
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Die Teile, die Rieber in diesem Herbst in ihrem Geschäft zum Verkauf bietet, sind definitiv Hingucker. In ruhigen Tönen wie dunkelgrün, beige, cremeweiß, grau oder dem sandfarbenen „camel“ sind die Kleidungsstücke zwar unauffällig, aber keinesfalls zu übersehen.
„Alles ist langlebig“, erklärt Brunhilde Rieber. Man könne die Kleider zu fast allem kombinieren und sie häufig tragen. Ganz besonders interessant findet das Publikum die wendbaren Jacken und Mäntel. So zum Beispiel einen Parka, der von außen durch seine Wildleder-Optik überzeugt, wenn man ihn wendet, allerdings ein weiches Teddyfell entblößt. Auf diesem Wege könne eine Jacke in zwei verschiedenen Looks getragen werden. „Zu dem Pelz muss ich aber sagen: Der ist nicht echt. Also bitte nicht aufregen“, ergänzt Brunhilde Rieber lachend.
Passend zu den eleganten Outfits tragen die Models Schuhe von Hammerschmidt und Handtaschen von Katrin Hunold, die Rieber sich für die Schau hat leihen dürfen.
Der im Hintergrund laufende Song mit dem Liedtext „I like this, I like that“ spiegelt ziemlich genau die Blicke der Besucher wieder. Zu jedem Outfit wird begeistert geklatscht, einige machen Fotos von den Models, um die Looks festzuhalten.
Neue Marken im Sortiment der Mendenerin
Außer den wendbaren Mänteln präsentiert Rieber auch Ponchos, edle Jeans, wärmere Kleider und Strickpullover. Dieses Jahr habe sie einige neue Marken in ihr Sortiment aufgenommen. Vor allem von die italienische Designerin Anna Seravalli sei sie angetan, ein Großteil der kuscheligen Pullover stamme aus ihrer Kollektion. Altbekannt und bewährt in ihrem Geschäft, das nächstes Jahr 40-jähriges Jubiläum feiert, halte sich die Marke Schneiders Salzburg. Drykorn und Ffc Kaschmir liefere nun auch Kleidung für ihren Laden in Menden. „Die Farben sind ja eher schlicht. Aber ein Knallbonbon gibt es doch!“, sagt Rieber und zeigt auf eins ihrer Models, das nun in einem kobaltblauen Zweiteiler den Laufsteg entlangläuft.
Die einzige knalligere Farbe bleibt dies aber nicht. „Sie wissen, am Ende gibt es immer meine Kleidchen.“ Und die lassen noch einmal ordentlich Applaus aufbranden. Von orange und pink über taupe, blau und rosa bis hin zu hellgrün findet sich bei den Kleidern für jeden etwas. Ganz besonders sticht das Kleid von Model Andrea heraus. Sie trägt nämlich, wie vorher angekündigt, ein von ihr selbst erworbenes Teil. „Ich hatte das Kleid extra für die Modenschau bestellt. Ich habe gesagt: Du kannst es nur haben, wenn du es auch vorführst!“, erzählt Rieber.
So habe sie nicht nur ein weiteres Teil verkauft, sondern auch noch ein Model dazugewonnen. Andrea, die vorher noch keinerlei Erfahrungen auf dem Laufsteg gemacht hat, scheint sich auf jeden Fall wohlzufühlen. Ein echter Bonus bei den Kleidern seien die eingenähten Taschen. „Das sind echte Wohlfühlkleider“, preist Rieber an. Ein Kleid sei in diesem Sommer ein absoluter Verkaufsschlager in ihrem Geschäft gesehen. Als es präsentiert wird, zeigt sie sofort in die Menge: „Die Damen, die es haben, sehe ich hier besonders klatschen.“
Nach der gelungenen Modenschau ruft der IMW Brunhilde Rieber selbst noch einmal ins Zentrum der Bühne, zusammen mit Evi Kissing und Bärbel Taugs. Als „Aushängeschilder des Mendener Einzelhandels“ und Organisatorin der vergangenen „à la Cartes“ seien sie wichtige Teile der Mendener Wirtschaft. Im Namen des gesamten IMW-Teams werden ihnen Blumen und ein Bund Luftballons überreicht, die sie in den Himmel steigen lassen.