Menden. Die Politik bringt den Abriss der Fußgängerbrücke über die Hönne an Battenfelds Wiese in Menden auf den Weg. Auch über Neubau wird diskutiert.

Die Balver Straße mit Battenfelds Wiese und der Heilig-Kreuz-Kirche in Menden verbindet eine langsam marode gewordene Fußgängerbrücke, die für viele Menschen aber kaum bis gar nicht nutzbar ist. Zudem wird sie als Gefahr bei Hochwasser angesehen. Auf der Tagesordnung der Mendener Politik stand dieses Bauwerk immer wieder schon. Nun hat der Mobilitätsausschuss den Abriss auf den Weg gebracht.

In den Vorlagen für die Sitzung befinden sich Verweise auf Beratungen und Entscheidungen aus 2010 und 2011. Schon damals beschäftigte sich Mendens Politik mit der kleinen Fußgängerbrücke, welche die Heilig-Kreuz-Kirche und die Balver Straße verbindet, wenige Meter östlich von der Stelle, wo die Iserlohner Landstraße den Fluss quert. Es wurden Gutachten angefertigt, die Brücke gilt als sanierungsbedürftig, aber auch noch als nutzbar aktuell. Schon damals stand ein Abriss im Zuge einer Umgestaltung des Uferbereiches zur Debatte.

Die Hönnebrücke an Battenfelds Wiese
Die Hönnebrücke an Battenfelds Wiese © WP | datawrapper

Nun ist das Thema wieder auf der Tagesordnung. Auch, weil es einen Bürgerantrag vom Jahresende 2021 gibt, knapp 100 Anwohner haben unterschrieben. Durch den zu geringen Durchfluss habe die Brücke die Hochwassersituation an dieser Stelle verschlimmert, gerade rund um das Unwetter im Sommer 2021, heißt es darin. Belegt wird das auch mit Bildern nach dem Starkregen im vergangenen Juli, aber auch Eindrücken vorheriger Hochwasserereignisse. „Die Bewohner haben Angst vor weiteren Überflutungen", betonte entsprechend auch Dirk Huhn (Grüne) bei der Sitzung des Mobilitätsausschusses. Die Brücke hat zudem ein großes Problem mit der Barrierefreiheit. An beiden Ende befinden sich Stufen, die mit Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühlen aber auch Fahrrädern gar nicht, oder nur mit großer Mühe überwunden werden können. Eine bauliche Anpassung auf eine barrierefreie Rampe, so heißt es in dem Gutachten, sei auch nicht so ohne weiteres möglich.

Hönnebrücke an Battenfelds Wiese: Modernisierung nicht sinnvoll

Ein Ingenieurbüro hat sich nun noch einmal mit dem Bauwerk beschäftigt und listet verschiedene Möglichkeiten auf. Diese standen auch im Mobilitätsausschuss zur Diskussion. Favorisiert wird einerseits der Abriss der alten Brücke. Eine Modernisierung wird als nicht sinnvoll betrachtet. Das würde bei einem möglichen Hochwasser sofort den Durchfluss verbessern. Ausschussmitglied Dr. Sven Langbein (SPD) dazu: „Vor dem Hintergrund des Hochwasserschutzes müssten wir die Brücke sofort abreißen." Was aber kommt danach? Auch wenn die Brücke im Moment wenig genutzt werde, wie es in den Vorlagen der Stadtverwaltung heißt, so ergebe sich doch für einige Fußgänger etwa in Richtung Kirche oder Battenfelds Wiese, durch den Abriss ein Umweg von wenigen hundert Metern. Im Ausschuss wurde munter diskutiert, dabei scheint es den Wunsch nach einem Ersatzneubau für die marode Brücke zu geben, dann am besten auch barrierefrei. Dann würde vielleicht auch die Nutzung steigen. +++ Lesen Sie auch: Brücke an der Oberen Promenade in Menden liegt in Trümmern +++

Fußgängerbrücke über die Hönne: Vorentwurf für neue Brücke in Planung

Man einigte sich schließlich auf einen neuen Text für die Abstimmung. Und auch Bauamtsleiter Frank Wagenbach stimmte zu, man könne nun zunächst den Abriss beauftragen und gleichzeitig einen Vorentwurf für einen neue Brücke planen lassen. Mit der genauen Ausgestaltung eines neuen Überwurfs über die Hönne könne sich die Politik dann später noch intensiv befassen, gegebenenfalls zu den Ideen auch nein sagen. Der hier vorgelegte Entwurf des Ingenieurbüros schätzt die Kosten für einen Neubau auf rund 300.000 Euro, mit Barrierefreiheit und ausreichend Durchflussraum für die Hönne. Bei einer Lebensdauer von über 100 Jahren, während eine Sanierung der bestehenden Brücke etwas günstiger, aber auf eine viel kürzere Lebensdauer angelegt sei. Der Mobilitätsausschuss war damit einverstanden, kann aber auch nur eine Empfehlung abgeben. Endgültig entscheidet der Bauausschuss Anfang September.