Menden. Bei Ikke Hüftgold unter Vertrag: Die Mendener Band Öttiboyz unterschreibt bei Summerfield Records. Dabei hat alles mal „aus Spaß“ angefangen...

Angefangen hat die Geschichte der „Öttiboyz“ eigentlich aus Spaß. Jetzt ist die Band aus drei Mendenern unter Vertrag bei Summerfield Records – dem Label von Layla-Macher Ikke Hüftgold. Ihr Genre: Partymusik. Definieren darf das jeder selber.

Was als Spaß angefangen hat, steckt für die Band jetzt voller Möglichkeiten. Bald gibt es ein erstes professionelles Musikvideo, Liveauftritte sind in Planung.

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Aus Zufall Kontakt zu Ikke Hüftgold

Sven, Mäxi und Michi – das sind die Öttiboyz. „’Ne Truppe fürs Kino“ nennen sie sich selber in ihrem Song „Super Voll“. Spätestens seit Mittwoch haben sie mit der These Recht.

In der Lindenschänke bei Kosta startet das außergewöhnliche Projekt mit Ikke (Mitte, in weiß).
In der Lindenschänke bei Kosta startet das außergewöhnliche Projekt mit Ikke (Mitte, in weiß). © Öttiboyz | Öttiboyz

„Es ist total verrückt“, sagt Sven. „Eigentlich hatten wir ja nie etwas Großartiges vor.“ Quasi aus Zufall ist der Kontakt zu Ikke Hüftgold entstanden. Und dabei hat alles ganz bescheiden begonnen.

Name der Band an Oettinger angelehnt

Etwa zwei Jahre ist es her, dass die Mendener ihren ersten Song gemacht haben. Beim Vortrinken für eine Party.

„Von früher hatte ich noch meine ganzen Utensilien. Da haben wir irgendwann gesagt, komm, wir machen jetzt einfach mal was“, berichtet Sven, der schon länger im Musik-Business unterwegs ist, von den ersten Schritten der Band.

Getrunken haben die Drei damals einen Kasten Bier von Oettinger. „Da war für uns klar: Wir sind jetzt die Öttiboyz“, erinnert sich Sven lachend. Zwischendurch waren immer mal wieder andere Jungs aus der Freundestruppe dabei, doch der Grundstein besteht aus Sven, Michi und Mäxi. „Aus Spaß haben wir dann immer mal wieder was rausgehauen.“

Song „Super Voll“ erreicht Layla-Macher

Im Mendener Nanu findet man die Öttiboyz immer wieder.
Im Mendener Nanu findet man die Öttiboyz immer wieder. © Öttiboyz | Öttiboyz

Und dann ging’s richtig los: Anfang des Jahres 2022 bringen die Mendener den Partyhit „Super Voll“ raus. Schnell findet der Song Fans in Menden, der Beat sorgt für Feierlaune.

Im Nanu, dem Club in der Mendener Innenstadt, läuft er immer wieder. Kein Wunder, der Club kommt schließlich namentlich vor – wie in einigen der Songs.

„Vor ein paar Monaten haben wir „Super Voll“ an einige Leute geschickt. Ikke Hüftgold und noch ein paar andere.“ Seine Antwort damals fiel erstmal relativ knapp aus: Den Song finde er cool.

Aktuell keine Songs mehr auf Spotify

„Auf einmal bin ich Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit gewesen und sehe bei Instagram eine Nachricht von Ikke: Mit seiner Nummer, ich soll ihn anrufen“, berichtet Sven.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Ein Anruf, ein Treffen direkt am nächsten Tag. Vor allem die Kombi aus den drei Jungs habe dem Label zugesagt. Und so einigen sich Ikke Hüftgold und die Öttiboyz das erste Mal darauf, etwas zusammen zu machen.

Die Überlegung: Erstmal „Super Voll“ neu machen. Mit professionellerer Qualität erscheint der Song am 2. September wieder. Bisher ist er von Spotify gelöscht. Bei weiteren Treffen ging es um Vertrag und Release-Plan – auch ganz neue Stücke wird es geben. Alles in trockenen Tüchern.

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Musikvideo in Lindenschänke und Nanu

Und plötzlich ist schon Mittwoch, Tag des Musikvideodrehs. In der Lindenschänke „bei Kosta“ geht es los. Dann ins Nanu. „Die Videos sind mega cool geworden.“ Mit dabei: Ikke Hüftgold selbst, und noch mehr vom Label Summerfield Records.

Nicht nur die Jungs selbst sind dabei, auch viele Freunde der Mendener. 
Nicht nur die Jungs selbst sind dabei, auch viele Freunde der Mendener.  © Öttiboyz | Öttiboyz

Außerdem an die 50 Leute, alles Freunde und Freundinnen der Öttiboyz. Zwei Tage nach dem Release gibt es auch noch ein Making-Of vom Videodreh.

„Anstrengend, aber super geil“

„Ich war wirklich sehr emotional am Mittwochnachmittag“, sagt Sven. Ähnlich geht es den zwei anderen Jungs. „Das ist alles ganz kurios“, sagt Mäxi. „Ich versteh das alles überhaupt nicht“, lacht er.

Michi ist auch noch immer perplex. „Ich hätte nie gedacht, dass sich so ein Star wie Ikke überhaupt für uns interessiert. Und auch nie, dass wir so eine Reichweite mit der Musik bekommen.“

Um 11 Uhr startete der Tag für die Drei, anstrengend, aber super geil beschreiben sie den Videodreh. Michi bringt es auf den Punkt: „Wenn ich nicht selber dabei gewesen wäre, würde ich es nicht glauben.“

Was jetzt auf Menden zukommt

Das nächste große Kapitel für die Öttiboyz beginnt am 2. September, doch damit soll nicht genug sein. „Aktuell gehen wir in die Planung für Liveshows“, berichtet Sven.

„Zwei, drei neue Sachen sind auch schon so gut wie fertig.“ Bei den neuen Songs will sich die Band thematisch treu bleiben. Schon in den älteren Tracks ging es ums Feiern und Spaß mit Freunden. „Dabei soll es auch bleiben. Es soll einfach coole Partymusik sein und bleiben.“

Ein Remix von „Super Voll“ erscheint zwei Wochen nach dem ersten Release: Von den Techno-DJs „Hähnchenteile“. Alle Tracks sind übrigens selbst geschrieben, jeder übernimmt seinen Part.

Update 19.08.2022, 12 Uhr

Nachdem in den Sozialen Medien gerade Kritik an älteren Texten der Jungs losging und sich eine Diskussion mit viel Pro und Contra entwickelte, äußern sie sich noch einmal zu Tracks wie „Wochenende Drogen“, die zur Zeit noch im Netz verfügbar sind. „Es handelt sich dabei um alte Videos, mindestens zwei Jahre alt“, sagt Sven.

Die Band will nun qualitativ hochwertigere Musik machen. Daher ist auch die Löschung aller bisherigen Songs aus Streaming-Portalen bereits durch die Öttiboyz selber veranlasst. „Leider braucht YouTube irgendwie etwas länger“, sagt Sven.

Die meisten der Songs sind auch von diesem Portal bereits gelöscht, aber eben nicht alle. „Total schade, da wir diese Art von Musik ja nicht mehr machen oder machen wollen.“ Statt kontroverser Texte soll eben nur eins in den Mittelpunkt: Partymusik.