Menden. Mit einer Hundezählung sollen in Menden Halter gefunden werden, die keine Steuer für ihren Vierbeiner zahlen. Erste reumütige Meldungen.
Die Ankündigung, dass alle Mendener Haushalte besucht werden, um die tatsächliche Zahl der Hunde in der Hönnestadt zu ermitteln (WP berichtete), hat schon ein paar Hundehalter bewogen, sich bei der Stadt zu melden. Das erklärt Alfons Träger vom städtischen Team Steuerverwaltung auf Nachfrage der Westfalenpost.
In Menden werden 33.100 Haushalte befragt
Manche gaben an, nicht gewusst zu haben, dass eine Hundesteuer zu entrichten ist, andere ließen sich etwas anderes einfallen. Schon die Ankündigung habe dazu geführt, „dass einige Leute reumütig geworden sind und sich von selbst gemeldet haben“, freut sich Alfons Träger. Dass Argument, dass jemand nicht wusste, dass es eine Hundesteuer gibt, kann Alfons Träger kaum nachvollziehen: „Die ist ja nicht neu und eigentlich weiß man sowas.“
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Ab dem 19. August werden alle Haushalte in Menden aufgesucht. Insgesamt sind es 33.100 Wohnungen und Häuser, bei denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens Springer Kommunale Dienste GmbH aus Düren in den kommenden Wochen klingeln werden.
Wenn jemand nicht da ist, kommen die Hundezähler noch mal wieder
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Wird jemand nicht zu Hause angetroffen, hinterlassen die Hundezähler ein Infoblatt im Briefkasten – samt Anmeldebogen für einen eventuell vorhandenen, nicht angemeldeten Hund auf der Rückseite des Schreibens. „Und wenn jemand nicht da ist, wird der Haushalt sicher noch ein zweites Mal angesteuert“, erläutert Alfons Träger.
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Mehr als 33.000 Haushalte zu kontrollieren, ist ein immenser Aufwand. Rechnet sich das überhaupt? „Ja, auf alle Fälle“, weiß Alfons Träger. Denn zum einen werde das beauftragte Unternehmen nach Erfolgsquote bezahlt. Pro ermitteltem Hund, der bis dato noch nicht bei der Stadt für die Hundesteuer registriert war, bekommt Springer ein Erfolgshonorar: „Das Honorar auf Erfolgsbasis ist vertraglich vereinbart.“
Und zum anderen müssen die ertappten Herrchen und Frauchen nicht nur für das laufende Jahr Hundesteuer entrichten, sondern „in der Regel werden vier Jahre nachversteuert“, weiß Alfons Träger. „Hinzu könnte noch eine Ordnungswidrigkeit kommen.“ Hier könne ein Bußgeld bis zu 5000 Euro festgesetzt werden.
Bei dem gesamten Projekt steht der Datenschutz obenan, wie Alfons Träger versichert. So bekommen die Hundezähler keine Liste mit den Namen und Adressen aller Mendener, sondern lediglich eine Straßenliste mit Hausnummern.
Befrager dürfen Haus oder Wohnung nicht betreten
Das Unternehmen darf Wohnung oder Haus nicht betreten, sondern die Bewohner lediglich befragen, erläutert Alfons Träger. Zudem weisen sie sich entsprechend aus.
Wenn jemand bestreitet, einen Hund zu besitzen, dieser aber bellend aus dem Wohnzimmer zu hören ist, „ist das schon grenzwertig. Dann müssen wir schauen, wie wir mit so was umgehen.“ Die Daten, die die Firma erfasst, werden digital überspielt und dann von der Stadtverwaltung mit den bereits zahlenden Hundebesitzern abgeglichen. Wer bislang nicht zahlt, aber einen Hund hat, werde anschließend von der Steuerverwaltung angeschrieben.
Steuerehrlichkeit und Steuergerechtigkeit
„Es geht um Steuerehrlichkeit und Steuergerechtigkeit“, erklärt Alfons Träger den Hintergrund der Bestandsaufnahme. Bei der Steuerabteilung der Stadt Menden seien derzeit etwa 3900 Hunde angemeldet. Es sei aber davon auszugehen, dass etwa zehn Prozent aller Hunde in Menden nicht angemeldet sind. Die genaue Zahl soll in etwa zweieinhalb Monaten feststehen. Denn voraussichtlich Ende Oktober soll die Hundezählung abgeschlossen sein.
Die Befragungen sollen wochentags von 9 Uhr bis 20 Uhr und samstags bis 17 Uhr stattfinden.