Menden. Offiziell geht die neue Leader-Region erst im Januar 2023 an den Start. Ideen haben Bürger auch schon. So geht’s jetzt weiter.

Die Vorbereitungen für den Start der Leader-Region Hemer-Iserlohn-Menden laufen auf Hochtouren. Ein entsprechender Trägerverein soll in den kommenden Wochen gegründet werden. Zudem gibt es bereits erste Projektideen. Darauf können sich Vereine und Organisationen freuen.

Strukturen in Menden derzeit im Aufbau

Die Rahmen für Leader sind recht eng gesetzt, die Vorgaben klar. „Die Struktur ist im Aufbau“, sagt Carina Gramse von der Mendener Wirtschaftsförderung (WSG). Noch in den kommenden Wochen soll ein Verein gegründet werden, der das Gerüst bildet. Denn laut Vorgaben darf ein Aufsichtsrat keinen Einfluss auf die Bewertung der Projekte haben, eine Angliederung an die WSG ist daher nicht ohne weiteres möglich. Anschließend steht die Ausschreibung des Regionalmanagements an. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder werden die 1,5 Stellen beim Verein selbst geschaffen – oder ein entsprechendes Planungsbüro beauftragt. Beides hat Vor- und Nachteile. Denn: Das Regionalmanagement sind befristete Stellen. Springt das Regionalmanagement beim Verein im Laufe der Zeit ab, liegen auch die Leader-Projekte aus Menden möglicherweise einige Zeit lang brach, bis sich Nachfolger eingearbeitet haben. Das Regionalmanagement begleitet interessierte Vereine oder Institutionen von der ersten Projektidee über die Umsetzung bis hin zur Abrechnung eines Förderprojekts.

+++ Hintergrund: Für Leader sind in Menden die Bürger gefragt +++

Die sogenannte Lokale Aktionsgruppe (LAG) ist das Gremium, das über die Förderwürdigkeit der eingereichten Ideen entscheidet und beim neu geschaffenen Verein angegliedert ist. Das zehnköpfige Gremium besteht unter anderem aus den Bürgermeistern der drei Städte sowie Wirtschafts- und Sozialpartnern. Die LAG tagt später etwa vierteljährlich und berät über Projektanträge, die über das Regionalmanagement eingereicht werden. Entspricht ein Projekt den Vorgaben und Zielen der Regionalen Entwicklungsstrategie, kann es als förderwürdig anerkannt werden und als förmlicher Förderantrag an die Bezirksregierung Arnsberg gehen. Diese entscheidet schließlich über die Förderfähigkeit.

Erfahrungen in der Region können überzeugen

Interessenten aus Hemer, Iserlohn und Menden gibt es bereits. Ein Beispiel: Co-Working Spaces, an denen Menschen aus verschiedenen Branchen zusammenkommen. „Das heißt aber nicht, dass diese am Ende auch alle über Leader laufen“, erklärt Gramse. Passen die Ideen nicht ins Konzept, kann allerdings auch an die passenden Stellen vermittelt werden. Carina Gramse ist zwar in Menden derzeit noch eine der Koordinatorinnen, allerdings sollen die Projektideen im späteren Verlauf ihren Weg über das Regionalmanagement und die LAG nehmen. Zudem steht im Rahmen der neuen Strukturen auch eine Koordination mit der städtischen Fördermittelbeauftragten an. Das sei laut Gramse gerade dann wichtig, wenn Projekte über andere Fördertöpfe laufen müssten als Leader. „Das Interesse und die Lust auf Leader ist auf jeden Fall da“, freut sich Carina Gramse.

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Zusätzlichen Schub hat die neue Leader-Region „HIM“ vor allem mit einem Blick über die Ruhr erhalten. Fröndenberg, Welver, Werl und Wickede bilden schon seit Jahren einen gemeinsamen Leader-Zusammenschluss. „Das hat viel zur Überzeugung bei den Bürgermeistern beigetragen.“ Und die Erfolge in Fröndenberg sind inzwischen deutlich sichtbar. Mit dem Dorfgemeinschaftshaus in Ardey ist ein gänzlich neuer Treffpunkt samt inklusivem Spielplatz entstanden. Zu großen Teilen gefördert über Leader. Auf der anderen Seite ist Letmathe Teil der sogenannten „Lenneschiene“. Im Letmather Volksgarten befindet sich beispielsweise die Erneuerung der Musikmuschel in der Umsetzung. Es entsteht eine neue Bühne, Garderobe, Vereinsräume und eine Küche.