Fröndenberg. Vielerorts suchen Freibäder händeringend nach Rettungsschwimmern. So ist die Lage in den Fröndenberger Bädern.

Eigentlich sind sie die Lebensretter am Beckenrand. Viele Freibäder haben jedoch große Probleme, neue Rettungsschwimmer zu gewinnen. In Fröndenberg schwimmt man sprichwörtlich gegen den Strom. Das steckt dahinter.

Dellwig profitiert von Holzwickeder Freibad-Sanierung

Bei der DLRG-Ortsgruppe Dellwig werden Rettungsschwimmer ausgebildet, die später in Stoßzeiten das Bürgerbad unterstützen. Seit Jahren gibt es eine Kooperation zwischen dem Freibad Dellwig und der Ortsgruppe. Dadurch ist „ein starkes Team“ entstanden, wie Bürgerbad-Geschäftsführer Dirk Weise sagt. Über 20 Rettungsschwimmer zählt das Freibad im Fröndenberger Westen. „Wir haben auch in diesem Jahr schon ausgebildet“, sagt Amanda Petsch von der DLRG Ortsgruppe. Weitere Kurse stünden zudem ab Anfang August auf dem Plan. Gänzlich ungeübt sollten Interessierte allerdings nicht sein, wie Petsch erklärt. Daher gibt es im Vorfeld gemeinsame Übungseinheiten, die auf die Prüfungen vorbereiten sollen. Und obwohl man sich in Dellwig gut aufgestellt sieht, verschließen sich die Verantwortlichen keinesfalls neuen Rettungsschwimmern: „Alle, die Lust haben, sind natürlich willkommen“, betont Dirk Weise.

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Mit der bisherigen Saison zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden. „Was uns in die Karten spielt, ist, dass die Schöne Flöte geschlossen ist“, so Weise. Das Freibad in der Nachbargemeinde Holzwickede wird in diesem Jahr renoviert und umgebaut. Nicht zuletzt deswegen weichen die Stammgäste nach Dellwig aus. An guten Tagen finden sich unter den Autos auf dem Parkplatz zudem zahlreiche Dortmunder Kennzeichen. „Was uns zu schaffen macht, sind die Energiekosten“, erklärt Dirk Weise. Rückblick: Kurz vor der Saisoneröffnung verkündeten die Ehrenamtler, dass die Eintrittspreise stabil bleiben werden. Allerdings mit einem Kniff: Unternehmen oder Privatpersonen, die etwas übrig haben, können spenden. Das solle vor allem Familien oder Senioren zugute kommen, die sich einen Besuch im Freibad sonst nicht mehr leisten könnten. Die Spenden subventionieren sozusagen die Eintrittspreise. Gerade zu Beginn der Aktion sei das Spendenaufkommen außerordentlich gut gewesen. Mittlerweile habe das jedoch nachgelassen. Übel nimmt Weise das aber niemandem. Die vergangenen Wochen hätten schließlich gezeigt, dass ein Ende der Teuerungswelle noch nicht abzusehen sei.

Löhnbad nach Starkregen-Pause wieder geöffnet

Ein ähnliches Bild ergibt sich derweil im Löhnbad. Nachdem im Sommer 2021 Wassermassen das Freibad der Stadtwerke geflutet und verwüstet hatten, ist inzwischen von den Starkregen-Schäden nichts mehr zu sehen. Ganz zur Freude für Bäderleiter Dirk Jürgens. Auch im Löhnbad setzt Jürgens auf die Unterstützung von interessierten Rettungsschwimmern. Für die Schwimmmeister gilt während der Freibadsaison eine Sechs-Tage-Woche. An freien Tagen oder bei gutem Wetter greifen weitere Rettungsschwimmer unterstützend ein. „Momentan ist es noch so, dass wir nicht öffentlich suchen müssen“, sagt Jürgens.

Bislang sind rund 20.000 Besucher ins Löhnbad geströmt. Damit liege man voll im Soll. Die Saison ist bis zum 11. September vorgesehen. „Wir haben im Schnitt 40.000 bis 50.000 Gäste, das passt also“, sagt Jürgens.