Fröndenberg. Mit gleich zwei Maßnahmen sollen in Fröndenberg mehr Menschen aufs Rad umsteigen. Hilfe gibts dabei vom Bund. Das steckt dahinter.
In der Ruhrstadt sollen noch mehr Menschen aufs Fahrrad gebracht werden. Konzentrieren will man sich dabei zunächst auf den Fröndenberger Bahnhof und einen Abschnitt des Ruhrtalradweges zwischen Dellwig und Altendorf. Vor allem für Pendler am Park&Ride-Parkplatz könnte das eine Entlastung bedeuten. Das ist geplant.
Klimaschutzprogramm für Fröndenberg
Bis Ende 2023 können Städte und Gemeinden noch von einem Bundesförderprogramm zum Ausbau der Radverkehr-Infrastruktur profitieren. Dieses Finanzhilfeprogramm ist Bestandteil des Klimaschutzprogrammes 2030 der Bundesregierung. Und genau das will man in der Fröndenberger Verwaltung auch anschieben. Der Rat soll zwei Maßnahmen, die die Stadt bereits zum 1. Juni bei der Bezirksregierung Arnsberg angemeldet hat, noch vor der politischen Sommerpause rückwirkend durchwinken.
+++ Hintergrund: Deshalb ist der Ruhrtalradweg streckenweise gesperrt in Fröndenberg +++
Zwischen Dellwig und Altendorf im Fröndenberger Westen soll zunächst der Ruhrtalradweg auf mehreren hundert Metern auf Vordermann gebracht werden. Denn: „In den letzten Jahren hat sich die Qualität durch die starke Nutzung des Ruhrtalradweges, der in diesem Abschnitt verläuft, wesentlich verschlechtert“, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung, die in der kommenden Woche zunächst Thema im Bauausschuss ist.
Die Probleme am Ruhrtalradweg machten sich vor allem in den vergangenen Monaten bemerkbar. Die Starkregenereignisse im Juli 2021 führten demnach zu einer zusätzlichen Verschlechterung, da „an vielen Stellen Wasseransammlungen und Ausspülungen an der Oberfläche auftraten“. In Trockenperioden versinken Radfahrer dort hingegen auch mal in regelrechten Staubwolken. Im Verkehrsentwicklungsplan Fröndenbergs sollen zunächst Routen saniert werden, die ausschlaggebend für den Alltagsverkehr sind. Bei Radwegen stehen Verkehrssicherheit und ein gut befahrbarer Untergrund daher an oberster Stelle.
„Eine Asphaltierung der zurzeit wassergebundenen Deckschicht würde die Sicherheit für die Radfahrenden erhöhen“, heißt es dazu weiter. Aber nicht nur Radfahrer könnten von einer neuen Asphaltschicht profitieren. Auch andere Freizeitsportler könnten entlang der Ruhr dann deutlich sicherer und entspannter unterwegs sein. Kostenpunkt der Maßnahme: rund 330.000 Euro. Allerdings muss die Stadt bei einem Zuschlag gerade einmal 16.500 Euro aus dem eigenen Haushalt bereitstellen.
Parkhaus für den Drahtesel
Wichtiger für Berufspendler dürfte hingegen ein Fahrradparkhaus am Fröndenberger Bahnhof sein, das so bereits im Frühjahr 2021 von der heimischen SPD beantragt wurde. Die bestehende städtische Abstellanlage am Fröndenberger Bahnhof ist mit 42 Fahrradständern und sechs abschließbaren Fahrradboxen ausgestattet. Das Fazit der Stadt dazu: „Diese entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen an moderne und sichere Abstellanlagen.“ Gerade mit Blick auf teure E-Bikes sei es dringend notwendig, sichere Abstellmöglichkeiten bereitzustellen.
Noch dazu würde das die Möglichkeit bieten, Mobilitätsarten abseits des eigenen Autos stärker voranzutreiben. So könnten Pendler „die sogenannte erste und letzte Meile mit dem Fahrrad zurückzulegen und im Anschluss andere Mobilitätsformen wie den Zug oder ÖPNV zu nutzen“. Das Fahrradparkhaus soll mit einem chipbasierten Zugangssystem ausgestattet werden und auch in das kreisweite Netz der Fahrradparkhäuser aufgenommen werden. Mit einem Chiphaben Prepaid-Kunden die Möglichkeit, ihr Fahrrad flexibel zu parken. Zudem können mit dem Chip auch Radstationen im Kreis Unna genutzt werden. Bau und Betrieb könnte laut Stadt der kreisweit zuständige Dienstleister übernehmen. Kostenpunkt: rund 265.100 Euro, die Stadt müsste lediglich 13.255 Euro aus eigenen Mitteln bereitstellen.