Menden. Auf dem Ruhrtalradweg drängen sich zwischen Fröndenberg und Menden die Menschen mehr denn je. Ruhr Tourismus gibt einen ungewöhnlichen Tipp.
Stau auf dem Ruhrtalradweg: Nachdem Sonne und Wärme in der vergangenen Woche den Saisonstart so früh wie nie eingeläutet haben, kommt es vor allem im Bereich an der Ruhrbrücke zwischen Menden und Fröndenberg zu Gedränge. Dort müssen Radler und Spaziergänger auf dem schmalen Seitenstreifen die Ruhrseite wechseln. In Corona-Zeiten wird das zum Problem.
„In der Ordnungspartnerschaft von Polizei und Stadt gehen wir die Parks und auch den Bereich an der Brücke ab“, sagt die Fröndenberger Stadtsprecherin Ulrike Linnenkamp. „Spezielle Kontrollen für den Ruhrtalradweg gibt es allerdings nicht.“ Wer sich unvorsichtig verhalte, werde angesprochen, heißt es von der Stadtverwaltung. Bürgermeisterin Sabina Müller (SPD) hatte in der vergangenen Woche noch einmal ausdrücklich an alle Spaziergänger und Radfahrer appelliert, auch in der Freizeit auf den Schutz vor Infektionen zu achten. Auch der Himmelmannpark stellte sich aus Sicht der Stadtverwaltung als Problemzone dar.
Auch bei der für den Ruhrtalradweg verantwortlichen Ruhr Tourismus GmbH ist das Problem Thema. An lokalen Engstellen könne man nichts ausrichten, aber: „Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten, die Leute vom Ruhrtalradweg wegzubewegen“, sagt Sprecherin Nina Dolezych. So absurd das klinge, denn schließlich hatte Ruhr Tourismus immer fürs Radeln auf der Ruhrtrasse geworben. „Wir machen auf www.ruhrtalradweg.de etliche alternative Routenvorschläge“, sagt die Sprecherin.
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Es zeige sich, dass die Nachfrage massiv gestiegen sei. „Das war auch schon im vergangenen Jahr so. Wir hatten zum Beispiel signifikant mehr Zugriffe auf unserer Website“, sagt Dolezych. Auch in den Büros habe es viele Anrufe mit Nachfragen gegeben. Man rate dazu, den Ruhrtal-Radweg wenigstens nicht wegen der Hauptverkehrszeiten am Wochenende zu nutzen. „Wir hoffen, dass da einfach der gesunde Menschenverstand waltet.“
Keine Einbahnstraße möglich
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Eine Einbahnstraßenregelung auf der Ruhrbrücke will die Stadt ausschließen. „Das hält unser Ordnungsamt nicht für zweckmäßig“, sagt Linnenkamp. „Das würde bedeuten, dass man dort im Kreuzungsbereich die Straße wechseln muss.“ Das sei eine viel zu große Gefahr für Radfahrer. Schon jetzt sei die Orientierung für Ortsfremde durch den Wechsel der Ruhrseite eher schwierig. „Da würden wahrscheinlich die Leute suchend mit der Karte in der Hand auf die Straße laufen.“
Die Stadt setzt darauf, dass alleine das Schieben des Fahrrades zu etwas Distanz zwischen den Radfahrern führt. „Ein gewisser Abstand ist alleine dadurch gewährleistet“, sagt Ulrike Linnenkamp. Darüber hinaus müsse jeder Ruhr-Tourist einfach selbst mitdenken und mithelfen: „Man muss wirklich an die Vernunft und Einsicht appellieren.“
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