Menden. Das „Hotel-Restaurant Menden“ (früher: Haus Slamic) hat wieder geöffnet. Nach dem schweren Unfall vor der Tür kämpft der Gastronom aber um Geld.

Jasmin Tufekcic hat auf der Terrasse seines Hotel-Restaurants Menden alles vorbereitet. Im Biergarten des früheren Haus Slamic ist von den Unfallspuren nichts zu sehen. „Wir haben geöffnet“, sagt der 34-jährige Chef. „Viele Gäste denken, dass das Restaurant immer noch geschlossen ist.“ Denn vorne an der Unnaer Landstraße zeugen immer noch deutliche Spuren vom heftigen Unfall vom 23. April.

70.000 Euro Schaden durch Aufprall des Autos auf der Fassade

„Wir haben 70.000 Euro Schaden“, sagt Tufekcic, der das Haus Slamic am 1. September 2018 von Familie Slamic übernommen hatte. Die Familie zog wieder nach Kroatien. Der junge Gastronom wartet jetzt, exakt einen Monat nach dem Unfall, auf Geld von der Versicherung der Unfallverursacher.

+++ Auto kracht in Haus Slamic: „Es hätte Tote geben können“ +++

Ein 27-Jähriger und eine 21-Jährige waren am 23. April frühmorgens auf der Flucht vor der Polizei mit ihrem schwarzen BMW in die Fassade des Hotel-Restaurants gekracht. Der Wagen überschlug sich und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Die mutmaßlichen Verursacher kamen mit vergleichsweise leichten Verletzungen davon, konnten das Krankenhaus schnell wieder verlassen. Die Polizei spricht von einem illegalen Autorennen, das sich vor der Verfolgungsjagd bereits abgespielt haben soll.

Verhandlungen mit der Versicherung, aber noch kein Geld

Er stehe jetzt seit Wochen in Verhandlungen mit der Versicherung der jungen Raser, sagt Tufekcic. Bislang habe er noch keinen Cent gesehen. Er kämpfe auch um seinen Verdienstausfall. Das Hotel konnte nach ersten Sicherungsmaßnahmen geöffnet bleiben. Das Restaurant musste für einige Tage schließen, eine Trauergesellschaft musste sich einen neuen Ort für die Feier suchen. „Mir bringt es nichts, wenn ich in zwei oder drei Jahren Geld bekomme. Ich brauche das jetzt.“

Die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden: Ein Auto ist in der Nacht auf den 23. April in das Gebäude gekracht und in Flammen aufgegangen.
Die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden: Ein Auto ist in der Nacht auf den 23. April in das Gebäude gekracht und in Flammen aufgegangen. © Westfalenpost | Arne Poll

Tufekcic wirbt jetzt damit, dass er wieder geöffnet hat. Der Betrieb läuft weitestgehend normal. Innen sieht ohnehin alles aus wie immer. Seine Terrasse, den Biergarten hat er neu gestaltet. Hinten leuchten abends im Dunkeln Glühbirnen an Lichterketten die Terrasse aus. Unten plätschert ein Brunnen.

Vordach schwer beschädigt – Fassade ölverschmiert

Tufekcic ärgert sich, dass er gerade vorne an der Straße nichts an der Fassade machen kann, solange noch nicht alle Gutachten abgeschlossen sind. Bei dem Unfall war das Vordach schwer beschädigt worden. Es muss voraussichtlich abgerissen werden. Die Fassade ist ölverschmiert, weil Motoröl und Treibstoff aus dem Auto austraten. Auch Fenster wurden bei dem Aufprall zerstört.

Bei den Ermittlungen gebe es aktuell keine Neuigkeiten zu vermelden, erklärt Polizeisprecherin Wibke Honselmann auf Nachfrage. Die beiden Beschuldigten hatten selbst geäußert, nicht gefahren zu sein. Sie sprachen von einem unbekannten Dritten. Diesen hatten die Beamten, die direkt hinter dem Fluchtwagen eintrafen, aber nicht entdecken können. Auch der Fahrer des zweiten, weißen Mercedes, der am Rennen beteiligt gewesen sein soll, war noch nicht ermittelt worden. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen unter 02373 90990. Die Beschuldigten lassen sich anwaltlich vertreten. Die Ermittlungen laufen weiter.

Das verunglückte Auto musste von der Feuerwehr gelöscht werden.
Das verunglückte Auto musste von der Feuerwehr gelöscht werden. © FW Menden | Feuerwehr Menden

Fotos vom dramatischen Einsatz bei Lhoist in Menden

.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
.
. © Westfalenpost | Arne Poll
1/19