Menden. Ein illlegales Rennen war Ursache für den schweren Unfall in Menden. Ein 28-Jähriger lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Ein illegales Autorennen hat in Menden zu einem schweren Autounfall geführt. Ein schwarzer Mercedes krachte in das frühere Haus Slamic (heute: Hotel Restaurant Menden). Die Polizei hatte am frühen Samstagmorgen gegen 2.40 Uhr bereits die Verfolgung aufgenommen. Bei der Verfolgungsjagd kam es dann zu dem spektakulären und gleichermaßen schweren Unfall an der Unnaer Landstraße.

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Autorennen auf B 515 in Menden: 27-Jähriger und 21-Jährige schwerverletzt

Der Verdacht war schon am Samstag laut geworden. Am Sonntagmorgen bestätigte dann die Polizei, was Augenzeugen schon vermutet hatten: Hinter dem schweren Unfall steckt ein Autorennen. Ein 27-jähriger Mendener, der am Steuer des schwarzen Mercedes saß, wurde schwerverletzt. Auch seine 21-jährige Beifahrerin kam schwerverletzt in ein Krankenhaus. Das Auto schlug bei dem Unfall in das Gebäude ein, walzte Mauern nieder, überschlug sich mehrfach und blieb dann in einer Böschung liegen. Der Wagen ging in Flammen auf.

Auto kracht in Haus Slamic in Menden. Das Foto zeigt die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden. Das Auto walzte fast alles nieder.
Auto kracht in Haus Slamic in Menden. Das Foto zeigt die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden. Das Auto walzte fast alles nieder. © Westfalenpost | Arne Poll

Laut Polizei war am frühen Samstagmorgen (23. April) gegen 2.40 Uhr ein illegales Autorennen in Lendringsen gemeldet worden. Eine ausgerückte Streifenwagenbesatzung habe das Auto dann im Mendener Stadtgebiet angetroffen. „Auf Anhaltezeichen der Beamten reagierte der Fahrer nicht und beschleunigte das Fahrzeug, um offensichtlich sich einer Kontrolle zu entziehen“, heißt es bei der Polizei.

Polizei war bei Verfolgungsjagd dem schwarzen Mercedes direkt auf den Fersen

Die Polizei habe dann die Verfolgung aufgenommen. Es gelang aber nicht, dass die Beamten den Autofahrer zum Anhalten bewegen konnten. Die Verfolgungsjagd endete dann in dem Unfall. Die Eigentümer des Hotel-Restaurants hatten bereits den Verdacht geäußert, dass die Polizei dem Wagen unmittelbar auf den Fersen gewesen sein muss. Die Beamten seien quasi zeitgleich zum Unfall an Ort und Stelle gewesen, hieß es.

Die Beamten sollen auch Schlimmeres verhindert haben als das Auto in Flammen aufging. Der 27-Jährige und seine Beifahrerin wurden zwar nicht eingeklemmt. Da das Auto aber unmittelbar in Flammen aufgegangen sein soll, bestand offensichtlich akut Lebensgefahr für die Schwerverletzten. Die Straße blieb nach dem Unfall drei Stunden lang gesperrt.

Das Autorennen könnte für den Fahrer zusätzlich zu seinen schweren Verletzungen auch noch weitere Konsequenzen haben. Laut Polizei hatte der 27-Jährige keinen Führerschein. Es soll betrunken gewesen sein. Ihm wurde im Krankenhaus eine Blutprobe entnommen. Das Auto wurde durch die Ermittler sichergestellt.

Der schwarze Mercedes der Raser ging in Flammen auf. Die Feuerwehr musste löschen.
Der schwarze Mercedes der Raser ging in Flammen auf. Die Feuerwehr musste löschen. © Reimann | Feuerwehr Menden

Mindestens 50.000 Euro Schaden – Summe könnte sich noch deutlich erhöhen

Die Polizei geht aktuell von 50.000 Euro Schaden aus. Das ist aber nur eine erste Schätzung. Das Hotel Restaurant Menden ist schwer beschädigt. Das Vordach muss abgerissen werden. Das Restaurant kann aktuell nicht öffnen. Die Fassade ist ölgetränkt. Möglicherweise muss der Boden im Hangbereich außerhalb des Hotelgeländes abgetragen werden, weil Betriebsstoffe des Autos ausliefen.

Die Familie Tufekcic, die das Hotel seit drei Jahren betreibt, zeigte sich fassungslos. „Es hätte Tote geben können“, sagte Inhaber Jasmin Tufekcic (34) gegenüber der Redaktion. Wie die Familie jetzt mit dem Unfall umgeht und was ihre Sorgen sind, steht hier in diesem Bericht.